Pilz im Blumentopf

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.021 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • guten Morgen alle


    habe vor einiger Zeit Brennesseln (Urtica dioica) nach Hause genommen, den damaligen Überschuss den wir nicht verzehrt hatten, schmiss ich zum düngen ins Giesswasser für die Balkonpflanzen. Eine Woche später wuchs plötzlich etwas aus meinem Blumentopf und zu meiner Freude erkannte ich, dass es ein Pilz ist.
    Nach etlichen Bestimmungsversuchen und zu meiner Sicherheit bin ich nun auf eurem Forum gelandet und möchte mir die Pilzart bestätigen lassen.


    dies war das erste Exemplar (Höhe 20cm), welches ich stehen gelassen habe - zum versamen. Nachdem der Hutrand sich ausweitete und eingerissen ist, fing der Rand an sich aufzulösen und eine dunkle tropfende Flüssigkeit sonderte sich ab.


    heute wuchert es in meinem Topf ;) grösster Pilz misst aktuell 10cm


    Gehe ich richtig von der Annahme aus dass es sich bei dieser Pilzsorte um einen Schopftintling handelt, dessen Verzehr im Jungstadium unbedenklich, jedoch nur ohne Alkohol zum geniessen geeignet ist, wegen der Vergiftungsgefahr?
    vielen Dank für Hilfe bei der Pilzmitbestimmung


    Grüsse aus der Schweiz

  • Hallo b-zar und herzlich willkommen im Forum :Alright:


    Ja, das schaut nach Schopftintlingen (Coprinus comatus) aus. Bei jüngeren Pilzen ist das Fleisch noch weißlich und nur dann geniessbar*. Später im Alter werden die Pilze schnell schwärzlich, wie auch deinem ersten Bild zu sehen ist und zerfließen zu einer tintenartigen Flüssigkeit. Der Schopftintling ist unbedenklich und enthält kein Coprin, dass hat nur der Graue Faltentintling (Coprinus atramentarius). Das ist ein Pilzgift das in Verbindung mit Alkohol zu Vergiftungen führen kann. --> Coprin – Wikipedia


    schöne Grüße,
    Andreas


    * Bitte beachte:

  • Schopftintlinge sind soo lecker - ich habe versucht, sie zu züchten und bei dir wachsen sie einfach im Blumentopf.
    Also ich kann nichts zu einer Vergiftung mit Alkohol berichten, aber vielleicht ist das von Mensch zu Mensch verschieden.


    Übrigens, aus einigen zerfließenden Schopftintlingen habe ich mal mit Kindern Tinte hergestellt und damit auch geschrieben. Ein Heilpilz ist es auch!


    Ich schließe mich also Psilo an: GLÜCKSPILZ!!!


    Gruß aus HH!


    Christiane

  • hallo Alle und :shy: danke für den neuen Namen ;)


    Christall, dein Tip mit der Tinte, das werde ich demnächst auch mal versuchen. Was hast du benutzt um mit der Tinte aufs Blatt zu schreiben? alte Füllfedern oder Gänsefedern?
    Vielleicht stimmt aber auch der alte Kräuterspruch: Wenn ein Kraut in deinem Garten wächst, dann deshalb weil dein Körper seine Heilkräfte benötigt - weisst du vielleicht auch welche heilende Wirkung der Schopftintling hat?


    Tip zum verlangsamen des Auflösungsprozesses: wenn beim Fund der Stiel vorsichtig aus dem Hut gedreht wird und getrennt voneinander gelagert, vertintet anscheinend der Pilz weniger schnell.


    Danke Andreas für die Bestimmung und Belehrung betreffend Coprin


    Glückspilzgrüsse

  • Hi Glückspilz :),


    wir haben mit allen möglichen Tintlingen versucht, Tinte herzustellen. Der Schopftintling war der einzige Pilz, der nicht ekelerregend stank und sich auch vollständig auflöste. Wir haben die Pilze (die schon am Zerlaufen waren, sonst hätte ich sie sofort verspeist :P) in ein Gefäß getan und dann zugedeckt, danach haben wir noch Nelkenöl drangegeben (Gummi Arabicum hatten wir nicht da) und das ergab schöne schwarze Tinte. Zum Schreiben haben wir Federn genommen (früher hießen die mal "Ato-Federn", ob das jetzt noch so ist, weiß ich nicht).


    Als Heilpilz wird er vor allem zur Blutzuckersenkung bei Diabetes 1 und 2 eingesetzt, ansonsten bei Verdauungsstörungen (kann ich bestätigen), Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen, Sarkomen, Entzündungen und Herzerkrankungen.


    Ich habe gestern tolle Erfahrungen mit Birkenporling und Schmetterlingstramete gemacht - mein Freund hatte hohes Fieber und sich ("ohne Chemie", sagte er) voll in meine "Kräuterhexenhand" gegeben. Er musste einen Liter Tee aus selbstgesammelten "Anti-Fieber"-Kräutern mit diesen beiden Pilzen trinken, außerdem noch einige Shiitake und getrockneten Lackporling schlucken und was soll ich sagen: Er hats überlebt! :evil: Außerdem ist sein Fieber fort und er ist gesund (sonst hat er immer 14 Tage dafür gebraucht.


    Dies hat natürlich meine "Pilzsucht" noch gesteigert.


    Schönen Sonntag und wir sind im Halbfinale.


    Christiane

  • Hallo Christiane!



    Als Heilpilz wird er vor allem zur Blutzuckersenkung bei Diabetes 1 und 2 eingesetzt, ansonsten bei Verdauungsstörungen (kann ich bestätigen), Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen, Sarkomen, Entzündungen und Herzerkrankungen.


    Da hat man ja gleich mehrere schlimme Erkrankungen abgedeckt.


    Zitat


    Ich habe gestern tolle Erfahrungen mit Birkenporling und Schmetterlingstramete gemacht - mein Freund hatte hohes Fieber und sich ("ohne Chemie", sagte er) voll in meine "Kräuterhexenhand" gegeben. Er musste einen Liter Tee aus selbstgesammelten "Anti-Fieber"-Kräutern mit diesen beiden Pilzen trinken, außerdem noch einige Shiitake und getrockneten Lackporling schlucken und was soll ich sagen: Er hats überlebt! :evil: Außerdem ist sein Fieber fort und er ist gesund (sonst hat er immer 14 Tage dafür gebraucht.


    Das ist ja bemerkenswert. Welche Kräuter hast du denn verwendet? Getrockneter Lackporling? Wie ist denn der genießbar?


    Viele Grüße
    Toffel