Honi soit qui mal y pense ...
Oder wie sagte einst der bekannte Philosoph Karl Valentin (sicherlich ganz im Sinne des großen Welterklärers Olaf Schubert): Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
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Honi soit qui mal y pense ...
Oder wie sagte einst der bekannte Philosoph Karl Valentin (sicherlich ganz im Sinne des großen Welterklärers Olaf Schubert): Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Ich glaube nicht das irgendjemand hier behaupten würde das es nicht generell zu bergüßen ist, wenn sich möglichst viele Menschen für Pilze in irgendeiner Art interessieren, diese Begeisterung an die junge Generation weitergeben und das in einem Kurs auch lernen.
Grade bei der Ausbildung zu Lehrberufen kommt es generell oft viel zu kurz, das man,neben dem Fachwissen, auch die Fähigkeit dieses weiterzugeben, jemanden begeistern und mitreißen zu können, mitbringen muss.
Was mir an diesem Pilzoach aber generell sauer aufstößt ist der hochtrabend klingende Titel.
Ich denke so haben es auch die Kritiker an dieser Ausbildung weiter Oben gemeint.
Wenn ein Laie hört das jemand ein offiziell geprüfter Pilzcoach ist, was erwartet der dann? Doch zumindest das er mehr von der Sache versteht, mehr Arten bestimmen kann, als mein Oppa, der 3 bis 5 mal im Jahr, im Herbst, in den Nachbarwald in die Pilze geht.
Das wird aber hier nicht geboten. Ein vollkommen Unwissender weiß doch praktisch gar nicht ob ein Pilzcoach oder ein PSV mehr Wissen haben muss. Ich will gar nicht wissen wie viele Pilzcoaches von ihren Bekannten schon irgendwelche Pilze unter die Nase gehalten bekommen haben, mit der Frage: "Was ist das denn, kann man den essen, du bist doch Pilzcoach?", obwohl sie gar nicht qualifiziert sind das zu wissen.
Für mich ist das keine Ausbildung die einen eigenen Titel wert ist, sondern eher ein Hobby, zu dem jemand einen kleinen Kurs besucht hat. Was an sich ja nichts schlechtes ist. Wissen und Praxiskenntnisse zu erwerben ist ja niemals verkehrt. Wenn ich mir mein Programmheft mit VHS-Kursen ansehe, dann sind da auch jede Menge kleiner Kurse drin, vom Töpfern, über Kochen bis zu kleinen Vorträgen zu allen möglichen Wenn ich 5 bis 10 davon belege komme ich wahrscheinlich in etwa auf das, was ein Pilzcoach so kann. Hervorragend wenn Menschen an diesen Teilnehmen um etwas zu lernen und noch hervorragend wenn sie das dann selbst noch weiter tragen. Aber einen Titel hat es einfach nicht verdient.
Ich meine, wenn ich die Kurse Kastanienmännchen basteln, Blätterbilder kleben, Färben mit Rinde und Apfelkuchen backen belege und mir dazu ein gezeichnetes Bilderbuch über Pflanzen für Grundschüler durchlese, bin ich dann ein Baumcoach? Ich glaube nicht.
Das Problem hier sehe ich mehr darin, das Titel für Sachen vergeben werden, für die man praktisch kaum etwas nennenswertes wissen muss. Fachtitel, für die man etwas leisten muss, wie der PSV, werden dadurch irgendwie abgewertet. Es ist irgendwie so als müsste man jedem, der basteln und malen auf Kindergartenniveau kann, einen Titel geben, damit auch ja keiner beleidigt ist. Wie fühlt sich wohl der, der in jahrelanger Arbeit Pilzlehrgänge und Ausstellungen besucht und Fachliteratur gewälzt hat, bis er genug Erfahrung gesammelt hat um es zum PSV zu bringen, wenn neben ihm jemand sich Pilzcoach nennen darf, der Wolle färben und Baumschwämme zuzammenkleben gelernt hat, und dafür, in der Öffentlichkeit, als etwa Gleichwertig in Sachen Wissen , wahrgenomemn wird?
Ich kannte die Ausbildung zum Beispiel gar nicht, habe mir beim reinlesen in diesen Thread aber etwas völlig anderes, deutlich niveauvolleres vorgestellt. Eher so eine Art PSV mit Zusatzausbildung um Führungen abzuhalten oder Neuanwärter auszubilden, oder so. Als ich dann auf der Seite der DGFM mal nachgeschlagen habe, bin ich fast erschrocken mit was für Bildern die Beschreibung der Ausbildung illustriert ist.Man meint man liest ein Vorschulbuch für kleine Kinder, mit bunten Kinderzeichnungen und dicken Texten, kein Satz länger als eine Zeile und zu jedem Satz ein großes buntes Bild, damit auch ja niemand überfordert ist. Oh je. Wen will man damit anziehen, die zukünftigen Pilzcoaches oder doch gleich deren Kinder-Bastelgruppen?
Sorry, meine Meinung, steinigt mich dafür.
Ahoj, A.R.,
woher kommt soviel Bitterkeit?
Warum ist es immer gleich Bitterkeit, wenn man bei etwas eine andere Meinung hat?
Ist es nicht.
Warum ist es immer gleich Bitterkeit, wenn man bei etwas eine andere Meinung hat?
Hallo Reizker,
dass es immer gleich Bitterkeit ist, hat Malone ja nicht gesagt. Zudem bittest du ja auch um Steinigung
Aber neben deiner Meinung, die da lautet, dass du vom Pilzcoach nicht viel hältst, spricht aus deinem Beitrag ne ganze Menge Zynismus, der in seiner Intensität bitter gedeutet werden kann. Interpretation deines Beitrags musst du in Kauf nehmen.
Ich finde den PilzCoach cool, gerade weil er niedrigschwellig und verspielt ist. Es kommt sehr darauf an, viele Menschen für Pilze zu begeistern und dabei auch den Nachweis zu erbringen, dass Pilze mehr können als gegessen zu werden. Viele Menschen an Pilze heranzuführen wird dazu führen, dass sie in unserem Diskurs und Denken präsenter sind, was auch dem Schutz ihrer Lebensräume mittelfristig zu gute kommen wird.
Lache nie über den, der mit einfachen Mitteln viel erreicht.
Lache nie über den, der mit einfachen Mitteln viel erreicht.
Wow!
Wer hat das gesagt?
dass es immer gleich Bitterkeit ist, hat Malone ja nicht gesagt.
woher kommt soviel Bitterkeit?
Also eigentlich hat er exakt das gesagt.
Zudem bittest du ja auch um Steinigung
Richtig, genau das habe ich gesagt. Ich bin ihm ja auch nicht böse, ich frage nur freundlich warum man pauschal Bitterkeit unterstellt, als lieber über den Inhalt des Beitrags zu diskutieren.
Zynisch ist er allerdings stellenweise, das ist so meine Art die Dinge überspitzt auszudrücken. Ist alles aber nicht böse gemeint.
Ich finde den PilzCoach cool, gerade weil er niedrigschwellig und verspielt ist. Es kommt sehr darauf an, viele Menschen für Pilze zu begeistern und dabei auch den Nachweis zu erbringen, dass Pilze mehr können als gegessen zu werden. Viele Menschen an Pilze heranzuführen wird dazu führen, dass sie in unserem Diskurs und Denken präsenter sind, was auch dem Schutz ihrer Lebensräume mittelfristig zu gute kommen wird.
Ich finde einfach das sich in dieser Diskussion an den falschen Dingen aufgehangen wird. Ich finde den Pilzcoach ja durchaus gar nichts Schlechtes, das habe ich auch oben so geschrieben. Im Gegenteil, ich finde es immer gut etwas zu lernen und sehr begrüßenswert auch Kinder und Jugendlichen etwas beizubringen. Auch die einfachen Grundlagen (obwohl die ja eigentlich in der Schule beigebracht gehörten). Deinem oben zitierten Text stimme ich daher auch komplett zu. Nur die Bezeichnung und das in-eine-Reihe -stellen mit Fachausbildunge, wie dem PSV missfällt mir. Man muss einfach noch klar sagen dürfen, wenn jemand mehr gelernt hat, mehr Fachwissen besitzt, als jemand anderes. Deswegen ist der Andere doch kein schlechterer Mensch.
Wenn ich Schmerzen im Bauch habe, gehe ich zu einem Arzt. Um zu wissen, das der auch qualifiziert ist, mich zu behandeln, hat man den Abschluss und Titel des Doktors erfunden. Hat jemand diesen Titel nicht, weiß ich das ich vorsichtig sein muss. Gäbe es den Titel nicht und stattdessen einen Lebercoach, Magen-Sachenverständigen, Unterbauch-Gelehrten und Darm-Bachelor, zu wem gehe ich dann? Wer davon kann mich abtasten, wer durchleuchten und wer hat "nur" gelernt Kindern Begeisterung für Medizin beizubringen und Darmmodelle aus zusammengenähten Socken mit ihnen zu basteln? Wenn du kurz vorm Darmdurchbruch stehst ist es irgendwie nicht so glücklich wenn du, aus Unwissenheit, vor der Tür des Socken-Mannes landest. Serine Existenzberechtigung hat er aber natürlich trotzdem.
Ich hoffe man versteht mich jetzt einigermaßen. Ich verachte den Letzteren nicht, im Gegenteil. Jungen Menschen die Grundlagen beizubringen, sie zu begeistern, mit ihnen zu singen, basteln, malen, muss man auch erstmal können und einfach nur Freude zu verbreiten ist eine sehr wichtige Sache. Aber man muss es deutlich von denjenigen unterscheiden können, die das Fachwissen haben um höhereTätigkeiten, Forschung, Ausbildung von Fachkräften, oder, bei Pilzbestimmungen, das Retten von Leben, beherrschen und man solte so ehrlich sein können zuzugeben, das .die Letzteren einfach mehr Anstrengungen in ihren Titel investieren mussten.
Aber neben deiner Meinung, die da lautet, dass du vom Pilzcoach nicht viel hältst,
Das stimmt also so nicht. Ich halte durchaus etwas davon, aber ich möcht es klar unterschieden haben von Fachausbildungen und sagen dürfen das ich diese im, Zweifelsfalle für wichtiger halte.
Interpretation deines Beitrags musst du in Kauf nehmen.
Das stimmt, ist auch in Odnung. Aber ich würde gerne etwas substanzielleres als Antwort haben, als nur Bitterkeit vorgeworfen zu bekommen, damit ich die Interpretation ein wenig zurecht rücken kann, wenn etwas falsch verstanden wurde (was bei meinem Zysnismus durchaus vorkommen kann. Die Art von Humor verstehen heute leider nicht mehr viele)
Hi.
Nix für ungut, aber wenn jemand bei einem Pilzcoach das Wissen eines Pilzsachverständigen erwartet, hat er sich schlicht nicht ordentlich informiert.
Wenn ich Pilzcoach google bekomme ich als ersten Treffer die Seite der DGfM, die die Tätigkeit wie folgt beschreibt:
ZitatWas ist ein PilzCoach?
Ein PilzCoach fördert aktiv die Nachwuchsarbeit, indem er das Grundwissen über Pilze in Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen trägt.
Denn jedes Kind lernt sehr früh, dass eine Fledermaus kein Vogel ist. Der Wolf ist ein Säugetier und die Fliege ein Insekt. Sie alle sind wichtig für das Ökosystem. Dieses Basiswissen über Pflanzen und Tiere gilt als selbstverständlich. Doch Pilze kommen oft zu kurz.
Als Pilzbegeisterte animieren PilzCoaches Kinder und Jugendliche dazu, mehr über das faszinierende Reich der Pilze zu erfahren – mit allen Sinnen und auch gerne spielerisch! Dabei arbeiten sie eng mit Pilzsachverständigen, Pilzvereinen und anderen in der Öffentlichkeit tätigen Lehranstalten zusammen.
Seit 2012 gibt es den von Rita und Frank Lüder ins Leben gerufenen Ausbildungslehrgang zum PilzCoach. Inzwischen machen sich viele PilzCoaches dafür stark, die Freude am Umgang mit Pilzen weiter zu verbreiten und zu etablieren.
Einen PilzCoach in Ihrer Nähe finden Sie in unserem Servicebereich:
(...)
Der PilzCoach ist ein Multiplikator für die Faszination und Bedeutung der Pilze im Ökosystem. Während bei Pilzsachverständigen die Artenkenntnis und die Beurteilung des Speisewerts von Pilzen den Schwerpunkt bilden, steht bei den PilzCoaches das begeisternde und spielerische Vermitteln von umweltbezogenen Sachverhalten im Vordergrund. Als PilzCoach können Sie Ihre Begeisterung in Kindergärten, Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen einbringen – aber genauso einfach selber Freude an der Ausbildung und den kreativen Inhalten haben.
Ob man dafür nun einen Titel braucht, darüber kann man sich streiten. Aber da man einen 60h-Kurs besuchen muss, sowie eine Prüfung absolviert, macht es schon Sinn dafür ein Zertifikat an die Hand zu bekommen. Zertifikate gibt's schließlich auch für eine Vielzahl von deutlich sinnloseren Kursen.
Was das "Geschmäckle" der Tatsache, dass Gremiumsmitglieder der DGfM gleichzeitig auch Kurse anbieten für Ausbildungen, die sie selbst geschaffen haben - da wäre ich prinzipiell auch erstmal skeptisch, aber angesichts der sehr überschaubaren Kosten der Prüfung verstehe ich nicht wirklich den Aufschrei. Bei 30€ Prüfungsgebühren sehe ich da keine Gefahr von unredlicher persönlicher Bereicherung, wenn man berücksichtigt was an Hintergrundwissen und Vorbereitung dafür geleistet werden muss.
LG.
Nochmal ich ganz kurz, eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben, aber folgendes möchte ich doch kommentieren...
Das wird aber hier nicht geboten. Ein vollkommen Unwissender weiß doch praktisch gar nicht ob ein Pilzcoach oder ein PSV mehr Wissen haben muss. Ich will gar nicht wissen wie viele Pilzcoaches von ihren Bekannten schon irgendwelche Pilze unter die Nase gehalten bekommen haben, mit der Frage: "Was ist das denn, kann man den essen, du bist doch Pilzcoach?", obwohl sie gar nicht qualifiziert sind das zu wissen
Aus meiner Erfahrung heraus wird diese Frage ganz unabhängig von den hier so heiß diskutierten "Titeln" gestellt. Es genügt völlig, wenn das Umfeld weiß: die Pilze sind das Hobby... Meiner Meinung nach liegt es dann in der Verantwortung jedes einzelnen, ob er die Frage beantwortet - unabhängig von irgendeinem "Schein/Titel"...
Ein schönes Wochenende
Murph
Lache nie über den, der mit einfachen Mitteln viel erreicht.
Wow!
Wer hat das gesagt?
Das ist eine Variation des sog. "Ockham'schen Rasiermessers", benannt nach William of Ockham, einem bedeutenden mittelalterlichen Philosophen. Ockhams Rasiermesser ist, wenn man so will, eine Faustregel, die besagt, dass die einfachste aller möglichen Lösungen die beste ist, wenn sie für die Zielerreichung ausreichend ist.
Ockhams Rasiermesser ganz einfach erklärt: Wenn Du Hufgetrappel hörst, denke an Pferde - nicht an Zebras!