Breitblättrige Glucke (Sparassis brevipes)?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.067 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Maria.

  • Hallo Ihr Lieben,


    könnte dies die Breitblättrige Glucke sein? Wäre ein Erstfund für mich.


    Funddaten:
    10.11.2022, Altmühlfranken, an Baumstumpen, absoluter Mischwald (Fichten, Kiefern, Lärchen, Buchen, Espen, Eichen, ... - alles nebeneinander - sucht Euch einen Baum aus ;) ), Boden oberflächenversauert aber noch kalkhaltig
    Farbe des Pilzes ein auffallend helles beige-grau, Geruch nicht wie die Krause Glucke sondern eher nach ... mmmh ... Seife?



    Falls weitere Fotos erforderlich sind, zum Beispiel Schnittbild, kann ich dies noch einstellen.


    Vielen Dank schon einmal und liebe Grüße


    Maria


    P.S.: Dort im Habitat wachsen, etwas früher im Jahr, sehr viele Krause Glucken, diese hier war allerdings schon irgendwie auffallend anders.

  • Hi,


    normal teilen sich beide Arten nicht das Habitat, aber im Altmühltal ist ja alles etwas anders. ==Gnolm7 Ich hatte die Breitblättrige bisher auch nur 2-3 Mal in der Hand. Der Geruch ist für mich nicht seifig, eher muffig/eklig/erdig. Schwer zu beschreiben. Nach Bildlage passt aber die Breitblättrige.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Jau,

    würde ich auch als Breitblättrige ansprechen.


    Hier mal mein Vogesen-Fund



    LG

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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    Einmal editiert, zuletzt von Malone ()

  • Hallo Stefan,


    ich glaube, da warst Du sogar schon - am Altmühlüberleiter. Jedenfalls ist auf der einen Seite des Weges der typische fränkische Kiefern-Steckerles-Wirtschafts-Wald (da wachsen die Krausen Glucken) und auf der anderen Seite des Weges der eher naturbelassene Mischwald (dort fand ich den heute). Eigentlich sind es demnach zwei verschiedene Habitate, wenn auch nur wenige Meter voneinander getrennt.


    Und ja, so richtig gut riechen die jetzt wirklich nicht und irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen die zu essen.


    Danke und liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,


    Ich teile die andernorts aufgekommenen Zweifel. :)


    Für mich ist dein Fund eine Krause Glucke, die schon einmal geerntet/abgeschnitten wurde und dann weitergewachsen ist. Dann wird daraus eine „Grob gekräuselte Glucke“. ;)


    Entscheidend ist für mich die Stellung der Äste. Vergleiche mal mit Malones Fund, der zweifelsfrei eine Breitblättrige zeigt. Die Endungen der Äste stehen aufrecht und sind gewellt, nicht gekräuselt.


    LG Thiemo

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  • Moin!


    Die Untescheidung kann halt auch mal richtig knifflig sein. Um nicht zu sagen: Verwirrend!

    Insbesondere, wenn man nur Bilder vor sich hat, und nicht den gesamten Pilz. ich würde auch davon ausgehen, daß der Malone - Fruchtkörper insgesamt erheblich größer ist, als der Maria - Fruchtkörper. Siehe Größenvergleich mit den Blaubeerbuschästchen und den Moosen...

    Dadurch relativiert sich des Krausblatt - Eindruckes...

    Also unterstützt das, was Thiemo dazu schreibt.



    Lg; Pablo.

  • Ich würde mich anschließend: Nur nach Bildern ist das gar nicht mal so einfach, denke ich. Wenn der Wirtsbaum nicht identifizierbar ist, liefert evtl. die Konsistenz weitere Hinweise: während die Krause ziemlich brüchig ist, ist die breitblättrige fast schon unkaputtbar zäh-elastisch.

  • Hallo Ihr Lieben,


    erst einmal vielen Dank für all Eure Antworten.


    Krause Glucken habe ich ja schon unendlich viele gefunden - diese hier war derart anders, dass ich zuhause googelte und recherchierte ... dass es eine Breitblättrige gibt wusste ich vorher gar nicht.

    Also, ich habe keine Ahnung welche Glucke dies nun ist, wobei ich Eure Meinungen keineswegs bezweifle! Ich kann nur versuchen zu beschreiben warum die für mich so anders war/ist:

    Die Farbe war/ist auffallend anders (und ich habe Krause Glucken schon in allen Entwicklungsstadien, auch nach Frost, auch als Nachgewachsene nach einer ersten Ernte, gesehen)

    Die "Blätter" waren/sind dicker als bei der (normalen) Krausen Glucke

    Diese "Blätter" waren/sind nicht so bröselig/zerbrechlich wie bei der Krausen Glucke sondern eher zäh-elastisch. Man musste, muss nach wie vor, etwas mehr Energie als bei der Krausen aufbringen um die zu "zerbröseln".

    Die einzelnen "Blätter" sind auch nicht so "eng gekräuselt" wie bei der Krausen sondern eben anders, breiter, flacher, offener, ...

    Bei der Krausen kann man ja meistens wie beim Blumenkohl Röschen abtrennen - dies ist hier anders. (Natürlich kann ich den Pilz teilen, aber es gibt irgendwie nicht die so typischen "Röschen".

    Der Geruch war anders - bei der Krausen duftet dies ja ziemlich intensiv und aromatisch schon aus dem Korb heraus, hier war dies nicht so. Erst nach dem Zerreiben entwickelte sich ein Geruch der für mich eher unangenehm war und bei mir eben die Assoziation Seife hervorrief, jedenfalls ein Geruch der nicht zum Essen animiert sondern, zumindest mich, eher abschreckt. Nun, beinahe getrocknet, ist der Geruch anders, leicht und kaum wahrnehmbar aber aromatischer nach Pilz.


    Groß war der Pilz wirklich nicht, vielleicht, von dem mittlerweile halbgetrockneten Pilz ausgehend, 18 bis 20 cm im Durchmesser.


    Und leider kann ich zum Baum nichts sagen - dort ist echt alles möglich! So einen tollen Mischwald mit einer derartigen Baumvielfalt gibt es selten.


    Ich habe überhaupt keine Problem damit, dass dies eine Krause Glucke ist. Aber ehrlich gesagt, für mich wäre dies dann eine mehr als eigenartige und äußerst ungewöhnliche Krause Glucke. Und dies ist ja auch etwas Interessantes, zumindest für mich.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo zusammen,

    vor Jahren gab es hier mal eine ähnliche Diskussion, ob es sich um eine Krause oder eine Breitblättrige Glucke handelt, und dann war es Phaeotremella frondosa.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus!


    Was man vielleicht auch beachten sollte: Diese Glucke ist (wenn's nicht doch ein Zitterling ist, aber das dürfte Maria an der Haptik und Konsistenz schon sicher erkennen, denke ich) mit der Fruchtkörperbildung spät dran. die Hauptfruchtkörperbildungsphase ist ja normalerweise satt einen Monat früher. "Zu spät" gebildete fruchtkörper sehen oft ungewöhnlich aus, weil die verhältnisse und Wuchsbedingungen nicht mehr ideal sind. Das bewirkt auch oft irgendwelche veränderungen im Aussehen, insbesondere Farben, aber auch Gerüche können dadurch abweichend ausgeprägt sein.



    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ich habe keine Ahnung von einem Phaeotremella frondosa - habe ich noch nie gefunden. Wenn der aber auch nur annähernd so ähnlich ist wie die Zitterlinge die ich bisher gefunden habe ... nö, dieser Pilz hier ist kein Zitterling.


    Also einfach eine sehr ungewöhnliche Krause Glucke :)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Gerhard,


    nö, ich züchte keine Pilze. Wie kommst Du darauf?


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo, Maria!


    "Phaeotremella frondosae" ist eine der Arten, die aus dem ehemaligen Aggregat von Tremella foliacea (Blattartiger Zitterling) inzwischen beschrieben wurden. Die Blattartigen Zitterlinge sind meistens irgendwie braun, können aber auch mal weißlich entfärben. Anfühlen tun die sich alle sehr ähnlich, eben so wie auch der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) oder einige Drüslingsarten. Auch Zitterzahn (Speudohydnum gelatinosum) und Roter Gallerttrichter (Tremiscus helvelloides) fühlen sich so an.



    Lg; Pablo.

  • Danke Dir Pablo, aber dieser fühlte sich nicht an wie ein Zitterling (wie einer von denen die ich kenne) aber der Pilz fühlte sich eben auch nicht an wie eine typische Krause Glucke. Aber dies macht nichts.


    Liebe Grüße


    Maria