Hallo zusammen
Vor ein paar Wochen war ich zum ersten Mal bei einem Pilzkontrolleur. Von meinem Wohnort aus ist es leider viel zu weit zum nächsten Kontrolleur, daher wollte ich mir das ganze, als ich letztens in der Zentralschweiz war, mal anschauen. Ich muss sagen, ich fand es amüsant und interessant. Ich musste ziemlich lange warten, da schon einige Leute vor mir dort waren. Die meisten hatten die Pilze ziemlich vorbildlich gesammelt und es musste relativ wenig aussortiert werden. Jemand hatte einen Elfenbeinröhrling dabei, den der Kontrolleur nicht freigeben wollte und gleich beschlagnahmte, da er im Flachland ziemlich selten ist und er ihn in seinem Pilzverein präsentieren wollte. Für mich war das nicht so besonders, da er bei uns ziemlich häufig vorkommt. Jedenfalls waren dann noch zwei Personen, welche die Taschen voller Pilze hatten. Es waren zwar das meiste Speisepilze, aber es hat mich doch gewundert, dass die Leute solch matschiges Zeug aus dem Wald mitnehmen. Jedenfalls blieben mir von diesem Besuch besonders drei Zitate des Kontrolleurs im Gedächtnis:
- "Würdest du solche Pilze (oder auch Früchte/Gemüse) in einem Lebensmittelgeschäft kaufen?"
- "Nimm nur die Pilze mit, für die du auch bereit wärst etwas zu zahlen."
- "Bei den meisten Leuten, die hierher kommen, würde ich nicht zum Pilze-Essen kommen, da bin ich heikel."
Die Eltern sammelten munter Nebelkappen. Ich sagte: „Sie essen die?“ Er erzählte mit sehr leichtem russischen Akzent, dass er gar keine Pilze möge. Aber seine Frau und ihre Mutter salzen die Pilze ein. Auf meinen Einwand, dass sie als giftig gelten gab er mir ein Schulterzucken und wünschte noch einen schönen Sonntag. Nun denn…
Nebelkappen werden in der Schweiz immer noch als Speisepilze (mit dem Hinweis auf vorheriges Abbrühen und weggiessen des Kochwassers) freigegeben. Ich esse sie aber nicht, bevor nicht genau geklärt ist, ob sie nun giftig sein oder nicht.
LG
Benjamin