Hallo zusammen
Hier noch einige Funde aus meinem Hauswald von der gestrigen Mittagstour.
Für einen habe ich bereits ein Portrait erstellt, den wiederhole ich jetzt nicht:
1: Die Becherkoralle
Artomyces pyxidatus
Sporen in Melzer, amyloid
2: Eine Knacknuss
Dieser LGM (little gray mushroom) trieb mich fast in den Wahnsinn. Beorn kann das vermutlich nachvollziehen, nachdem ich sein Portrait dieser Art studiert habe.
Der Sporenabdruck war sehr dünn, nicht weiss, aber schwer zu beurteilen.
Die Sporen erinnern irgendwie an einen Dachpilz, aber natürlich ist das keiner.
Breit elliptisch, und wenn man genau schaut sind sie dickwandig.
Cheilozystiden hat er auch, die sind ganz merkwürdig. Teilweise septiert und vielgestaltig.
Das vorderste Element der Zystiden ist oft fein punktiert. Pleurozystiden gab es keine.
Die HDS ist eine unordentliche Kutis aus teilweise grob inkrustierten Hyphen.
Pileozystiden gibt es nicht. Schnallen übrigens auch nicht.
Schliesslich gibt es noch kettenförmige Kaulozystiden.
Wenn man nun nicht merkt, dass einzelne Sporen minimal eckig wirken, endet jede Bestimmung im Nirvana.
Und dass man die genaue Farbe des Sporenpulvers nicht kennt, ist auch kein Vorteil ("nicht weiss" grenzt zu wenig ein).
Aber wenn man dann endlich die Gattung raus hat, ist es einfach: Clitopilopsis (Rhodocybe) hirneola.
3 und 4: Noch mehr Rhodocybe s.l.
Ohne weitere Details, weil es spät ist...
Clitocella mundula
Rhodophana nitellina
5: Mal was am Holz
Crepidotus subverrucisporus
Sporen deutlich warzig
Cheilozystiden zylindrisch, schwach lageniform oder gegabelt.
6: Ein Schüppling
Auch makroskopisch gut ansprechbar. Pholiota lucifera.
7: Noch ein Schüppling
Den schmuggele ich hier rein, der ist eigentlich von letzter Woche in einem Auwald.
Pholiota conissans
Sporen in KOH
Cheilo- und Chrysozystiden
8: Ein kleiner Dachpilz
Klein, braun, mit leicht runzeligem Hut.
Die Sporen sind nichtssagend.
Die Cheilozystiden sind gross und zahlreich, aber auch nicht hilfreich.
Gröger versucht anhand der Breite des Pleurozystiden-Apex etwas zu schlüsseln, das finde ich recht grenzwertig.
HDS eng gepackt aus birnenförmigen Zellen (keine anderen).
Das "einfachste" Merkmal ist wohl: Man reibt leicht über den Hut. Wenn er matt bleibt wie in meinem Fall, ist es Pluteus phlebophorus.
Wenn der Hut nachher glänzt, wäre es Pluteus nanus. Der wäre wohl in seiner typischen Form auch deutlich dunkler.
9: Ein Graublatt
Tephrocybe ist ein ziemliches Schreckgespenst, weil es kaum Literatur und wenig greifbare Merkmale gibt.
Sporen elliptisch
Basidien siderophil
HDS teilweise inkrustiert.
Ich würde jetzt gerne Tephrocybe striipilea dran schreiben. Vielleicht hat jemand hier eine Meinung dazu.
Danke fürs Mitkommen... Korrekturen wie immer gerne.
Gruss Raphael