... wollte ich am Montag, um einen Rindenpilz zu suchen, den ich dann mit Hilfe des Forums (;-)) bestimmen wollte. Außerdem wollte ich mal gucken, was dort so los ist. Es hat die letzte Woche keinen Tropfen geregnet und auch die Woche davor gab es nur ein paar unbedeutende kurze Schauer.
Das Waldstück ganz in der Nähe von hier hatte für mich bisher nicht so große Bedeutung, da ich dort nur Rindenpilze und andere Holzbewohner wie Porlinge oder den Zunderschwamm gefunden habe. Letztes Jahr gab–™s dort noch den Rettichhelmling, den Blutmilchpilz, den Sparrigen Schüppling und die Nebelkappe. Nichts Besonderes also. Dieses Jahr habe ich dort schon drei Schleimpilze entdeckt; alle jedoch mangels Ausrüstung und Wissen nicht genau bestimmbar. Die ganzen Funde habe ich jedoch wohlgemerkt fast alle auf unterschiedlichen Touren an mehreren Tagen machen müssen.
In dem Waldstück herrscht großes Begängnis, neben Mountainbikern und Joggern, die die Pilze wohl weniger interessieren (wobei wir ja auch schon gegenteilige Berichte hatten ;)) gibt es auch Passanten, die sich auch mal den ein oder anderen Pilz anschauen. Das habe ich auch schon festgestellt.
Auf dem Weg zum erwarteten Rindenpilz wurde ich gehörig überrascht und musste schon zweimal hinschauen. Da stehen doch nicht etwa am Hang drei Fichtensteinpilze. Für mich immer noch ein Erstfund. Sie standen in Mykorrhiza mit Hainbuchen und eventuell einer Eiche. Die beiden Hainbuchen waren sehr jung; die Sprosse haben nicht einmal einen Durchmesser von einem Zentimeter. Buchen und Eichen sollen für das Flachland die häufigsten Partner sein (Hervé Chaumeton: Pilze Mitteleuropas). Die Fundstelle liegt auf etwa 200 Metern Höhe. Ich habe nur das Prachtexemplar mitgenommen.
Weiter oben am Hang habe ich noch diesen Minipilz gefunden. Wahrscheinlich auch ein Steini.
Dann begegnete ich einigen Täublingen. Die biegsamen Lamellen ließen mich auf Frauentäublinge schließen.
Dann kam ich zu der Stelle, an der ich eigentlich den Rindenpilz erwartet hatte. Den habe ich nicht gefunden (habe aber auch an der falschen Stelle gesucht, wie ich im Nachhinein festgestellt habe). Verzweifelt schaute ich in der Umgebung nach dem Ast, wo sich der Pilz befinden sollte. Als ich mich dann noch mal umdrehte und auf eine Stelle blickte, auf die ich schon mal geschaut hatte, habe ich diesen Perlpilz erspäht:
Ich ging weiter und fand Frauentäublinge in großer Zahl.
Weiter unten am Hang erblickte ich einen riesigen Pilz, den ich zunächst ebenfalls für einen Täubling hielt (von oben gesehen). Allerdings war ich doch etwas irritiert aufgrund der imposanten Ausmaße. Mit Lineal und Fotoapparat bin ich den Hang hinunter. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass es sich um einen weiteren Fichtensteinpilz handelt. Ich habe nachgemessen: 17 Zentimeter. Er war in der Mitte längs aufgerissen. Der Hutrand war zwar schon angehoben, die Röhren aber noch gelblich und das Fleisch fest, so dass ich den Pilz ebenfalls zum Verzehr mitgenommen habe.
Ich schaute mich um, weil ich in dem Glauben war, noch mehr zu finden. Noch weiter unten entdeckte ich dann sehr helle Pilze. Ich dachte zunächst an Perlpilze. Als ich näher kam, traute ich meinen Augen kaum. Da stehen doch dort fünf prächtige und teils riesige Sommersteinpilze, der größte mit einem Hutdurchmesser von 18 Zentimetern. Der reine Wahnsinn. Ich bin erstmal ein paar Minuten auf und ab gerannt und habe mir die Dinger ungläubig angesehen. Dann habe ich sie alle einzeln fotografiert. Die beiden größten habe ich stehen gelassen. Die Stiele waren hohl und das Fleisch ziemlich weich. Die können jetzt in Ruhe rumsporen. Ich hoffe nur, dass sie kein Interessierter entdeckt und auf die Fundstelle aufmerksam wird.
Später habe ich noch zahlreiche Frauentäublinge und diesen Sommersteinpilz gefunden, den ich ebenfalls stehen gelassen habe.
Der Mini-Korb, den ich eigentlich zum Mitnehmen für Untersuchungszwecke mitgenommen hatte, war natürlich zu klein. Ich musste aus einer Plastiktüte eine Art Korb (eher Schale) formen, indem ich die Seiten heruntergekrämpelt habe. Das habe ich dann so lose in den Rucksack getan.
Gestern war ich erneut dort und habe das Röhrenmaterial, das teilweise doch etwas weich war, wieder verteilt und weitere Fotos gemacht. Ich bin beide Male mit kurzer Hose und Sandalen in den Wald. Das sollte man wohl besser nicht tun, aber es war so heiß. Von beiden Tagen bin ich zerstochen von Mücken. An die 50 Stiche allein im Bereich der Fußgelenke, wo sich der Hauptanteil befindet, etwa 20 weitere an den Unterschenkeln und weitere an Hals, Schulter und Oberarm. Ich denke, das war–™s. Auffällig ist, dass sich die meisten auf der rechten Körperseite befinden, vermutlich, weil das die sonnenabgewandte Seite war, auf der sich die Mücken ja gerne tummeln. Meine Füße, vor allem der rechte, sind leicht angeschwollen und schmerzen etwas beim Gehen. Aber das war es wert!
Viele Grüße
Toffel