Oktoberfunde

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.111 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Luca.

  • Hallo zusammen,


    hier würde ich euch gerne eine kleine bunte Auswahl meiner Funde der letzten vier Wochen vorstellen. Den Anfang machen ein paar für die meisten von euch vermutlich triviale Arten.


    1. Der Graue Wulstling Amanita excelsa, das erste Mal schöne Exemplare gefunden und eindeutig bestimmt. Die Hutfarbe war fast identisch mit dem Braun, das ich vom Pantherpilz kenne.


    2. Dieses Jahr sehr stark vertreten, der Narzissengelbe Wulstling Amanita gemmata.



    3. Wahrscheinlich für viele geläufig, für mich war es heute ein Erstfund, über den ich mich sehr freute, der Blutblättrige Hautkopf Cortinarius semisanguineus.


    4. Allgegenwertig, der Honiggelbe Hallimasch Armillaria mellea.


    5. Nicht fehlen darf der Fliegenpilz Amanita muscaria.


    6. Häufiger gab es auch Stockschwämmchen Kuehneromyces mutabilis. Hier in gefährlicher Nachbarschaft. Zum ersten Mal so vereint vorgefunden. Gleich vier Arten auf einem Stumpf.


    7. Erst zum zweiten Mal entdeckt hatte ich den Löwengelben Dachpilz Pluteus leoninus.


    Im gleichen Habitat wie letztes Jahr entdeckt:

    8. Unzählige Graue Leistlinge Craterellus cinereus


    Teils in überdimensionaler Größe


    9. Und viele Schwärzende Leistlinge Cantharellus melanoxeros.

    Hier hab ich zum Vergleich zwei Trompeten-Pfifferlinge Cratarellus tubaeformis untergemischt.


    10. Am 29.10. ziemlich spät das erste Exemplar vom Gallen-Röhrling Tylopilus felleus, an einem stark vermorschten Kiefernstumpf.


    11. Die Herbst-Lorchel Helvella crispa


    Weitere Erstfunde für mich waren:

    12. Die Zinnoberrote Tramete Pycnoporus cinnabarinus


    13. Der Isabellrötliche Schneckling Hygrophorus poetarum


    14. Der Blaue Träuschling Stropharia cyanea oder der Grünspan-Träuschling Stropharia aeruginosa? Auf jeden Fall wunderschön.


    15. Keine schönen Exemplare, aber trotzdem über den PersEr gefreut, die Herkules-Riesenkeule Clavariadelphus pistillaris.


    16. Und der Spangrüne Kiefern-Reizker Lactarius semisanguifluus


    Vielen Dank fürs anschauen. Da einige Erstfunde dabei waren, gerne melden falls ihr Probleme bei einer Bestimmung seht.


    Viele Grüße

    Luca

  • GriasDi Luca,

    tolle Bilder von tollen Funden!

    Der C. melanoxerus und H. poetarum ist schon was ganz besonderes.

    Dem L. semisanguifluus trau ich nicht ganz.

    Auch L. deliciosus kann stark grünen.

    L. semisanguifluus hat normalerweise einen grubenlosen Stiel, nur ausnahmsweise mal einzelne Gruben. Zur Bestimmung ist wichtig, dass sich die Milch sehr schnell, binnen weniger Minuten, ich würd sagen 5 bis 10min, weinrot verfärbt. Noch schneller als beim Fichtenreizker.

    Der Grünspanträuschling ohne Ring und ohne weißliche Lamellenschneiden heißt S. caerulea.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • GriasDi Luca nochmal,


    hier ein Fund von gestern aus Unterfranken an der thüringischen Grenze.

    Etwa 3 Minuten nach dem Aufschneiden des Pilzes.

    Auch da kann man das Röten der Milch schon erahnen.



    Vllt 10 Minuten später:



    Eine Verwechslung wäre allenfalls mit L. deterrimus möglich, wenn auch Fichte als Partner möglich wäre.

    L. semisanguifluus ist aber, wie auch L. deliciosus, eine andere Gewichtsklasse und auch viel festfleischiger.

    Das größere Exemplar hatte einen Durchmesser von ca. 15cm.

    Auch die fleckige Hutoberfläche hat L. deterrimus nicht, und auch das Grün ist beim Fichtenreizker anders.


    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,


    herzlichen Dank für deine Tipps und die tollen Vergleichsbilder. So etwas hilft mir enorm. Schade, dass ich mit L. semisanguifluus vermutlich daneben lag. So deutlich grün kannte ich den Edel-Reizker bisher nicht. Die Verfärbung der Milch habe ich im Feld leider nicht überprüft, das hatte ich nicht mehr Kopf, werde ich das nächste Mal aber sicher nachholen. Etwas verwundert bin ich über die Aussage, dass die Gruben am Stiel eher die Ausnahme sind. In meinen Büchern wird L. semisanguifluus mit Gruben am Stiel angegeben. Ohne Erfahrung wird es da schwierig.

    Vielen Dank auch für den Hinweis auf S. caerulea.


    Glückwunsch zum Fund.

    Dankeschön. Ich kenne nur ein Gebiet, in dem C. melanoxeros vorkommt, dort aber gar nicht so selten. An gleicher Stelle wächst C. cinereus teilweise massenhaft. Scheint wirklich eine ganz besondere Stelle zu sein. Witziger Weise fand ich beide Arten dieses Jahr deutlich häufiger als die anderen Leistlinge.


    Viele Grüße

    Luca