Hallo,
mein erster Sammelbericht an diesem sonnigen 13. November. Gestern war ich extra am Vogelsberg, und hatte vermutlich ein nicht soo guten Platz erwischt (viel Brombeergestrüpp und Brennesseln), und habe kaum was gefunden. Ich war dann schnell wieder nach Hause gefahren und zu einem Platz den ich letzte Woche gefunden habe - mein erster "eigener" Sammelplatz der nicht völlig überfrequentiert ist. Auch dort hatte sich seit letztem Wochenende nichts mehr getan, bis auf einen einzigen Fichtenreizker und eine kleine Marone. Selbst die Rotfüße waren alle alt, und das einzige Exemplar das ich gesammelt habe musste ich später aussortieren wegen Maden. Also hatte ich innerlich abgeschlossen mit der Saison, mit Austernsaitlingen muss man glaube ich noch etwas warten, und Birkenporlinge hab ich genug für die nächsten Jahre. Aber ein schöner Schlehenlikör, zum Runterspülen des Birkenporlingextrakts - das muss noch her. Also bin ich bei schönstem Sonnenschein losgezogen zu einer Stelle, wo ich glaubte Schlehen finden zu können.
Das Erste, was mir über den Wegesrand lief, war eine tote Birke mit ordentlich Birkenporlingen dran (weiter oben) und ein paar kleinen Austernseitlingen. Bei Austernseitlingen war ich mir noch nicht so sicher, und habe nur wenige mitgenommen:
Es gab außerdem noch einen weiteren Seitling, das könnten Lungenseitlinge sein. Leider ist das Foto nicht wirklich scharf geworden. Die habe ich nicht mitgenommen.
Unterwegs im Gras habe ich dieses Kuriosum gefunden, nahe einer Kiefer.
Ein Stückchen weiter an einem Wäldchen fand ich dann tatsächlich einige nicht überständige Reizker. Es gab Fichten und Pinien in dem Wäldchen. Da ich keine Grübchen sehe schließe ich Edelreizker aus, bliebe Fichtenreizker oder Lachsreizker. Da einige auch grünliche Töne auf dem Hut hatten tippe ich auf Ersteres.
Noch ein Stückchen weiter hab' ich mich ins Dickicht geschlagen, weil Mission Erstfund Steinpilz noch offen ist. Ich bin irgendwann umgekehrt, aber irgendwo inmitten des Dickichts, unter Kiefern und toten Kiefern, habe ich diesen Oschie lose auf dem Boden gefunden. Festgewachsene Exemplare konnte ich nicht entdecken, aber es ist auch schwer vorstellbar dass da Jemand vor mir war. Vielleicht Wild. Oder ich selber beim Drübersteigen über den Stamm. Ich habe das Gerät dort gelassen, da ich mich mit Morcheln und Lorcheln nicht auskenne. Grubelorchel kenne ich, die ist giftig und das hier ist keine. Ich würde sagen Lorchel, nach etwas 123pilzsuche-2.de möglicherweise Frühjars- oder Riesenlorchel. Wegen Kiefernwald eher Frühjahrslorchel. Kann mir aber nicht vorstellen, dass die seit Juni dort auf dem Boden lag...
Außerdem habe ich auf der Tour einige dieser weinroten Täublinge hier gefunden. In der Nähe von Pinien und jungen Fichten. Der Hut wie gesagt weinrot, Lamellen weiß und brüchig, Stielaußenseite ebenfalls weinrot. Ich glaube, weinrote Stiele gibts nicht so oft. Die Lamellen wurden relativ schnell relativ scharf beim Kauen. Ich habe dafür noch nicht so richtig das Gespür, aber es fühlte sich an als hätte ich mir gestern die Zungenspitze beim Essen verbrannt, ich denke das wäre dann "scharf". Bitter war es nicht. Ich würde den im Nachhinein als Wolfstäubling bestimmen.
Unverhofft also in gut zwei Stunden eine fette Pilzmahlzeit, das entschädigte für gestern. Schlehen hab ich dann auch noch gefunden. Aber Rotfußröhrlinge gab's heute mal nicht.
Pilzige Grüße,
Robert.