Tote Rotbuchen durch Rindensprenger?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 827 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von boccaccio.

  • Hallo!


    Gestern steiß ich im Wald auf einige junge Rotbuchen, die mindestens strebenselend, vermutlich schon abgestorben waren.

    Die Rinde pellte über die gesamte Stammlänge bereichsweise ab und gab den Blick frei auf einen pulvigen, weißen Belag darunter.

    Ich habe den Verdacht, dass ein Pilz der Verursacher ist, und habe einen vagen Verdacht, um was es sich hier handeln könnte.

    Da die Rinde abgesprengt wird, käme für mich eine Vuilleminia (hier vielleicht V. cytidiata) in die engere Auswahl.

    So staubtrocken und mehlig habe ich Vuilleminia noch nicht gesehen!


    Kennt hier jemand dieses Phänomen?


    LG, Martin

    Bild 1 - Bäumchen 1


    Bild 2 Rindenabplatzung


    Bild 3


    Bild 4 - Bäumchen 2


    Bild 5 Dickerer Belag


    Bild 6 Rindenhaut abgepellt

  • Hallo, Martin!


    Wenn das ein Rindensprenger ist (was makroskopisch durchaus möglich wäre), dann ist der nicht für das Absterben der Bäume verantwortlich. Arten der Gattung Vuilleminia sind nicht parasitisch, sondern wirken als "Astputzer", indem sie frisch abgestorbene Zweige und Äste (seltener Stammholz) besiedeln und vermorschen, so daß der Baum diese Äste rascher abwerfen kann.


    Die Ursachen der Schädigung bzw. des Absterbens dieser Buchen sind voraussichtlich andere. Wie das sich in einem Wald grundsätzlich verhält, ist es auch nicht eine Ursache, sondern ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die das bewirkt.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    vielen Dank für die erläuternden Worte!

    Der Pilz ist also nicht der Schuldige, sondern war nur schnell vor Ort am Totholz und legt dann los.

    Nächstes Mal, wenn ich sowas finde, kratze ich eine Probe ab für die Mikroskopanalyse.


    LG, Martin

  • Hallo zusammen,


    mich erinnern die Fotos an einen Fund, den ich am 10.9.2022 hier im Duisburger Stadtwald an einem heruntergefallenen Buchenast machen konnte. Das hat sich mikroskopisch als Anamorphe entpuppt, die ich dann aber nicht bestimmen konnte.



    Björn