Kleiner Täubling mit gelben Lamellen

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo!

    Diese Exemplare habe ich heute unter einer alten Eiche auf Lehmboden gefunden. Geschmack mild. Auffallend ist die intensive Lamellenfarbe und die recht kleinen Fruchtkörper. Kann man diese Exemplare näher eingrenzen? Sporenabwurf ist in Arbeit. Mikroskop habe ich nicht, aber KOH, Eisensulfat und Ammoniaklösung, was ja u.U. bei der Täublingsbestimmung hilfreich sein kann.


    Beste Grüße,


    Frank


  • Hallo Frank,


    ohne Mikroskop wird das sehr schwer bis unmöglich. KOH/NH3 brauchst du bei dem nicht testen, da das keiner der Arten mit Velum ist bzw. fällt mir keine ein, die so rot ist.

    Wenn ich annehme, dass das Spirenpulver wie die Lamellen ocker ist, dann fallen mir mit roten Hut und milden Geschmack die Olivaceinae und Laetinae ein, aber ich mag den nicht weiter zuordnen. Vielleicht meldet sich noch jemand mit mehr Erfahrungen im Feld und erkennt deinen Pilz zufälliger Weise.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver,


    besten Dank für dein Feedback. Die Lamellen sind schon auffällig und das Sporenpulver - so vermute ich - wird wohl ähnlich intensiv sein. Aber bei einer Artenzahl weit im dreistelligen Bereich reicht das zur Identifikation zusammen mit den anderen Makromerkmalen anscheinend nicht aus.


    Beste Grüße,


    Frank

  • Hallo,


    ja die Pilze haben in der Tat einen merkwürdigen Geruch. Meine Frau meint gerade, dass die wie "mixed pickles" riechen. Die Schwiegermutter sagte was in Richtung "angemachter Salat". Ich kann den Geruch nicht näher beschreiben, jedenfalls nicht typisch pilzartig.


    Gruß,


    Frank

  • Hallo Frank,


    ok, "mixed pickles" oder "angemachter Salat" kommt schon in die Nähe von "FRUCHTIG".

    Ich wollte die Katze ja nicht gleich aus dem Sack lassen wegen dem Lerneffekt, aber den Vorschlag von Uwe mit Russula odorata könnte ich mir durchaus zur weiteren mikroskopischen Absicherung als Arbeitsname vorstellen.


    Warte mal das Sporenpulver ab, für R. odorata müsste das lt. EINHELLINGER um IVc sein. Chemie ist hier wenig hilfreich, eher Mikroskopie.


    Schöner Fund, danke fürs herzeigen!


    Grüsse

    claus

  • Hallo Claus,


    morgen werde ich Fotos vom Sporenpulver machen, sofern der Pilz kooperativ ist. Ist das für dich ein interessanter Kandidat, um mal einen Blick durch das scharfe Glas zu werfen? Du kommst aus Unterfranken und ich bin gerade in Wörth am Main ....


    Gruß,

    Frank

  • Hallo zusammen,


    also doch eine Tenellae. Die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Hoffentlich werde ich mich an diesem Beitrag erinnern, wenn ich die mal selbst finden sollte. Aus Fehlerm lernt man bekanntlich immer am besten.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver, hallo Frank,


    ENHELLINGER schickt mich bei S-327/13a zu den "Tenellae mit ockerfarbenem Sporenstaub" S-332/1a.

    R. nauseosa etc. fällt weg wg. Nadelwald

    R. versicolor und R. nitida fällt weg wg. Birke


    Dies muss ich so akzeptieren, dann "bei anderen Laubbäumen, Geruch Kompottartig" 5b

    R. versatilis mit SpP um IIIa (Sporenpulverabwurf muss abgewartet werden)

    R odorata mit SpP IVc (Sporenpulverabwurf muss abgewartet werden)

    R. carpini? strikt unter Hainbuche, glaube ich weniger da Eiche angegeben


    Bleibt R. versatilis oder R. odorata, wenn der Sporenabwurf UND ein Arbeitsname fest steht, sehen wir Land, oder auch nicht.

    Alles nur Theorie...


    Grüsse

    claus

  • Also bezüglich Mykorrhiza werde ich morgen die Umgebung nochmal genau anschauen. Zwei monumentale Eichen (BHD so ca. 70 oder 80 cm) sind keine 10 Meter entfernt, es war aber auch noch "Gestrüpp" vorhanden. Ob da vielleicht irgendwelche anderen potenziellen Partnerbäume versteckt sind?


    Gruß,

    Frank

  • Hallo zusammen,

    auf den Habitatfotos sind auch Kiefernnadeln zu sehen, d. h. da war auch mindestens eine Kiefer am Fundort. Also kommt neben der gut möglichen R. odorata auch noch R. cessans in Betracht. Ohne Mikroskopie wird es hier nicht gehen. Der arttypische odorata-Geruch lässt sich leider nicht übers Internet transportieren.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Stephan,


    mein Verdacht geht auch in diese Richtung. In dieser Größe - dazu mit diesen Lamellen- und Hutfarben, gibt es nicht viel Auswahl. Ich fühlte mich sofort an R. cessans erinnert.

    Ich finde den meist auch nur an Wegrändern, mit etwas Nährstoffeintrag. Obwohl Russula odorata auch eine gute Option wäre. Vielleicht hilft ja das Sporenpulver weiter, wenn es noch welches gibt.


    Grüßlis Ingo

  • Hallo! Die beiden abgeschnittenen Hütchen haben sich standhaft geweigert, irgendwelche Sporen abzuwerfen. Sehr enttäuschend, damit hätte ich bei diesem Reifegrad nicht gerechnet. Nach den dritten Tag waren die beiden Exemplare total verschrumpelt, ich habe sie entsorgt. Wenn es zeitlich klappt, werde ich die Fundstelle in den nächsten Tagen nochmal inspizieren.

    Gruß,


    Frank

  • Hallo Frank,


    damit habe ich eigentlich gerechnet. Die Pilze sahen so aus, als wenn sie Frost bekommen hätten. Insofern macht das mit den Sporen wenig Sinn!


    GR I