Little brown mushrooms - Psathyrella cf.

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Cortinarius.

  • Hallo


    also ich sehe zwei verschiedene Pilze. Der erste Pilz ist definitiv eine Mycena und das könnte gut M. polygramma sein auf Grund des gerillten Stieles, aber der Fruchtkörper ist andererseits auch ziemlich alt, sodass ich mich mit den Fotos nicht auf die Art festlegen wollen würde.

    Die Nummer zwei könnte gut eine Psathyrella sein, nur habe ich von Braunsporern recht wenig Ahnung. Vielleicht kann Climbingfreak hier weiterhelfen.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo beli 1 + Oliver,


    danke für Eure kurze Rückmeldungen.


    Makroskopisch unterscheide ich Mycena von Psathyrella vorwiegend bislang anhand der Fruchtkörper-Stabilität, der Lamellen und des Sporenpulvers.


    Die Mürblinge bzw. Faserlinge sind vom Fk. instabiler als die Helmlinge, die Lamellen der Mürblinge bzw. Faserlinge werden im Alter dunkel (schwarzgrau), die der Helmlinge blassen aus, und das Sporenpulver der Mürblinge bzw. Faserlinge ist schwärzlich, während die Helmlinge weißes Sporenpulver haben.


    Ich pirsche mich aber gerade erst an diese Gattung (Psathyrella) ein wenig ran. Auch wenn es von dieser Gattung ja recht viele Arten gibt und diese zudem auch über den gesamten Globus sehr häufig vorkommen, findet man nicht allzu viel dazu in der Fachliteratur.


    »There are two major monographic treatments for Psathyrella: Smith (1972), which contains over 400 species, most of which are only reported from North America, and Kits van Waveren (1985), which focuses on the European flora and unites species into large complexes thereby recognizing 123 taxa.«

    (Quelle: The mushroom family Psathyrellaceae: Evidence for large-scale polyphyly of the genus Psathyrella. Mahajabeen Padamsee, P. Brandon Matheny, Bryn T.M. Dentinger, David J. McLaughlin. Molecular Phylogenetics and Evolution 46 (2008) 415–429)


    Und Andreas Melzer hat sich mit dieser Gattung noch etwas intensiver beschäftigt und einen Bestimmungsschlüssel erarbeitet.


    Kann jemand sagen, wie gut bzw. brauchbar dieser Schlüssel ist? Er scheint ja zumindest sehr aktuell zu sein (Stand 2019).


    Schönen 2. Advent!

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Thorwulf,


    dann hättest Du aber auch bemerken müssen, dass dein erstes Exemplar helle Lamellen und entsprechendes Sporenpulver hat. Der Vorschlag von Oliver ist sicherlich richtig und Mycena polygramma sollte das schon sein.

    Psathyrella corrugis hätte rote Lamllenschneiden, die auffallen müssten. Allerdings wäre ich rein gefühlsmäßig bei dem zweiten Pilz nicht bei Psathyrella, die Hutform, Lamellenfarbe und Stielstruktur passen da m.E. nicht. Davon abgesehen geben die Bilder aber auch nicht viel her.


    Andreas Melzer hat sich eingehend mit der Gattung beschäftigt und der Schlüssel sollte gut zu gebrauchen sein, wenn man sich damit beschäftigen will. Das kann aber auch ziemlich unerquicklich sein und ohne Mikro geht schonmal nix.


    Beste Grüße

    Harald

  • Hallo zusammen,


    die Vermutung, dass es keine Psathyrella sein muss, hatte und habe ich auch, aber da ich um Dunkelsporer fast gänzlich ein Bogen mache (außer um die Inocybaceae, was wohl verrückt ist, aber wenn es nur bei einer so schwierigen Gattung bleibt...) möchte ich das mit Sicherheit nicht sagen und hätte auch keinen besseren Vorschlag.


    Mycena polygramma ist schon ein sehr massiver Helmling. Neben den Helmlingen um Mycena rosea einer der größten und wihl "massivsten" Arten. Der wächst meisten an Holz und ist an den Rillen im Stiel gut zu erkennen. Oft sieht man die aber nur im oberen Teil des Stiels. Soweit ich weiß gibt es eine Art, mit der man die verwechseln könnte, aber ich hab' gerade nicht im Kopf, welche es ist. In "Mycena s.l." aus der Fungi of Northern Europe werden die aber verglichen.


    In unserem Arbeitskreis beschäftigt sich jemand mit Psathyrellen und er scheint eigentlich oft einen Namen herausfinden zu können. Jedoch scheint die Gattung auch nicht einfach und braucht unbedingt ein Mikroskop. Ohne Mikroskop wirst du wohl nirgendwo hinkommen. Ich kenne auch keine Monographie über die Mürblinge, aber ich glaube der Gröger hat sie behandelt und in der Funga Nordica sollten die auch drinne sein.


    Deinen Funs hätte ich persönlich wohl als erstes als eine Cortinarie abgetan und dann verglichen mit dem Hintergedanken, dass ich falsch sein könnte. Wenn es eine Cortinarie sein sollte, dann wohl als Gürtelfuß oder Hautkopf...


    Grüße

    Oliver


    PS: Ich kann die Pilzmikroskopie nur empfehlen. Bald ist ja auch Weihnachten und im Mikroskopie Forum wird gerade ein ziemlich neues Zeiss Mikroskop angeboten. Gebraucht natürlich

  • Danke Euch vielmals für den Input!


    Ohne Mikro kommt man hier nicht weiter; dies hab ich letztlich auch schon eingesehen. Ein moderneres Mikroskop ist auch schon seit letzter Woche bestellt, quasi ein Resultat meiner Auseinandersetzung bzw. Beschäftigung mit Psathyrella und meinen hier vorgebrachten Funden.


    Den Schlüssel von Andreas Melzer hab ich noch als freies Dokument mit Bearbeitungsstand per 03.03.2019 gefunden - anliegend.


    Schönen Sonntagabend!

  • [...]

    Beim zweiten Pilz sehe ich eher eine Telamonie, also einen Schleierling.

    [...]

    N'abend Uwe,


    haben die Gürtelfüße aber am Stiel nicht i.d.R. noch eine Cortina und zuvor (im jüngeren Stadium) ein Velum partiale an den Lamellen?


    Gruß auch!

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    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo,

    Ja klar, im Normalfall sind Cortina Reste zu finden.

    Aber es gibt genügend Arten beiden denen die Cortina sehr vergänglich ist

    Der Hut ist deutlich Hygrophan, was auf einen Wasserkopf hindeutet.

    Der Habitus und die entferntstehenden Lamellen passen gut zu einigen Arten in dieser Gruppe

    Gruß

    Uwe