Safranschirmling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.252 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Thorwulf.

  • Guten Tag allerseits!


    Benenne ich diesen Pilz richtig als Safranschirmling? Es wäre das erste Mal für mich diesen zu bestimmen. Für mich sprechen charakteristische Hutzeichnung, glatter Stiel, rötliche Färbung im Abschnitt und die knollenähnlich verdickte Stielbasis dafür.

    Es scheint aber doch weitere Unterarten zu geben, teils auch giftig wenn ich es richtig gelesen habe. Was wären hier sichere Bestimmungsmerkmale?


    Kulinarische Verwertung ist in jedem Fall ausgeschlossen: einmal weil ich nie Erstbestimmungen verkoste, und sich dann im Abschnitt deutliche Spuren von Madenbefall zeigten.


    Danke vorab und schöne Grüße!

  • Ja, sieht ganz sehr nach Chlorophyllum olivieri aus.

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  • Es scheint aber doch weitere Unterarten zu geben, teils auch giftig wenn ich es richtig gelesen habe. Was wären hier sichere Bestimmungsmerkmale?

    [...]

    Von Chlorophyllum gibt es verschiedene Arten in Europa (sieben sind m.W. bekannt bzw. nachgewiesen), und diese Gattung kann man vor allem an den glatten, nicht genatterten Stielen erkennen (sozusagen ein gemeinsames Merkmal dieser Gattung). Mit diesem Merkmal unterscheidet man sie auch von der Gattung Macrolepiota.


    Die einzelnen Chlorophyllum-Arten untereinander zu trennen bzw. zu bestimmen, ist nicht so einfach und oftmals nur mit einer mikroskopischen Begutachtung möglich.

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  • Hi.


    Also so richtig stimmt das nicht mit der Abgrenzung. Nicht alle Riesenschirmlinge (Macrolepiota spp.) sind genattert, von daher kann das kein Abgrenzungsmerkmal sein. Wenn, dann würde ich die Abgrenzung über das Röten im Fleisch machen, wobei das natürlich abhängig vom Alter und der Witterung ist und dass Safranschirmlinge immer ungenattert sind (wenn der Stiel nicht gerade aufgerissen ist durch äußere Einflüsse, das kann manchmal eine Natterung vortäuschen, war glaube ich vor ein paar Tagen mal hier irgendwo gezeigt). Bei den Riesenschirmlingen rötet höchstens mal die Stielrinde bei einigen Arten.


    Chlorophyllum olivieri ist die Art mit den dunklen kaum zum Hutuntergrund kontrastierenden Hutschuppen. Die hier gezeigten kann man makroskopisch problemlos so ansprechen.


    Schwieriger ist die Abgrenzung von C. rhacodes zu C. brunneum, da gibt es manchmal Funde, die sich ohne Mikro nicht zweifellos einer Art zuordnen lassen, wenn die typisch ausgeprägt sind, lassen die sich aber schon makroskopisch trennen - siehe Portraits im Forum. Schwierig bis unmöglich ist die Unterscheidung auch bei jungen, geschlossenen Exemplaren.


    In Deutschland relevant sind eigentlich nur die 3 aufgeführten (4 wenn man C. brunneum und C. venenatum trennen will, was ich aber nicht tue, ich halte das für die gleiche Art), wobei man auf Dauer mit dem Klimawandel schauen muss, ob C. molybdites sich hier noch irgendwann im Freiland ansiedelt. Chlorophyllum agaricoides wird man eher nicht verwechseln mit den Safrans, weiß gar nicht ob der in DE schon gefunden wurde. Auf 7 Arten komme ich also nicht, selbst wenn man das unklare Taxon und die Exoten mit reinnimmt.


    LG,

    Schupfi

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  • Hi Schupfi,


    Chlorophyllum agaricoides wurde zumindest in Ungarn gefunden (siehe I. RIMÓCZI & al. 2021: Interessante Pilzfunde aus dem NO-Eupannonicum, S. 172).


    Ansonsten hatte ich ja in meinem Beitrag hier vorgetragen, dass man in Europa (also nicht in Deutschland) bislang sieben Arten entdeckt und nachgewiesen hat, darunter u.a. Chl. agaricoides, Chl. brunneum, Chl. olivieri, Chl. rhacodes.


    Ich folge hier im übrigen der Nomenklatur von VELLINGA, auch bei Chlorophyllum venenatum (Bon) C.Lange & Vellinga.


    Es stimmt aber in der Tat, dass man hierzulande (Deutschland) letztlich bislang nur auf drei, vier Arten stößt.


    Und die glatten, nicht genatterten Stiele sind ein gattungstypisches, bei allen Chlorophyllum-Arten anzutreffendes Merkmal, womit man sie von den allermeisten Macrolepiota-Arten m.M.n. schon trennen kann.


    LG

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  • Hi.


    In den letzten Veröffentlichungen von Velinga ist kein C. venenatum mehr drin, wenn ich mich recht entsinne. Es gibt meines Wissens nach auch weiterhin keine Sequenz von dem Phantompilz.


    Chl. agaricoides, Chl. brunneum, Chl. olivieri, Chl. rhacodes, Chl. molybdites und C. venenatum wären aber sechs Arten, welches war die siebente? Habe meine Literatur gerade nicht hier um nachzugucken.


    Chlorophyllum agaricoides ist auf meiner Wunsch-Fund Liste übrigens weit oben, aber der wird mir eher nicht so bald über den Weg laufen denke ich.


    LG,

    Schupfi

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  • Hi,


    ich wüsste jetzt wiederum nicht, dass Else C. Vellinga sich von Chl. venenatum getrennt hat, aber ich gehe da bei nächster Gelegenheit ihre Papers diesbzgl. mal durch und im Zweifel frage ich dazu bei ihr nach.


    Es gäbe da noch Chlorophyllum abruptibulbum (Roger Heim 1968) Else C. Vellinga 2002.


    Chlorophyllum agaricoides würde ich auch gerne mal kennenlernen. Ein Ausflug oder Urlaub in Ungarn oder die Türkei erhöht die Chancen, auf diese Art mal zu treffen. ;)


    LG + schönen Abend noch!

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