Danke Peter,
und vielleicht könnten wir beide ja dann über unsere jeweiligen Experimente berichten!
Liebe Grüße
Maria
Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 4.460 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Apokalyptischer Reizker.
Danke Peter,
und vielleicht könnten wir beide ja dann über unsere jeweiligen Experimente berichten!
Liebe Grüße
Maria
Hallo zusammen,
ich habe beim besten Willen nur die ersten 10 Minuten von diesem Imagefilmchen geschafft, danach war ich angeödet vom Gastronomensprech und den banalen Sachaussagen. Bis zu der Stelle mit den Pilzen bin ich daher gar nicht mehr gekommen. Sterneküche - zumindest kommt das bei mir so rüber - ist übercanditelter Bohei für Leute, die wenig vom Essen verstehen, aber viel Geld dafür übrig haben. Ich bitte im Voraus um Entschuldigung, wenn das manch einem zu negativ klingt.
Edit: ein richtig gutes Esserlebnis hatte ich vor ein paar Tagen zu Hause: einen Gänsebraten (ja, er war tiefgefroren und dann aufgetaut, noch dazu aus Polen), dazu ein selbstgemachtes Rahmwirsinggemüse und Knödel aus Fertigteig (das einzige, was da nicht original stimmt, ist die Farbe, die müsste blasser und graugrünlicher sein (grüne Klöße!), wahrscheinlich aus Vermarktungsgründen sind sie so leuchtend gelb, aber geschmacklich passt da alles!). Sterneküche ist das nicht, aber unfassbar lecker.
FG
Oehrling
Kann ich dir nur zustimmen. Ich gehe die Tage wieder zum Gastwirt im Nachbardorf, der hat Schnitzel die so über den Teller hängen, das andere drei draus machen würden (und Sterneköche mindestens zehn, wenn sie sowas profanes wie Schnitzel servieren würden) zu fairen Preisen. Ich wüßte echt nicht wieso ich mein Geld da für Sterneküche rauswerfen sollte.
Zutaten die selten, aber ohne kulinarischen Wert sind (Blattgold als Verzierung, Austern. etc. - ich habe mal eine probiert und es war ein Stück Gummifleisch das nur nach Salzwasser geschmeckt hat. Den ganzen restichen Tag war mir total schlecht. Jedes andere Gericht würde bei dem Salzgehalt als ungenießbar gelten), Teller bei denen der Rand breiter als die Mitte ist, winzigere Fleischbröckchen, als jeder Schoßhund zugemutet bekommt, Beilagen die sinnlos zu durchsuppenden Türmchen aufeinandergestapelt werden, Essen das längst kalt sein muss, bis man alles schön hindekoriert hat, Soße mit der nicht das Essen übergossen, sondern der Teller bemalt wird und lauter so Zeug sind mir ein Dorn im Auge. Die Preise sowieso. Zumal die Herren Starköche dafür garantiert weniger arbeiten als der genannte Dorfwirt, die haben nämlich ihre Lakaien die die undankbaren Putz- und Schneidearbeiten erledigen müssen. ....I
Ich will das das Zeug schmeckt und satt macht, kein Kunstprojekt bewundern.
Oberste Krönung war für mich mal eine Kochsendung, in der, in einem gehobenen Restaurant, einmal irgend ein Stück Fleisch mit Kräuteraroma serviert wurde. Die Kräuter wurden in eine Tabakspfeife gegeben, angezündet und dann allen ernstes einmal kurz damit über dem Braten rumgewedelt. Anschließend hat man die Kräuter dann in die Tonne geschmissen.
Wobei, so eine richtig teure Trüffel würde ich dann doch mal probieren wollen, ist ja aber auch ein Pilz.
Hallo,
Ich gehe die Tage wieder zum Gastwirt im Nachbardorf, der hat Schnitzel die so über den Teller hängen, das andere drei draus machen würden ...
was ganz der "guten alten" schwäbischen Mentalität entspricht, Quantität mit Qualität gleich zu setzen. Auf schwäbisch: "Egal was fress', Hautsache Ranze spann."
Es gibt auch die Menschen, welche nicht möglichst viel für möglichst wenig Geld in den Bauch stopfen. Welche, die Freude haben an gutem Essen. Sie können ein Essen richtiggehend genießen, erfreuen sich an besonderer Zubereitung, kunstvoller Dekoration, nehmen die vielfältigen Gerüche in sich auf, entdecken Geschmacksnuancen und Geschmacksexplosionen. Essen kann ein komplexes Zusammenspiel aller Sinne sein - und ein echtes Erlebnis.
Aber was soll's. Wie sagte bereits Brillat-Savarin (1826): "Sage mir was du isst, und ich sage dir, wer du bist."
Freundlicher Gruß
Peter
PS: So etwas möchte ich nicht unwidersprochen stehen lassen:
Zumal die Herren Starköche dafür garantiert weniger arbeiten als der genannte Dorfwirt, die haben nämlich ihre Lakaien die die undankbaren Putz- und Schneidearbeiten erledigen müssen. ....I
Ich empfehle dringend, sich einmal zu informieren, wie es in der Gastronomie tatsächlich zugeht.
Hallo Ihr Lieben,
ich würde hier gerne einen Punkt machen!
Lassen wir doch einfach jeden einzelnen nach seiner Fasson leben! Aber bitte tolerieren wir doch auch andere Ansichten, andere Lebenseinstellungen - bitte.
Ich hatte in meinem früheren Leben das Glück, von Kindheit an, immer wieder in wirklich gehobene Gastronomie, auch Sterne-Gastronomie, eingeladen zu werden. Einmal, dies war vor vielleicht vor 15 Jahren mit einer Delegation in Italien, im Piemont, gab es doch tatsächlich ein 15 (Fünzehn)-Gänge-Menü, also dies war, zusammen mit den jeweils passenden Getränken, schon der absolute Hammer zumal jedes einzelne Gericht noch unglaublich gut, jeweils gänzlich anders aber eben aufeinander abgestimmt, war. (Dies nur um ein Beispiel zu nennen.)
In meinem neuen Leben arbeite ich nun seit gut 6 Jahren in wechselnden gastronomischen Betrieben - von einfacher "Bauern"-Küche (gutbürgerlich heißt dies eigentlich) bis hin zu gehobener Gastronomie, ja sogar in "Schicki-Micki-Betrieben". Ich habe dabei die verschiedenen Beweggründe warum viele Gäste zum Essen gehen studieren können. Die einen wollen zum Beispiel der Ehefrau einmal in der Woche das Kochen ersparen (aber halt trotzdem ihr Schnitzel (Schweineschnitzel selbstredend) haben ), die anderen kommen weil sie nicht so gut kochen können oder weil es schlicht schwierig ist einen Schweinebraten für zwei Personen zu machen, die anderen gehen zum Essen weil sie spezielle Gerichte zuhause nicht kochen können (dazu gehöre ich, beim Karpfen zum Beispiel, oder bei einigen exotischen Küchen habe ich die Zutaten nicht zuhause), die anderen treffen sich einfach mit Freunden oder der Familie und essen nebenbei eben etwas, beinahe egal was. Was ich bei beinnahen allen Gästen immer sehr schade finde ist, dass in meinen Augen der Vorgang des Essens nicht ganz so genossen und zelebriert wird wie in vielen anderen Ländern. Wenn ich da an Frankreich, Italien oder Kolumbien denke - ein Unterschied wie Tag und Nacht. Aber gut, so ist es hier halt.
Ja, und der eine ist halt glücklich und zufrieden mit seinem simplen Schnitzel, wahrscheinlich und möglichst mit Pommes gell , und dies kann man, so finde ich, wirklich so stehen lassen! Der andere macht sich dieses Schnitzel nebenbei zu Hause und geht eben gänzlich anders Essen, legt Wert auf ganz andere Dinge, und auch dieses kann man wirklich so stehen lassen! Beides hat seine Berechtigung, beides ist gut so wie es ist.
Also doch bitte alles einfach erst einmal stehen lassen und erst dann Kritik üben wenn man zum Beispiel die "gehobene" Küche mehrfach an unterschiedlichen Orten probiert hat. Und, nachdem hier ja auch Kritik an den Köchen geübt wurde, erst dann kritisieren, wenn man die Vorgänge in den Küchen kennt - egal ob gehoben oder einfach. Das Essen in der gehobenen Gastronomie ist übrigens immer, trotz des Anrichtens (also auch nach dem Dekorieren), brennend heiß und genau auf dem Punkt gebraten oder gegart - dies zu schaffen ist auch die Kunst in dieser Art von Gastronomie. Übrigens, schon gewusst, in vielen Lokalen, wenn nicht in den meisten, die "normale" / "einfache" Küche anbieten, werden in der Regel hauptsächlich Fertigprodukte verwendet - da wird vieles nicht mehr wirklich gekocht, da braucht man nur noch eine Schere. Gott sei Dank gibt es auch noch ein paar Lokale in denen die meisten Gerichte noch wirklich gekocht werden, aber es werden immer weniger. Und jetzt - wisst Ihr wie Euer Lokal kocht? Ehrlich oder mit Schere?
Und jetzt lassen wir diesen Disput einfach gut sein, mich hat einfach nur interessiert wie er diese zwei Pilze vielleicht zubereitet haben könnte. Und genau dieses werde ich im nächsten Jahr ein wenig ausprobieren.
Ganz viele liebe Grüße und lasst es Euch schmecken, jeder dabei nach seiner Fasson
Maria
Ahoj,
die Maronen sind m.E. "glasiert",
da gibt es ja auch mannigfaltige Rezepte...
LG
Malone
Alles anzeigenAhoj,
die Maronen sind m.E. "glasiert",
da gibt es ja auch mannigfaltige Rezepte...
LG
Malone
Wo? Her damit!
Sorry, da spuckt meine Tante Google überwiegend nur die Maroni aus, also die Esskastanien. Und die wenigen "glasierten" Maronen die ich gefunden habe, naja, glasiert ist etwas anderes und optisch ... tja, sprechen wir lieber über etwas anderes
Ich wäre Dir echt dankbar über Links.
Liebe Grüße
Maria
was ganz der "guten alten" schwäbischen Mentalität entspricht, Quantität mit Qualität gleich zu setzen. Auf schwäbisch: "Egal was fress', Hautsache Ranze spann."
Es gibt auch die Menschen, welche nicht möglichst viel für möglichst wenig Geld in den Bauch stopfen. Welche, die Freude haben an gutem Essen. Sie können ein Essen richtiggehend genießen, erfreuen sich an besonderer Zubereitung, kunstvoller Dekoration, nehmen die vielfältigen Gerüche in sich auf, entdecken Geschmacksnuancen und Geschmacksexplosionen. Essen kann ein komplexes Zusammenspiel aller Sinne sein - und ein echtes Erlebnis.
Aber was soll's. Wie sagte bereits Brillat-Savarin (1826): "Sage mir was du isst, und ich sage dir, wer du bist."
Freundlicher GrußPeter
Erstens bin ich kein Schwabe, zweitens ist das ja nur meine Meinung. Kann jeder so halten wie er will.
Drittens genieße ich mein Schnitzel durchaus auch. Stell' dir vor, für manche ist das durchaus eine Geschmacksexplosion. Jedenfalls deutlich mehr als es die Auster jemals sein könnte. Die war eine Exploion von wiederlichem Salzwasser.
Ich weiß echt nicht warum man gleich unterstellen muss, das Gegenüber würde nur hirnlos in sich reinfressen, nur weil ihm was einfacheres besser schmeckt. Einfach heißt nicht schlecht. Irgendeinen Grund muss es ja haben, das Schnitzel so beliebt ist.
Frisch gemacht wird es jedenfalls. Der Salat auch
Ob die Pommes aus der Tüte kommen weiß ich dagegen nicht, wäre aber auch kein Beinbruch. Tiefgekültes ist deutlich besser als sein Ruf. Enthält oft deutlich mehr Nährstoffe als frisch zubereitetes. Je länger das Gemüse nämlich rumliegt, desto mehr Nährstoffe verliert es mit der Zeit. Salat der mehrere Tage im Supermarkt rumliegt hat oft nur noch den Nährwert eines Taschentuchs. Gleich nach der Ernte schockfrosten konserviert dagegen den Nährstoffgehalt für lange Zeit.
Dosen und Tütensuppen brauche ich dagegen auch nicht. Das würde ich aber auch rausschmecken, so ein alles fressendes Stück Mastvieh bin ich nämlich gar nicht.
Es ist aber tatsächlich so, das ich extrem viele Geschmacksknospen habe. (Ist tatsächlich mal gemessen worden). Das führt dazu, das ich nur wenig würzen mus und mir selbst meinen Salat nicht anmache. Daher reichen mir einfache Gerichte tatsächlich für meine "Geschmacksexplosionen". Geschmäcker sind tatsächlich sehr verschieden.
Was ich aber immer so gar nicht verstehe ist die Einstellung, man müsse sich zwischen Quantität und Qualität entscheiden. Warum kann "eine Geschmacksexplosion" nicht auch gleichzeitig noch dazu einigermaßen satt machen? Bei den Preisen, die das kostet wären deutlich höhere Mengen auf dem Teller durchaus drin.Da hier aber absichtlich die Kunschaft ausgenommen wird, werde ich das nicht unterstützen.
Du kannst aber natürkich machen was du für richtig hältst, ebenso wie Maria, die ich mit einem Beitrag auch nicht kränken wollte.
Versuch es mal mit "Pilze glasieren" oder "Gemüse glasieren".
Good luck!
LG
Dosen und Tütensuppen brauche ich dagegen auch nicht. Das würde ich aber auch rausschmecken, ...
Bevor Peter sich evtl. hinreißen lässt zu antworten ...
Nein, rausschmecken würdest Du dies vermutlich nicht! Das merkst du zum Beispiel erst, wenn Du Soße nachbestellst ... oder wenn man eben anderes Essen gewohnt ist - sorry, dies ist jetzt nicht negativ gemeint, wirklich nicht.
So, aber ansonsten meinte ich dies wirklich ernst - wir machen alle jetzt bitte wirklich einen PUNKT hinter dieses 'Thema. Bitte, bitte!
Liebe Grüße
Maria
Wobei, so eine richtig teure Trüffel würde ich dann doch mal probieren wollen, ist ja aber auch ein Pilz.
Hallo Reizker,
eine "richtig teure" Trüffel sollte man zumindest ein Mal probiert haben, danach entscheidet man, ob man sie nochmal haben muss oder nicht. Ähnlich wie beim aromatischen (ich sage dazu stinkenden) Käse gehen die Geschmäcker bei Trüffeln zu stark auseinander, als dass man sagen könnte, das muss jeder toll finden. Tuber magnatum schmeckt mehr käsig-knoblauchartig, Tuber melanosporum mehr pilzartig, exorbitant teuer sind sie beide. Das Problem ist, wo bekommt man gute Ware zu einem fairen Preis her? Viele professionelle Trüffelhändler verkaufen dir kaltlächelnd Sommertrüffeln, manche werden schon von ihren eigenen Lieferanten übers Ohr gehauen. Am zuverlässigsten, was Tuber melanosporum angeht, werde ich von - jetzt nicht lachen! - Kaufland bedient, bei denen man alljährlich frische Ware direkt vor Weihnachten (23. und 24.12.) bekommt. Da darf man auch an der Ware riechen, bevor man sie kauft (lässt das der Händler nicht zu, unbedingt die Finger weglassen!). Für Tuber magnatum musste ich dagegen nach Kroatien fahren und bekam sie dort in guter Qualität zu fairem Preis.
FG
Oehrling
Im übrigen wollte ich in versöhnender Absicht noch sagen, dass ich verstehe, dass sich jemand für Sterneküche begeistern kann, und dass ich auch verstehe, dass da jemand ein ertragreiches Geschäftsmodell darin sieht. Mich irritieren nur Gäste, die in der Sterneküche routinemäßig (auf Geschäftskosten?) essen, ohne aber wirklich von gutem Essen was zu verstehen, und denen der Wirt für einen hohen Preis zweitklassiges Werk (also etwa Convenience) hinstellen könnte, ohne dass sie es merken würden.
Mich selber beeindruckt allerdings der Koch in der Fränkischen Brauereigaststätte, der auf das Schäufele eine blasig-knisprige Schwarte hinzuzaubern in der Lage ist, mehr als derjenige, der vor den Gästen herumhupfend mit einem Weihrauchsgefäß oder ähnlichem Kräuterqualm über das Lammfilet niedergehen lässt, oder der aus teuren Zutaten einen Geleeschaum herstellt, so dass man sich fragt, wo denn neben dem Aroma eigentlich die Textur geblieben ist. Innerlich zweifelnd zurück lässt mich auch der Gastronom, der Gerichte mit hohem Namen und Anspruch auf die Karte nimmt, ohne das Handwerk zu beherrschen, das Gericht so hinzustellen, wie dessen guter Ruf begründet wurde. Z. B. wurde mir an Weihnachten in einem ambitionierten Restaurant ein "Rumpsteak Strindberg" vorgesetzt, dessen Zwiebel-Senf-Kruste nicht schlecht war, bei dem der Koch aber vergessen hatte, das Fleisch auch von der zweiten Seite anzubraten, so dass es beim Servieren von unten angebraten war, unter der Auflage aber völlig roh und sogar kalt. Die Beilagen waren ausnahmslos Convenience. Also schade ums Geld - ein Schäufele wäre eindeutig leckerer gewesen.
FG
Oehrling
Für Tuber magnatum musste ich dagegen nach Kroatien fahren und bekam sie dort in guter Qualität zu fairem Preis.
Oh ja, dies kann ich nur bestätigen! Und da bekommt man nicht nur den T. magnatum.
In Istrien habe ich mich jedes Mal im Werkverkauf bei Buzet mit Trüffel(-Produkten) eingedeckt und während unseres Aufenthaltes haben wir dann die verschiedenen Trüffelgerichte in verschiedenen Konobe genossen. Ganz besonders gut war es damals in Hum, übrigens auch ohne Trüffel einen Ausflug wert.
Bestätigen kann ich auch, dass man in Deutschland beim Kauf von Trüffel-Produkten wirklich aufpassen muss. Trüffel-Öl ist nicht gleich Trüffel-Öl, Trüffel-Paste ist nicht gleich Trüffelpaste und letztens hatte ich den absoluten Reinfall - bei einem Diskounter gab es ganze Trüffelscheiben in Öl. Ich habe keine Ahnung welches harte, ungenießbare, geschmacklose Was-Weiß-Ich-Was die da verkauft haben, es war jedenfalls entsetzlich, für mich als Feinschmecker absolut ungenießbar.
Und ansonsten, auch die richtig guten Trüffel haben ein ganz eigenes Aroma und dieses muss man halt mögen. Dies gilt zum Beispiel auch bei den irgendwo weiter oben genannten Austern (die esse ich übrigens nur frisch aus bzw. am Meer - auch diese zum Beispiel in Kroatien - auch kulinarisch gesehen ist Kroatien nicht zu verachten, man muss in der Regel nur weg von den Touristenorten). Aber wenn man Austern nicht mag, kann ich dies gut verstehen und vor allen Dingen respektieren. Ich zum Beispiel mag keinen Knollen-Sellerie - nur bei dem Gedanken daran schüttelt es mich regelrecht.
Gute Qualität und Verarbeitung der Produkte an sich muss man erst erkennen können und dies ist, bei den Tricks und Machenschaften der Lebensmittelbranche, leider oft nicht ganz so einfach. Und darüber hinaus - persönliche geschmackliche Vorlieben oder Abneigungen hat ja wohl jeder, ganz egal für oder gegen was auch immer.
Liebe Grüße
Maria
Hallo Oehrling,
danke für deine Infos bezüglich Trüffeln.
Melanosporum kling irgendwie soweiso einladender für mich. Pilzig dürfte mir wohl doch mehr zusagen als Käse-Knoblauch.
Wo im Kaufland bekommt man denn sowas? Gibt es da eine extra Feinkostheke oder so? Das könnte man tatsächlich mal probieren, soweit sich der Preis im Rahmen hält. Werde ich mir mal für nächstes Jahr merken.
Extra nach Kroatien zu fahren wäre mir für einen Pilz dann doch zu aufwändig, selbts wenn er tätsächlich ganz toll schmecken würde.Etwas mitzunehmen, wenn man sowieso schon im Urlaub da ist, wäre natürlich was anderes.
(Da fällt mir ein, Kaiserling soll ja auch so gut sein. Müsste man auch mal versuchen).
Deinem zweiten Beitrag möchte ich mich volll umfassend anschließend.
Geschmäcker sind verschieden. Der eine mag ein (gut gemachtes) Schäufele oder Schnitzel lieber, der andere ausgefalleneres und ich möchte nicht ausschließen das es Gaumen gibt, die bei meiner Auster mehr als nur Salz geschmeckt hätten.
Was mir nur gegen den Strich geht ist dieser Bohei, der um die gehobene Küche gemacht wird. Diese extremen Preisunterschiede, die nichts mehr mit den selteneren Zutaten zu tun haben und das herabsehen auf Leute, die einfachere Gerichte bevorzugen, als ob sie sich nihts leisten könten oder keinen Geschmack hätten.
Damit mene ich aber niemanden von euch, nur die Schickimicki-Gesellschaft, die sich gerne für was besseres hält wenn sie bei Luxuskoch XY isst, obwohl es ihnen noch nicht mal so toll dort schmeckt.
Dann hoffe ich das Maria mit meinen Beiträgen versöhnt ist und beschließe das Thema dann für mich.
Im übrigen wollte ich in versöhnender Absicht noch sagen, dass ich verstehe, dass sich jemand für Sterneküche begeistern kann, und dass ich auch verstehe, dass da jemand ein ertragreiches Geschäftsmodell darin sieht. Mich irritieren nur Gäste, die in der Sterneküche routinemäßig (auf Geschäftskosten?) essen, ohne aber wirklich von gutem Essen was zu verstehen, und denen der Wirt für einen hohen Preis zweitklassiges Werk (also etwa Convenience) hinstellen könnte, ohne dass sie es merken würden.
Mich selber beeindruckt allerdings der Koch in der Fränkischen Brauereigaststätte, der auf das Schäufele eine blasig-knisprige Schwarte hinzuzaubern in der Lage ist, mehr als derjenige, der vor den Gästen herumhupfend mit einem Weihrauchsgefäß oder ähnlichem Kräuterqualm über das Lammfilet niedergehen lässt, oder der aus teuren Zutaten einen Geleeschaum herstellt, so dass man sich fragt, wo denn neben dem Aroma eigentlich die Textur geblieben ist. Innerlich zweifelnd zurück lässt mich auch der Gastronom, der Gerichte mit hohem Namen und Anspruch auf die Karte nimmt, ohne das Handwerk zu beherrschen, das Gericht so hinzustellen, wie dessen guter Ruf begründet wurde. Z. B. wurde mir an Weihnachten in einem ambitionierten Restaurant ein "Rumpsteak Strindberg" vorgesetzt, dessen Zwiebel-Senf-Kruste nicht schlecht war, bei dem der Koch aber vergessen hatte, das Fleisch auch von der zweiten Seite anzubraten, so dass es beim Servieren von unten angebraten war, unter der Auflage aber völlig roh und sogar kalt. Die Beilagen waren ausnahmslos Convenience. Also schade ums Geld - ein Schäufele wäre eindeutig leckerer gewesen.
FG
Oehrling
Hallo Stephan,
Du sprichst mir aus der Seele - genau so ist es und genau so sehe ich dies auch!
Ich kann übrigens nur bestätigen, dass Convenience-Produkte in der normalen gehobenen und auch einfachen Gastronomie überall und leider sehr zunehmend, eingesetzt werden - hatte ich ja schon geschrieben. Und ich habe es täglich registrieren müssen, dass die Leute dies überhaupt nicht merken, für mich echt unverständlich! Und da geht es nicht nur um Pommes, Klöße und meinetwegen sogar die Sauce Hollandaise, da geht es auch um Salate bis hin zum Kartoffelsalat, da geht es um Suppen samt deren Einlagen, ja da geht es um ganze komplette Essen und Teller! Nachtisch oder Kuchen selbst gemacht? Vergesst es, dies ist in der Regel oder zumindest sehr häufig ein Convenience-Produkt, selbst die Apfelküchle oder der Käsekuchen mit Heidelbeerkompott.
Die knusprige Schwarte auf dem Schäuferle geht übrigens ganz einfach, wissen nur nicht alle - Bunzenbrenner!!! Und dies war es schon (Mache ich zuhause auch so)
Der Molekularküche kann ich auch absolut nichts abgewinnen, auch nicht sonstigem weiterem Firlefanz. Dies sind für mich einfach Trendrichtungen innerhalb der gehobenen Küche und mehr nicht. Wer meint dies haben zu müssen (und bereit ist dafür zu bezahlen), bitte sehr. Ich persönlich will und brauche es nicht und für mich bedeutet dies auch nicht gehobene Küche.
Für mich bedeutet gehobene Küche, durchaus auch Sterneküche, ganz normale Lebensmittel die bei uns wachsen zu neuem Leben zu erwecken. Und genau deswegen habe ich dies hier auch verlinkt, nur leider scheint sich niemand den Film angesehen zu haben.
Mit deinem Rumpsteak Strindberg hattest Du offensichtlich Pech und ich bin mir sicher, dass sich der Koch tausendmal bei Dir entschuldigt hat und du einen neuen Teller bekommen hast. Missgeschicke und Fehler können bei dem Stress der in den Küchen herrscht einfach einmal passieren, egal in welcher Gastronomie.
Liebe Grüße
Maria
So, und nun nach den ganzen Kommentaren, habe ich mir den Film noch einmal angesehen und die Kernaussagen des Films mitgeschrieben. Ich bin wirklich etwas ratlos ob einiger, naja vieler, Kommentare hier - wie kann man bitte kommentieren, wenn man den Film gar nicht (ganz) gesehen hat?
Hier die wesentlichen Kernaussagen des Films der ja doch über ca. 30 Minuten geht - zu lange offensichtlich:
Eine der wesentlichen Kernaussagen die sich durch den Film zieht: Alles was Du selbst herstellst schmeckt komplett anders als gekauftes.
Dieses Pilze sammeln lehrt uns ganz, ganz vieles über Zusammenhänge in der Natur und natürlich über Qualität ... auch über Transport und Lagerung ( es gibt im Film auch rudimentär Anfängerregeln zum sammeln von Pilzen, bis hin zu Täublingen ...)
Die so gut wie einzige Eigenwerbung, sofern man die im Kontext überhaupt so benennen will: Wir stellen alles selbst her und produzieren so weit möglich selbst. Wir stellen Milchprodukte wie Butter, Käse selber her, verarbeiten Tiere nur im Ganzen und verwenden alle Teile.
Es ist ein deutlich komplexeres Handwerk als die reine Zubereitung der Gerichte.
Deutsche Küche vor 100 Jahren ist ganz anders als heute und Deutsche Küche in 100 Jahren wird ganz anders sein als heute (während er liebevoll die Parasol erntet)
Es gibt zwei oder drei sogenannte Hochküchen, zum Beispiel die Französische oder die Japanische, und diese sind gekennzeichnet durch Dinge die es nur dort gibt. Und um diese Produkte entwickelte sich über Jahrhunderte ein Handwerk um diese Produkte herum. Und dies gilt nun als Höhepunkt der Gastronomie. In Deutschland habe wir auch tolle Produkte, haben aber nicht das Bewusstsein, dass es sie gibt und wir führen sie auch nicht zum Höhepunkt. Bisher galt in Deutschland in der gehobenen Küche immer der Blick nach Frankreich mit den dortigen Produkten wie zum Beispiel Austern. Wir haben dabei vergessen, dass wir auch hier in Deutschland bäuerliche Produkte in einer exorbitanten Güte haben.
Im Film geht es auch um das Kaufverhalten (von uns) bei Naturprodukten - grüne Tomaten, wohlgemerkt nicht unreife sondern eine andere uralte Sorte, werden (von uns) nicht mehr gekauft. Lebensmittel müssen lange haltbar sein usw. usw.
Qualität der Lebensmittel am Beispiel der Milch und gleichzeitig von Fleisch und auch unser eigenes Kaufverhalten
Regionalität und Saisonalität - ohne Serano- oder Parmaschinken oder Parmesan nur aus heimischen Rohstoffen - die Lösung wird im Film auch geboten.
Sehr, sehr gutes Essen ist etwas anderes als satt zu machen Dieses sehr, sehr gute Essen braucht ja eigentlich niemand wirklich, genauso wenig wie Theater, Oper, Literatur oder was auch immer - dies braucht auch niemand wirklich zum überleben. Aber es ist halt die Schönheit der Welt und was uns zum Menschen macht. Satt werden ist zum überleben, aber klar geht es hier auch um das gute Leben.
Immer weniger Menschen haben Zugang zu sehr, sehr guten Lebensmitteln oder auch zu sehr, sehr gut gekochten Lebensmitteln und dies ist halt die Gefahr, dass dies nur eine sehr, sehr gut bezahlende kleine gut betuchte Menge hat und der Rest bekommt die Industrie-Nahrungsmittel, keine Lebensmittel mehr, nur noch Nahrungsmittel, alles tote Materie.
Soweit zu den möglichst wortwörtlich mitgeschriebenen Aussagen im Film. Und jetzt bitte, lest Euch Eure eigenen Kommentare noch einmal durch!!! Die Mengen die auf den Tellern liegen, soweit man sie im Film sehen kann, sind übrigens absolut magenfüllend (Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise sind für mich, egal in welcher Gastronomie sowie so obligatorisch - dies gehört einfach dazu) Mehr will ich dazu nicht sagen, außer - schaut oder lest Euch in Zukunft bitte die Links erst einmal (komplett) an/durch, bevor ihr kommentiert.
Sorry, aber ich bin jetzt mittlerweile derart genervt, dass ich dies schreiben musste.
Liebe Grüße und ein Gutes hatte es, denn ich habe mir die Krauße Glucke noch einmal näher angesehen und dabei mehr entdeckt - echt interessant und das werde ich ausprobieren!
Maria
Für mich bedeutet gehobene Küche, durchaus auch Sterneküche, ganz normale Lebensmittel die bei uns wachsen zu neuem Leben zu erwecken. Und genau deswegen habe ich dies hier auch verlinkt, nur leider scheint sich niemand den Film angesehen zu haben.
Es wäre vielleicht hilfreich gewesen, eine Zeitangabe zu machen. Nicht jeder hat Lust sich die Stelle aus dem doch recht langen Filmchen rauszusuchen.