Ockertäublinge - Russula ochroleuca?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 733 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo liebe Pilzfreunde


    Da Täublinge für mich immer noch wie ein Buch mit sieben Siegeln sind, habe ich mir für nächstes Jahr vorgenommen, mich etwas näher mit ihnen zu beschäftigen. Allerdings war ich jetzt wieder in der Zentralscheiz unterwegs und mir ist aufgefallen, dass ganz viele gelbliche Täublinge in den Wäldern stehen. Ich habe mal zwei Exemplare, die eine ziemlich unterschiedliche Hutfarbe haben mitgenommen und genauer untersucht. Gefunden im Mischwald mit vielen Tannen, Buchen und einigen Fichten, ca. 550m. Nach der Untersuchung der zwei Exemplare, denke ich, dass beide vermutlich die selbe Art sind.


    Der Hut ist beim ersten Exemplar ist gelbocker, die Lamellen weiss, queradrig verbunden, der Stiel ist weiss mit einem leichten bräunlichen Stich. Geruch empfand ich ziemlich neutral, evtl. leicht obstartig. Das Fleisch ist auch weiss, die Huthaut lässt sich etwas mehr als zur Hälfte abziehen. Die Sporenpulverfarbe ist ein sehr helles gelb fast schon weisslich. Der Geschmack ist etwas scharf.


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    Beim zweiten Exemplar ist der Hut eher olivocker, die restlichen Merkmale sind identisch. Leider liess er sich keine Sporen entlocken.


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    Da ich noch was zu den chemischen Reaktionen gelesen habe, habe ich das auch noch getestet. Guajak sehr dunkles blau fast schwarz, Eisen (II)-sulfat ganz leicht orange bis rosa, KOH 20% an der Stielbasis roströtlich. Ich hoffe ich habe das richtig gemacht. :) Hier noch das Foto dazu:


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    Ich wäre jetzt zum Schluss gekommen, dass das beides Ockertäublinge - Russula ochroleuca sind. Über eure Einschätzung würde ich mich sehr freuen.


    Besten Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo nochmal :)


    Hat wirklich niemand eine Idee? Vielleicht habe ich ja Glück und Thiemo Steigerwaldpilzchen schaut noch kurz hier rein.


    Vielen Dank schon mal im Voraus.

    LG

    Benjamin

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  • Hallo Benjamin,


    von meiner Seite keine Einwände an deiner Bestimmung als Ockertäublinge Russula ochroleuca.


    Der Ockertäubling ist farblich variabel. Von semmelfarben über braungelb bis hin zu olivgelb ist alles möglich. Wichtig ist, dass Stiel sowie Lamellen weißlich sind (Ochroleuca = ockergelb und weiß). An der Basis hat der Stiel meist ockerliche Flecken (frische Exemplaren reagieren mit KOH rot) und durwässert kann die Stielrinde erstaunlich stark grauen, so dass die Art dann öfters fälschlich für den Gelben Graustieltäubling gehalten wird. Der Geschmack ist für gewöhnlich erträglich scharf, selten mild.


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Hallo Thiemo


    Vielen Dank für deine Infos. Das mit den ockerlichen Flecken an der Basis ist mir auch aufgefallen, gut zu wissen, dass das auch ein Merkmal ist. Stimmt, er war etwas scharf, aber problemlos zu ertragen. Mir ist auch aufgefallen, dass der Pilz momentan sehr verbreitet ist. Auch wenn ich kaum was gefunden hatte, diese Ockertäublinge standen immer irgendwo rum. :)


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,

    in unserer Gegend ist der Ockertäubling im Spätherbst der häufigste Täubling, höchstens der Zitronenblättrige Täubling kann da noch halbwegs mithalten. Jetzt gerade kommen sie auch bei uns hervor.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!