2 Bestimmungsfragen in einer Woche...

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.600 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Forumsmitglieder,

    bei uns im Süden nimmt die Anzahl der Pilze sehr deutlich ab. Also fange ich wieder an unter Äste und Stämme zu gucken, um zu sehen, was sich da noch so findet. Beide hier vorgestellten Pilze wuchsen auf alten Laubholz in einem Auwald. Bei beiden konnte ich das Holz keinem bestimmten Baum zuordnen.

    1) Hier würde ich auf einen Laubholzhörnling tippen. Ich dachte allerdings immer, dass diese einen deutlichen Orange-Ton haben müssen. Gibt es die auch in weißlichen Farben? Sie sind 1-2 cm hoch. Spannend finde ich die raue Oberflächenstruktur.


    2) Hier sind deutlich Poren zu erkennen und interessante Verästelung am Rande. Reifere Pilze waren leider nicht vorhanden. In welche Richtung könnte sich dieser Geselle entwickeln. Er hat einen Durchmesser von etwa 3 cm.


    Vielen Dank für eure Unterstützung

    Timm

  • Ahoj, Timm,


    für 2 könnte ich mir den Geweihförmigen Schleimpilz vorstellen...


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Hallo Timm,

    dein zweiter Fund erinnert mich sehr an den Gallertfleischigen Fältling (Merulius tremellosus). Laut Pilze123 können die Fruchtkörper auch weiß sein. Ist aber nur eine fixe Idee.


    LG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Boletaceae ()

  • 1) Hier würde ich auf einen Laubholzhörnling tippen. Ich dachte allerdings immer, dass diese einen deutlichen Orange-Ton haben müssen. Gibt es die auch in weißlichen Farben?

    Hallo Timm.

    Nicht dass ich wüsste, also Calocera würde ich ausschließen. Spontan kam mir da Typhula in den Sinn, weiß aber nicht, ob es da was passendes gibt.


    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo, vielen Dank für eure Antworten. Den Gallertfleichingen Fältling halte ich für ziemlich plausibel. Bei Pilz 1 muss ich noch ein bisschen euren Tipps nachgehen...


    Grüße Timm

  • Bei Nr. 2 hätte ich jetzt eher an Xylodon radula, Syn. Hyphoderma radula, den sog. Reibeisenrindenpilz gedacht.

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    with greater or lesser knowledge.«

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  • Hallo, ich habe noch mal ein bisschen gesucht und bin bei Pilz 1 nun bei der Holzflechtenkeule. Die passt vor allem wegen dem geslligen Auftreten und der vermoosten Holzunterlage.

    Kann da jemand mitgehen?


    Grüße Timm


  • Hi Timm,

    ich glaube nicht, dass irgendjemand dem Pilz 1 seriös einen Namen geben kann, ohne ihn zu mikroskopieren.


    Kleine weiße Keulchen auf Holz kommen zumindest in den Gattungen Lentaria, Typhula, Mucronella und Multiclavula vor, vermutlich noch in weiteren, die mir jetzt nicht einfallen. Multiclavula bildet eine Lebensgemeinschaft mit Algen - davon ist auf Deinem Bild nichts zu sehen.


    Du schreibst "gesellig" - zeigst aber 3 büschelige Fruchtkörper. Waren da noch weitere Exemplare an dem Holz?


    Schade, das Bild ist wirklich so schön, dass der Pilz einen Namen verdient hätte.


    Grüße,


    Wolfgang

  • N'abend Timm,


    Multiclavula mucida Syn. Stichoclavaria mucida, Lentaria mucida soll wohl recht selten und gefährdet sein. Ob man da auf so ein Kerlchen trifft….?


    Ich halt mich da an den Erstsemester-Lehrsatz im Medizinstudium: Wenn du Hufgetrampel hörst, sind es wahrscheinlich Pferde, keine Zebras. ;)


    Grüße!

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  • Hi Thorwulf,

    auf Seltenheitsangaben würde ich in diesem Fall nichts geben. Ich glaube, alle kleinen weißen Keulchen auf Holz haben nur wenige Fundpunkte. Zum einen sind sie wirklich alle selten, und außerdem werden sie einfach meist nicht beachtet. Und selbst wenn sie beachtet werden, lassen sie sich mit der normalen Literatur nicht bestimmen.


    Gruß,


    Wolfgang

  • N’abend Wolfgang,


    Seltenheitsangaben sind in der Tat kein absolutes KO-Kriterium, aber bei Nr. 1 würde ich auch auf einen jüngeren Fk. von Xylaria hypoxylon abstellen und diese Art ist ja doch recht häufig vertreten.


    Aber vermutlich hast Du schon recht: ohne Mikro keine Gewissheit. ;)


    Schönen Samstagabend!

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  • Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für deinen Hinweis. Auf dem Stamm waren auf einem Quadratmeter bestimmt mehrere hundert von diesen Pilzen. Teile des Stammes waren grünlich gefärbt von einem moosähnlichen Gewächs (1-2 mm hoch). Ich habe eine Gruppe ohne Bewuchs fotografiert.

    Grüße Timm

  • Auf dem Stamm waren auf einem Quadratmeter bestimmt mehrere hundert von diesen Pilzen. Teile des Stammes waren grünlich gefärbt von einem moosähnlichen Gewächs (1-2 mm hoch). Ich habe eine Gruppe ohne Bewuchs fotografiert.

    Hi Timm,


    Du solltest Dir angewöhnen, neben dem künstlerischen Foto auch ein paar dokumentatorische Fotos zu machen.

    In diesem Fall führt das sehr künstlerische Foto bestimmungstechnisch komplett in die Irre.


    Der Vorschlag von Thorwulf ist mit "mehreren Hundert pro Quadratmeter" obsolet. Für Deinen Bestimmungsvorschlag (der dann realistisch ist), hast Du keinen fotografischen Beweis.


    Gruß,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, hallo Thorwulf,

    ich danke euch beiden für eure fachliche Einschätzung und Expertise! Ihr habt aus gut nachvollziehbaren Gründen recht. Wenn ich eine fachliche fundierte Hilfe beim Bestimmen von Pilzen wünsche, muss ich lernen, wie ein Pilzsachverständiger zu denken und nicht wie ein künstlerisch orientierter Amateurfotograf.

    Wenn ich vor Ort bin, interessiert mich die künstlerische Darstellung und nicht welchen Pilz ich vor mir habe. Wenn ich daheim bin, werde ich neugierig und fange das Recherchieren und Lernen an.

    Ich merke, dass ich gelegentlich mit meinem Vorgehen Pilzsachverständige frustriere. Das will ich nicht. Ob ich beim Fotografieren wie ein Pilzsachverständiger denken kann und will (und mir damit vielleicht den künstlerischen Zugang nehme), muss ich herausfinden.

    Danke für eure ehrliche und behutsame Hilfestellung bei dieser Frage.


    Grüße Timm

  • .... und bei Timms Fotografierkünsten dürften diese Gruppenfotos exzellent werden. :)

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  • Salve!


    Was vielleicht am Rande interessant sein könnte:

    Bei Nr. 2 hätte ich jetzt eher an Xylodon radula, Syn. Hyphoderma radula, den sog. Reibeisenrindenpilz gedacht.

    Das sind zwei verschiedene Arten. Xylodon radula: Muss eigentlich Xylodon raduloides heißen, die Kombination "Xylodon" + "radula" existiert meines Wissens nicht. Das wäre = >Schizopora radula<
    Hyphoderma radula = >Basidioradulum radula<

    Beide würde ich hier allerdings ausschließen, Basidioradulum radula bildet keine Poren, und die Poren von Schizopora radula sehen anders aus, ebenso wie die Ränder bei frisch gebildeten Fruchtkörpern. Phlebia tremellosa (Gallertfleischiger Fältling) würde ich dagegen für plausibel halten.



    Lg; Pablo.