Hallo,
gestern war ich früh bei mir um die Ecke unterwegs, um einem mir gut bekannten und immer sehr zuverlässigen Sto von Flammulina velutipes, dem Gemeinen Samtfußrübling aufzusuchen.
Die Samtfüße erscheinen da immer nach dem ersten, deutlichen Frost. Ohne vorherigen Frost habe ich dort noch keine Flammulina velutipes gefunden. Sie sind seit Jahren sehr zuverlässig.
Das Wetter der letzten Tage war recht optimal, immer mal leichter Frost, dazu tagsüber Plusgrade. Und in dem Flusstal, bewaldet und große Felsen im Flussbett, ist es immer wärmer.
Im Tal lag kein Schnee, dafür war an dem Tag Frost, -2 °C. Als ich eben bei den ersten Pilzen ankam, begann es ganz leicht zu Schneien. Es vielen bei fast völliger Windstille recht große, sehr schön geformte Schneesterne. Als mir das bewusst wurde, stieg die Hoffnung, heute tolle Photos zu bekommen...
Im und am Gewässer sah ich in den letzten Jahrzehnten man immer recht viele Wasseramseln, welche ich sehr mag. Seit dem Winter 2021/22 und auch diesen Winter, sind sie verschwunden. Im Winter 21/22 habe ich nur ein einzige dort gesehen. Das bestätigen auch andere Wanderer, welche man dort immer trifft. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Und auch auf dieser Exkursion war keine Wasseramsel zu hören oder zu sehen.
Flusslauf; im Vordergrund schon Panellus serotinus, der Gelbstielige Muschelseitling:
Die Samtfüße waren also schnell gefunden, weil ich wusste – sind sind einfach da.
Samtfüße am Totholz:
Am Ende meiner Tour wurde meine Hoffnung nach einen Photo, welches man so schnell nicht wieder schießen kann, erfüllt.
Ich fand auf einem Baumstamm, welcher mit Moos bewachsen ist, oben aufsitzend, kleine Gruppen von Flammulina vultipes.
Also wieder Stativ, Kamera, Tablet ausgepackt und aufgebaut, die WLAN-Verbindung Kamera-Tablet hergestellt, etc. Dabei vielen noch immer die allerschönsten Schneesterne. Und die fielen in der Tat sehr dekorativ auf die gefrorenen Pilze und das Moos. Was für ein Traum!
Schneesterne auf Flammulina velutipes, dem Gemeinen Samtfußrübling:
Links oben im Bild ist noch einer kleiner Pilz, Helmling ?, zu sehen.
Heute wäre es nicht mehr möglich solch ein Photo zu machen, wir hatten nachts etliche Zentimeter Neuschnee. Ich hatte also ausgesprochenes Glück, und bin mir sicher, das mir solch ein Photo mit den herrlichen Schneesternen nicht nochmals gelingt.
Im Flusstal findet man auch zuverlässig Panellus serotinus, den Gelbstieligen Muschelseitling.
Auch hier ist es so, das diese zum Fruktifizieren einen initiierenden, deutlichen Frost benötigen. Ohne diesen habe ich hier noch keine Funde machen können.
Totholz am Flusslauf, Kamerarucksack und Wanderstöcke:
Die Pilze machen ihrem Namen alle Ehre:
Man beachte die Strukturen am Stiel eines adulten Exemplars:
Im Tal gibt es eine "Fresshütte", einen überdachten Picknicktisch, an welchen ich immer(!) raste und eine Vesper mache, wenn ich dort unterwegs bin. Mit dieser Vesper klang die Exkursion, mit dem leisen rauschen des Flusses im Hintergrund, friedvoller Stille um mich und leichtem Schneefall aus.
In den Taschen einige gefrorene Pilze, um zu Hause später noch Studiophotos machen zu können; siehe z. B. das letztes Bild.
Insgesamt einen kleine, aber schöne Exkursion.
Viele Grüße,
Steffen