Nachhaltigkeit

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.336 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Liebe PilzfreundInnen!
    Ich bin neu hier im Forum. Vor einigen Jahren habe ich ziemlich heftig mit dem Schwammerlsuchen begonnen, und nachdem mir meine Frau (zu Recht!) die TK für meine Ernten gesperrt hat, beschäftige ich mich mit frostfreier Pilzkonservierung, also mit Trocknen und Pulvern. Im Vorjahr habe ich es z. B. auf 6 schöne Gläser Parasolpulver gebracht (obwohl wir natürlich auch viele gleich gefuttert hatten).
    Meine Überlegung aber jetzt: Wenn man so heftig erntet, verpflichtet einen das eigentlich zu nachhaltiger "Pilzbewirtschaftung". Gibt es dazu Erfahrungen bzw. wissenschaftliche Erkenntnisse? Würde mich wirklich interessieren.


    Vielen Dank und herzliche Grüße
    Baucherl

  • Hallo Baucherl,


    mit wissenschaftlichen Erkenntnissen kann ich leider nicht dienen.
    Ich halte es immer so, dass ich durch anschauen und tasten prüfe, ob der Pilz überhaupt meinen "Kochanforderungen" entspricht, bevor ich ihn ernte. Meistens ergibt das einen Schnitt von 1/3 mitnehmen, 2/3 stehen lassen. Dann können die Gesellen ohnehin an Ort und Stelle aussporen.
    Aber selbst, wenn ich alle sichtbaren Pilze mitnehmen würde - wir wohnen im Spessart... der ist so voll von Pilzen und ich komme ja nicht ständig an die gleichen Stellen. Wie oft und wie viele Pilze ich schon nicht gesehen oder nicht geerntet habe..... Da bleibt genug für den Rest der Welt stehen, ob ich will oder nicht.
    Ich nehme halt nur so viel mit, wie mein Partner und ich essen. Das ist gar nicht soooooo viel.


    Viele Grüße
    Eva

  • Hallo Baucherl,


    wenn ich einmal einen Pilz geerntet habe, den ich dann doch nicht mitnhemen möchte, stecke ich ihn an den Zweig eines Baumes, so dass der Wind die Sporen schön weit tragen kann. Dasselbe gilt für Putzreste, die ich erst gar nicht mit nach Hause nehme...(Diesen Tipp habe ich bei Rita Lüder gelesen)
    Pilzabfälle aus der Küche bringe ich oftmals wieder in den Wald zurück. Dabei ist natürlich zu beachten, Pilze, die eine Symbiose mit z.B. Fichten eingehen, auch wieder bei Fichten auszusetzen... ;)
    Ansonsten schließe ich Löcher die beim Herausdrehen der Pilze im Boden entstanden sind wieder, um das Myzel vor dem Austrocknen zu schützen, aber das ist soweit sicherlich klar. Auch lässt man vorzugsweise einige Exemplare jeder Pilzart im Wald stehen, man sollte also keinen "Kahlschlag" betreiben...


    Wenn Du über einen großen Garten mit Bäumen verfügst, kannst Du natürlich auch versuchen, dort einige Pilze zu ziehen, indem Du Küchenabfälle entsorgst.


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Liebe SchwammerlfreundInnen!
    Vielen Dank für die ersten Hinweise und Ideen! Ein bisserl was kann ich auch beitragen:
    - Die alten Herren, die ich zwecks Vermehrung stehen lasse, "behandle" ich zuvor so, dass sie wirklich keiner mehr mitnimmt, sie aber ihre Aufgabe erfüllen können.
    - Die gefundenen Parasole lasse ich über Nacht auf der Küchenplatte absporen, den weißen Staub wische ich in feuchte Servietten, die ich dann wieder im Wald hinterlege - entweder an einer der Fundstellen, oder orgendwo, wo's mir günstig erscheint. Obs funktioniert, weiß ich noch nicht, ich mach das erst seit dem Vorjahr.


    Ich freue mich auf weitere Beiträge
    und grüße euch alle ganz herzlich!
    Baucherl!
    PS.: Gestern habe ich die ersten zwei Rotkappen des anlaufenden Schwammerljahres gefunden!

  • Hallo Julius!


    Das ist ja schon allerhand, was du da beobachtet hast. Was mich aber wundert, ist, dass einfach irgend welche Leute für die Gastronomie sammeln können. Haben die denn alle die PSV-Prüfung abgelegt oder wer prüft die Funde?


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Julius!


    Weil du die Maronen ansprichst: Die habe ich auch schon auf Speisekarten gesehen, aber damit sind wahrscheinlich die gleichnamigen Früchte der Esskastanie gemeint. Oder bist du dir sicher, dass es um die Pilze geht?


    Viele Grüße
    Toffel