Befall mit einem Kernpilz?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 846 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kücki.

  • Hallo Pilzfreunde,

    ich bin neu hier im Pilzforum und möchte mich vorab kurz vorstellen:

    Ich wohne zwischen Hamburg und Bremen in der Kleinstadt Zeven, bin Jahrgang 1950 und somit Rentner und Pensionär von Beruf.

    In meiner näheren Umgebung bin ich als Jäger meist täglich in Wald und Flur unterwegs, wobei die Kamera häufig dabei ist.

    Am Himmelfahrts-Wochenende und in den Herbstferien wird seit vielen Jahren zu Viert in der Waldpfalz gewandert und auch nach Speisepilzen, eigentlich nur Steinis, nebenbei Ausschau gehalten. Pilze aller Art haben mich zunehmend fasziniert, so dass immer wieder mal ein Schnappschuss gemacht wird. Da ist es nicht verwunderlich, dass bei zunehmendem Umfang meines "Pilz-Ordners" der Wunsch aufkam, die fotografierten Pilze auch zu bestimmen.

    Mein Material an Bestimmungsbüchern ist allerdings SEHR bescheiden, so dass das Internet weiterhelfen musste. So bin ich schließlich kürzlich auf diesen Internetauftritt gestoßen und studiere eifrig die vielen Beiträge mit den häufig hervorragenden Bildern.

    Die in diesem Forum gegebenen Vorschläge für die Pilzbestimmung kommen leider für alle meine bisherigen Funde zu spät. Zukünftig werde ich versuchen bei einem Fund sorgfältiger vorzugehen (sofern das bei gemeinsamen Wanderungen mit meiner Frau und den Freunden möglich und zumutbar ist).

    Heute möchte ich in meinem ersten Beitrag einen am 4. November 2022 hier bei Selsingen in einem Fichtenwald gefundenen Pilz vorstellen, bei dem ich zunächst ratlos geblieben bin. Der Pilz hat weder Lamellen noch Röhren und ist mir noch unbekannt. Ich habe 3 Fotos geschossen.

    In einem von einem Freund ausgeliehenen Buch "Der große Pilzführer Band 1" von Bruno Cetto, 4. Aufl. 1978 wird auf Seite 349 unter Nr. 168 ein Gemeiner Reizker vorgestellt, Zitat: "der von einem Kernpilz (Pyrenomyzet), dem Peckiella oder Hypomyces deformans befallen ist; dieser wächst im Hymenium des Pilzes und hindert so das normale Wachstum der Lamellen, die deshalb manchmal gar nicht vorhanden oder als plumpe Adern ausgebildet sind, ganz weiß wegen des Parasiten. Der Milchling ist als Reaktion auf den Befall fleischiger und größer." Zitat Ende.

    Ich vermute, das der von mir abgelichtete Pilz einen ebensolchen Befall hat.

    Und hier die Fotos:

    1. der ganze Pilz von der Seite



    2. ein Ausschnitt des 1. Fotos von den nicht vorhandenen Lamellen



    3. der Pilz von unten


    4. ein Ausschnitt des vorherigen Bildes


    5. der Pilz von oben


    Ich hoffe, dass das Einfügen der Fotos geklappt hat, da ich das hier zum ersten Mal mache.

    Weiterhin erbitte ich Hinweise, soweit anhand der Fotos möglich, um welchen Pilz es sich handelt und ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass der Pilz mit dem Kernpilz befallen ist.

    Herzliche Grüße

    Reinhard

  • Ahoj, Reinhard,


    das wäre dann der sog. Steinreizker;

    allerdings vermisse ich auf Deinen Bilder jeglichen Rotton,

    der überhaupr erst zum Reizker führen würde.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Servus Reinhard,

    allerdings vermisse ich auf Deinen Bilder jeglichen Rotton,

    der überhaupr erst zum Reizker führen würde.

    Genau Malone. :daumen:

    Man erkennt auf den Bildern einen weißfleischigen Pilz ohne jegliche Anzeichen eines parasitischen Pilzes (Da wären zumindest Pusteln zu erkennen).

    Möglich wäre hier ein bakterieller Befall der die Ausbildung der Lamellen verhinderte.

    Ich denke das hier ist ein gestörter Nebelgrauer Trichterling.


    Grüße

    Felli

  • Hallo Malone und Felli,

    vielen lieben Dank für eure Bemühungen und Ausführungen!

    Zum sogenannten Steinreizger habe ich auf die Schnelle in Literatur und Internet nichts gefunden.

    Ich gehe daher eher mit dir, Felli, dass es sich um einen Nebelgrauen Trichterling handelt.

    Danke auch insbesondere für die Hinweise zum von mir vermuteten Parasiten.

    Mal abwarten, ob es noch andere Hinweise geben wird.

    Das Interessante für mich war insbesondere die Abnormität des Pilzes.


    Viele Grüße

    Reinhard (Kücki)

  • Hallo zusammen,

    heute am Nikolaustag, nach gut einem Monat, habe ich den Fundort nochmals wieder aufgesucht und neue Fotos von dem noch vorhandenen Pilz gemacht, der übrigens m.E. angenehm pilzig roch. Dazu habe ich den Pilz entnommen und vorsichtig etwas aufgebrochen, so dass man das restliche noch vorhandene Innenleben einsehen kann.


    1. Bild:


    2. Bild:


    3. Bild:


    4. Bild:


    Viele Grüße

    Reinhard (Kücki)