Schöne Artenvielfalt im Laubwald auf Kalk und Wiedervorstellung

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.364 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Markus.

  • Hallo Pilzfreunde,


    ich hatte mich damals 2018 im Forum vorgestellt, leider war der Herbst damals dann so trocken dass ich keine Funde mehr zeigen konnte und meine Motivation für andere Beiträge auch verloren gegangen ist...

    Naja, jetzt, als wieder stiller Mitleser und ein paar Jahre später versuche ich es auf ein Neues.


    Am Wochenende war ich in einem forstlich wenig bis nicht bewirtschaftetem Laubwald (Eiche, Buche mit eingestreuten Birken und Fichten) auf Kalk (Karst) unterwegs. Da ich normalerweise im Fichten Forstwald auf der Suche bin, war ich von der Artenvielfalt und vielen Erstfunden begeistert und möchte diese gerne mit Euch teilen. (Leider nur Handyfotos)


    Da ich etwas erkältet war, konnte ich keine Geruchsproben machen und möchte hier einfach nur Bilder zeigen, das ist keine Bestimmungsanfrage. Falls Ihr eine Vermutung habt, die gegen meine Bestimmung spricht freue ich mich natürlich trotzdem über Kommentare/Anregungen!


    Pilz 1:

    Ziegelroter Schwefelkopf (Hypholoma lateritium), ein Perser für mich.


    Pilz 2:

    Hier vermute ich den Graugrünen Milchling (Lactarius blennius) Perser Nr. zwei.

    Scharfe Milch!


    Pilz 3:

    Hier vermute ich den Eichen-Milchling (Lactarius quietus) Perser Nr. drei.

    Scharfe Milch!


    Pilz 4:

    Eventuell der Riesenbecherling (Peziza Varia)? Aber hier kenne ich mich nicht aus. Falls ja, dann Perser Nr. vier.


    Pilz 5:

    Semmel-Stoppelpilz (Hydnum repandum) Perser Nr. fünf. Habe mich so gefreut diesen endlich zu finden, dass ich das Fotografieren vergessen habe (deshalb nur ein Korbfoto :D).


    Pilz 6:

    Blauer Träuschling (Stropharia caerulea) Perser Nr. sechs.


    Pilz 7:

    Nebelkappe (Clitocybe nebularis). Kein Perser ;).


    Pilz 8:

    Ein mir unbekannter Täubling. Es war das einzige Exemplar, habe ihn deshalb stehen gelassen und nicht probiert (auch weil alt).


    Pilz 9:

    Ein Ritterling, eventuell der Tigerritterling oder doch einer der Erdritterlinge, vermutlich ohne Schnittbild und Geruch nicht näher einzuordnen.


    Pilz 10:

    Totentrompete (Craterellus cornucopioides) Perser Nr. sieben. Mein absolutes Highlight der Tour! :love: Der Boden war übersät mit Trompeten, ich musste aufpassen wo ich hintrete.


    Pilz 11:

    Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) die ich noch nie so stark grünend gesehen habe (Es gab nur eine Fichte im näheren Umkreis).


    Pilz 12:

    Ziegelgelber Schleimkopf (Cortinarius varius) Perser Nr. acht! War leider schon umgetreten, vermutlich von einem Tier, habe kein Anzeichen von Pilzsammelspuren gesehen.


    Blick in den Korb:

    Ich habe mir dann aus den Semmelstoppelpilzen und Totentrompeten eine wirklich erstaunlich gute (vielleicht die bisher beste) Rahmsoße gekocht. Ich sollte definitv öfters in andere Wälder gehen....


    Ich hoffe ihr habt an den Bildern auch so viel Spaß wie ich im Wald


    Viele Grüße

    Markus

  • GriasDi Markus,

    gelungene Bilder hast Du da gemacht.

    Nr. 3 ist kein L. quietus. Der hätte nicht so einen hellen Stiel. Mir würd da am besten L. chrysorrheus gefallen, da hätte die Milch aber ziemlich schnell goldgelb werden müssen. Das wär dir sicher aufgefallen.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Ich hab echt bis zum Schluss gerätselt was ein Perser sein soll .... dann hats irgend wann klick gemacht: Persönlicher Erstfund? :D

    Schöne Bilder, schöne Pilze. Semmelstoppel würde ich auch gern mal finden. Genau wie die Totentrompeten. Ich bin mir ziemlich sicher das ich bei mir einen Buchenwald habe in dem die gut wachsen könnten aber Sie verstecken sich zu sehr ;)

  • Servus Werner,


    danke für deinen Vorschlag. Ja das stimmt, der Stiel ist schon deutlich weißlich im Vergleich zur eher "Haselnussbraunen" Artbeschreibung in der Literatur. Ich habe den FK ca. ein bis zwei Minuten beobachtet, nachdem ich das Bruchstück abgerissen habe (Foto/Geschmacksprobe). Das reicht bei L. chrysorrheus zeitlich wahrscheinlich gut aus für eine Vervärbung der Milch? Ich konnte in dieser Zeit keine Verfärbung erkennen. Was könnte denn sonst noch in Frage kommen, mir passt da gerade sonst nichts, eventuell noch L. zonarius ? Hier fehlen mir aber die Grübchen am Stiel und die Zonierung ist nur schwach ausgeprägt.

    Morgen hätte ich nochmal die Möglichkeit an der Stelle vorbeizukommen und den gleichen und oder neue Fruchtkörper genauer zu betrachten. Auch meine Nase funktioniert inzwischen wieder besser :D. Ein Sporenpulverabdruck könnte hier auch Klarheit bringen (L. chrysorrheus - weißliches Spp. / L. quietus - hellgelbliches Spp.) Edit: Die Milchverfärbung sollte natürlich eindeutig sein, also hilft ein Sporenabdruck nicht wirklich weiter.


    Liebe Grüße

    Markus

  • Nr. 3 ist kein L. quietus. Der hätte nicht so einen hellen Stiel. Mir würd da am besten L. chrysorrheus gefallen, da hätte die Milch aber ziemlich schnell goldgelb werden müssen. Das wär dir sicher aufgefallen.

    Ich war gestern nochmal an der selben Stelle und habe noch einen zweiten Fruchtkörper gefunden. Werner Edelmann, du hattest vollkommen recht. Die Milch verfärbt sich schneller goldgelb, als ich meine Kamera zücken konnte.

    Vielleicht lag es am warmen gelben Licht (gelbes Herbstlaub mit Sonne), dass mir das letzes mal wirklich nicht aufgefallen ist... Damit ist es L. chrysorrheus.


    Danke für die Hilfe!

    Liebe Grüße und einen schönen Abend

    Markus