Raukopf mit grünem Hut - Cortinarius melanotus?

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  • Hallo,


    gestern fand ich in einem sauren Mischwald an der Wegböschung eines Forstweges eine Gruppe Cortinarien, die ich zu den Rauköpfen sortieren würde.


    Der Hut ist olivgrün bis leicht olivebräunlich gefärbt und weist eine rauhe bis feinschuppige Hutstruktur auf. Der Hutrand ist dunkler gefärbt, der unmittelbare Hutrand heller. Die Lamellen haben den gleichen düsteren olive-bräunlichen Farbton wie der Hut. Der Stiel kontrastiert dazu deutlich heller. Dieser sieht aus wie hell bereift, weist aber tatsächlich unter der Stielhaut eingeschlossene Luft auf, welche man "wegdrücken" kann, wodurch dunklere Spuren beim Anfassen entstehen (ähnlich wie bei der Huthaut der Bleiweißen Trichterlinge). Das Fleisch ist trübe ockerlich bis olive-grün. Auffällig ist der Geruch: eindeutig nach frisch geschnittener Petersilie, mit ganz leichter Fruchtnote. Fundort war wie schon geschrieben eine Wegböschung unter Kiefern, in unmittelbarer Nähe gab es aber auch auch Buchen und Pappeln.


    Da wir gerade auf Reisen sind, habe ich leider kein KOH oder Mikroskop zur Verfügung. Glücklicherweise gibt es nicht so viele grüne Rauköpfe. Gemäß der FN kommt aufgrund des kräftigen Petersilien-Geruchs eigentlich nur der Braunnetzige Raukopf (Cortinarius melanotus) in Frage, denn nur dort wird dieser Geruch explizit erwähnt. Soweit ich die FN verstehe, bekäme man mit KOH die verschiedenen Arten der Sektion Veneti ganz gut auseinander. Ob aber meine Funde bis zur Heimreise am Sonntag durchhalten, ist fraglich. Die Sporenmaße werde ich in jedem Fall nachreichen.


    Kann meine Bestimmung hinkommen? Wie kann ich den Fund sauber zu den anderen Arten der Sektion Veneti abgrenzen?



  • Hallo Thomas,

    schöner Fund, Danke für's Zeigen!

    Mangels eigener Erfahrung kann ich zur Bestimmung nicht viel beitragen, aber mit den schwarzen Schüppchen am Hut und dem Petersiliengeruch gibt es ja eigentlich keinen Zweifel.

    Gruß,

    Wolfgang

  • Moin!


    Cortinarius melanotus müsste allerdings ja diese olivbraunen Velumbänder am Stiel haben ("Braunnetziger" Raukopf).
    Bei Cortinarius venetus (Grünfaseriger Raukopf) wäre das Velum am Stiel gelblich. Gut durchfeuchtet kann C. venetus auch mal recht dunkel ausschauen, und hätte halt auch diese Grüntöne.


    Cortinarius venetus oben, unten Cortinarius melanotus:


    Dieses Jahr im Elsass fotografiert. Auf den Geruch alleine würde ich mich da nicht unbedingt verlassen. Habe ich jedenfalls in dem Fall nicht getan.



    LG; Pablo.

  • Cortinarius melanotus müsste allerdings ja diese olivbraunen Velumbänder am Stiel haben ("Braunnetziger" Raukopf).
    Bei Cortinarius venetus (Grünfaseriger Raukopf) wäre das Velum am Stiel gelblich. Gut durchfeuchtet kann C. venetus auch mal recht dunkel ausschauen, und hätte halt auch diese Grüntöne.

    Hallo Pablo,


    danke für Deine Hinweise. Es ist doch hilfreich, wenn man die doch sehr ähnlichen Arten mal persönlich in der Hand hatte. Ich füge hier mal einen Bildausschnitt bei, auf dem man an einigen Stielen mehrere bräunliche Velumbänder erkennen kann. Die Frage ist nun: reicht das um es als "braunnetzig" zu bezeichnen? Die Stiele scheinen sich durch Berühren sehr schnell umzufärben - beim nächsten Fund muss ich wohl etwas vorsichtiger zu Werke gehen.


    Mal sehen was Cortinarius dazu sagt.


  • Hallo Uwe,


    danke Dir für Deine Einschätzung. Der Geruch war übrigens so prägnant, dass er auch von mykologisch Unerfahrenen nachvollzogen werden konnte und teils sogar ohne Hilfe erkannt wurde.


    Gibt es eine weitere Möglichkeit, die beiden Arten auseinander zu halten? Die Sporenmaße und die KOH-Reaktion scheinen nahezu gleich zu sein?

  • Hi.


    Also... Ich wüsste jetzt nichts, aber Cortinarius venetus scheint in manchen gegenden (Schwarzwald) überaus häufig zu sein - und hat dann dort natürlich auch eine gewisse Variationsbreite. Ob die aber den Geruch mit einschließt? Zweifelhaft, dennoch würde ich im zweifel den optischen Details mehr Bedeutung beimessen. Sowie auch immer davon ausgehen, daß es Kollektionen geben kann, die sich hinsichtlich einer Artzuordnung unkooperativ verhalten.



    LG, Pablo.