Steinpilze jetzt auch in Südbaden!

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Tag zusammen!


    Tatsächlich scheint sich in diesem Jahr auch hier im Süden schon im Juni das eine oder andere klassische Pilzgericht abzuzeichnen, was ich schon sehr lange nicht mehr erlebt habe. Ich muss allerdings dazusagen, dass es in diesen Fällen meistens im Herbst nichts gescheites mehr gegeben hat oder umgekehrt. Aber wer möchte schon den Zehner und das Brötchen... :P ?
    So wie es für mich aussieht, hat die Natur hier unten den Sommer-Steinpilz gleich übersprungen und ist direkt zum Fichten-Steinpilz übergegangen (Belehrungen willkommen!):



    Wie im Leben scheint es aber auch in der Pilzwelt zu sein: Einer ist immer schneller und ich meine damit nicht nur die Schnecken:


    (...das stammt nicht von mir! Der Durchmesser des restlichen Stiels betrug 8 cm... Neid...)


    Zum Glück jedoch kennt man ja noch andere Plätzchen:


    (...der muß aber wirklich noch ein bisschen zulegen!)


    Perlpilze, die sich anscheinend niemals durch irgendetwas vom Gedeihen abhalten lassen, waren recht oft vertreten:



    Außerdem habe ich ein paar Kuhmäuler gefunden, die ich normalerweise immer gerne als willkommenen Zuwachs in den Korb wandern lasse:



    Im dunklen Fichtenwald habe ich diese hübsche Lohblüte gefunden, die sich fleissig bewegte, was ich allerdings erst so richtig bemerkte, als ich zu Hause die meisten meiner Bilder vergessen konnte, weil ich die Belichtungszeit zu lange gewählt hatte:



    Vielleicht erwische ich mal eine in Ruhestellung, damit ich eine schöne Makro-Aufnahme machen kann. Weiß übrigens jemand, wann das in der Regel ist oder ist das unterschiedlich?


    Zum Abschluß habe ich mir gedacht, dass ich diese Schwindlinge ablichte, die mir einzigartig vorkamen (vorher noch nie etwas mit Schwindlingen am Hut gehabt...). Zu Hause wollte ich schnell nachschlagen, um was es sich handelt. Beinahe hat mich der Schlag getroffen: Mindestens ein Dutzend dieser winzigen Gesellen und wieder einmal hat sich meine Disziplinlosigkeit gerächt und straft mich bis jetzt mit Ungewissheit:



    Nun, ich traue mich dennoch zu vermuten, dass es sich hierbei um den Roßhaar-Schwindling (Marasmius androsaceus) handeln könnte (Substrat, dunklere Mitte). Wie stark ich das vermuten darf, wird mir sicher der eine oder andere von Euch sagen können...


    Ich hatte übrigens keinen Korb dabei und als einziger Protagonist ist mir aus Gründen der Neugier das Kuhmaul zum Opfer gefallen.


    Eine gute Portion Flockiger Hexenröhrlinge, die ich am Vortag genossen hatte, hatte meine Gelüste eingedämmt und ließ mich in Ruhe meine Fotos machen, wenn ich auch gerne gewußt hätte, wer mir den großen Steinpilz vor der Nase weggeschnappt hat, denn auf den hätte ich nun wirklich nicht verzichtet...


    Ich grüße Euch und wünsche viel Sammlerglück!


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo Fredy!


    Zitat


    So wie es für mich aussieht, hat die Natur hier unten den Sommer-Steinpilz gleich übersprungen und ist direkt zum Fichten-Steinpilz übergegangen (Belehrungen willkommen!):


    Für mich sieht das nach Sommersteinpilzen aus (blasser Hut, ausgeprägtes Stielnetz). Was hat dich auf den Fichtensteinpilz gebracht?


    Zitat


    Nun, ich traue mich dennoch zu vermuten, dass es sich hierbei um den Roßhaar-Schwindling (Marasmius androsaceus) handeln könnte (Substrat, dunklere Mitte). Wie stark ich das vermuten darf, wird mir sicher der eine oder andere von Euch sagen können...


    Ist auch meine Vermutung, aber ich kenne mich da auch nicht aus.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!


    Vielen Dank für Deinen Besuch!


    Also erst einmal: bis vor nicht allzulanger Zeit war "Steinpilz" einfach "Steinpilz" für mich... und habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob es sich um einen Sommer- oder um einen Fichten-Steinpilz oder gar um einem Kiefern-Steinpilz handelt... (Räusper...).


    Nachdem ich nun im BLV den helleren Stiel des Fichten-Steinpilzes und das Vorkommen desselbigen unter Fichten als Bestimmungsmerkmal herangezogen habe, bin ich zum Schluß gekommen, dass es sich nicht um einen Sommer-Steinpilz (auch: Eichen-Steinpilz), sondern um einen Fichten-Steinpilz handelt. Der Pilz auf dem ersten Bild ist zwar unter Buche gewachsen, was für den Sommer-Steinpilz sprechen würde, die nächsten Fichten standen aber nicht weit davon entfernt. Der kleinere hingegen auf dem zweiten Bild war zweifellos an einem riesenhaften Nadelbaum gewachsen (keine Kiefer...). Ergo: zweimal heller Stiel, einmal Substrat Volltreffer gleich Fichten-Steinpilz...
    Nachdem ich nun die Pilze noch bei Laux verglichen habe, muss ich aber sagen, dass ich zumindest visuell sehr hin- und hergerissen bin. Der auffälligste Widerspruch scheint mir dennoch der Nadelbaum beim "Knubbel-Steini" zu bleiben. Vielleicht sind es sogar zwei verschiedene Arten?


    Mal sehen, ob noch jemand dazu Stellung nimmt...


    Viele Grüße, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

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  • Hallo Fredy,


    Bild 1 und 3 sind aufgrund des Habitus (Kappen.- und Stielfarbe, feine bräunliche Netzzeichnung) definitiv Sommersteinpilze (Boletus aestivalis) und wie Johannes schon schrieb sind diese nicht nur an Buche oder Eiche gebunden, sondern kommen sowohl in niedrigeren als auch in subalpinen Lagen auch unter Nadelbäumen wie z.b Fichte vor.


    schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo Johannes und Andreas!


    Was einem diese Bücher manchmal für Kopfzerbrechen bereiten können! Ich bedanke mich ganz herzlich für die rasche Aufklärung dieser Angelegenheit!


    Bis dann, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!