Hallo zusammen,
sie kommen spät, aber sie kommen! Ich bin völlig überrascht von der Artenvielfalt auf den Wiesen hier so spät im Jahr. Mir ging es ähnlich wie Karl. Immer wenn ich meinen Wiesenspaziergang beenden wollte, tauchten neue Pilze auf. Ein paar davon will ich euch zeigen. Die obligatorischen Wiesen und Jungfernellerlinge lass ich mal weg. Hygrocybe aurantiosplendens steht schon seit einigen Wochen und ist nicht mehr vorzeigbar, ebenso wie Hygrocybe spadicea, das sind Fotos von vor 2-3 Wochen. Ich habe heute wahrscheinlich erstmals einen Samtschneckling im Beifang gehabt. Das macht gute Laune.
So sehen die Magerwiesen hier aus. Im Hintergrund stand bis letzte Woche Hochwald.
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2. Der Tag begann mit einer Vielzahl kleiner Streichhölzer, die plötzlich im Gras auftauchten. Ich tippe auf Rauchgraue Koralle aber die Sporen passen nicht so recht.
2. Sporen der vermuteten Rauchgrauen Koralle - sie sollten nicht so groß sein.
3. Bei genauer Betrachtung sieht man rechts im Bild eine Erdzunge. In diesem Falle ist es Geoglossum umbratile. Da kommen jetzt noch hunderte.
4. Hygrocybe splendidissima, auch nicht mehr ganz taufrisch.
5. Hygrocybe coccinea im besten Alter.
6. ein namenlos gebliebener kleiner, gelber, unauffälliger, nicht glitschiger Saftling. Da gibt es noch Arbeit.
7. Hier die Dermoloma. Möglicherweise handelt es sich um Dermoloma cuneifolium
8. s.o.
9. s.o.
10. s.o.
11. s.o.
12. Hier wieder etwas einfacher: Hygrocybe chlorophana
13. Hygrocybe punicea
14 Hygrocybe laeta
15 Vermutlich wie zuvor nur frischer.
16 Lockerungsübung: Es gibt an dieser Stelle immer diese Flockenstieligen Hexenpilze, die weinrot anlaufen, wenn man sie durchschneidet. Ich ließ den Pilz diesmal stehen.
17 Eine Koralle, bei der ich nicht sicher bin, ob sie nicht eher zu den benachbarten Fichten gehört.
18 Und hier die allerschönsten Saftlinge der Welt die unaussprechlichen Hygrocybe Psi-Papagei
19 Da reicht ein Foto nicht, die vielen unterschiedlichen Farbnuancen einzufangen
20 Obwohl ich bestimmt 50, 60 Exemplare fand. war leider nicht ein Papageiensaftling so jugendlich frischgrün wie die von Karl.
21 Die häufigen Amianth-Körnchenschirmlinge - Cystoderma amianthinum gab es auch
22 ebenso die Zinnoberroten-Körnchenschirmlinge - Cystoderma cinnabarina
23 ich muss noch mal auf die wunderhübschen Papageien zurückkommen
24 Hatte ich eigentlich schon geschrieben, dass es viele Papageiensaftlinge gab?
25 Hygrocybe conica darf natürlich nicht fehlen und fehlte dementsprechend nicht.
26 Und diese Keulchen entpuppten sich nach dem Vergleich mit Karls Mikrobildern als Goldgelbe Keulen.
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28 Zum Abschluss noch Hygrocybe reidii.
29 Und der Vollständigkeit halber noch Fotos von vor 3 Wochen von Hygrocybe aurantiosplendens und
30 Hygrocybe spadicea
Das war jetzt so ziemlich alles außer von den Wiesen bis zum 25.10.. Den kleinen Trichterlingen Rötlingen und anderem nicht so schnell für mich bestimmbarem Kleinzeug. widme ich mich irgendwann einmal, wenn ich alle Anderen bestimmt habe .
Zum Abschluss noch ein Beispiel wie schnell solche Wiesen durch Dummheit und Ignoranz zerstört werden können. Im Nachbartal war bis vor 3 Jahren meine Lieblings-Saftlingswiese, eine ebenso schöne aber größere Magerwiese, bis ein Bauer begann, sie zu düngen. Ich bat die zuständige Behörde um Unterstützung und es gab einen Ortstermin. Dem Bauern wurden Fördermittel in Aussicht gestellt und Zuschüsse damit er nur mäht, den Grünschnitt beseitigt und aufs Düngen verzichtet. Im letzten Jahr ließ der Bauer die Mahd ausfallen, nachdem er wiederum im April gedüngt hatte. Das war wohl auch 2022 sein Plan, aber er hat dann doch noch das dichte, verfilzte Gras geschnitten. Im Oktober. Der Grünschnittfilz bleibt nun liegen und vergammelt. Pilze gibt es keine mehr. Ein schönes Beispiel, wie Steuergelder für Landschaftspflege verplempert werden, weil niemand kontrolliert ob Wiesenbiotope tatzerstört werden.
Danke fürs Mitkommen. Ich freu mich auf eure Einschätzungen und Korrekturen.