Liebe Küchenmykolog*innen,
ich mache gerne Steinpilz-Olivenöl selber, indem ich getrocknete Steinpilze, Chilli, Knoblauch in eine Flasche mit gutem, nativem Olivenöl gebe, dieses Mischung 14 Tage stehen lasse und dann das Öl durch ein feines Teesieb abfiltere. Das schmeckt dann sehr lecker, z.B. auf leicht gesalzenem, gerösteten Weißbrot, also unerhitzt. Mit Steinpilzen habe ich da keine Probleme.
Dieses Jahr konnte ich einige Flockies (Neoboletus erythropus) trocknen und würde gerne auch damit ein aromatisiertes Olivenöl erstellen, weil ich Flockies eigentlich noch aromatischer finde, als Steinpilze. Jetzt sind die aber ja doofer Weise roh ziemlich giftig, fand das deshalb keine so gute Idee. Allerdings habe ich keinen blassen Schimmer davon, ob die Giftstoffe löslich in Öl sind und damit in dieses übergehen. Vielleicht ist es ja gar nicht so, dass diese in das Öl übergehen. Oder vielleicht ist es ja so, dass die "Giftmenge", frei nach Paracelsus, auf das Öl verteilt zu vernachlässigen wäre. Oder vielleicht wäre es auch ganz anders.
Hat jemand von Euch damit schon Erfahrungen gemacht und kann davon berichteten? Ich weiß nicht einmal, welche/s hitzelabile/n Gift/e N. erythropus beherbergt.
Ich werde das selbstverständlich alleine aufgrund theoretischer Erörterungen nicht ausprobieren.
Danke für Eure Beiträge.
LG Michael