Welche Gattungen muss man (als PSV) sicher kennen?

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 5.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Ja, im Nachhinein. Gehst du aber das erste Mal zu jemandem in die Pilzberatung, kannst du seine Fachkompetenz/Erfahrung sicherlich nicht einschätzen. Fürs erste hilft dir ein vorhandener Titel natürlich schon.

    FG

    Oehrling

    Gehe ich zu jemanden in eine Pilzberatung, dann ist dies i.d.R. ein/e Pilzberater/in, die entsprechend qualifiziert und damit auch "gelistet" (anerkannt) ist, d.h. der/die auch über einen entsprechenden anerkannten Abschluss (DGfM od. LV) verfügt. Aber dieser Abschluss bzw. Titel allein sagt im Grunde noch nicht wirklich etwas über die Qualität der Dienstleistung (= Beratung) an sich aus.


    Nur diesen einen Punkt wollte ich hier etwas mehr beleuchten. Auch ein Diplom- od. Doktortitel od. ähnl. Abschlüsse bedeuten nicht zwangsläufig, dass ich von dem- bzw. derjenigen dann die allerbeste Expertise erwarten kann. Leider gibt es da größere Abstriche, wie ich schon selber mitbekommen musste.


    Aber natürlich sind die geprüften Sachverständigen überwiegend dann doch die Experten, die man gerne getrost konsultieren kann. Dies wollte ich hier jetzt auch nicht grundsätzl. infrage stellen.

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Für einen der wichtigsten Punkte, neben der Sachkenntnis, halte ich beim Pilzsachverständigen tatsächlich die Didaktik beim Beraten seiner Kunden. Er muss sich seiner Verantwortung bewusst sein und sollte sich einstellen können, auf die Personen, die er vor sich hat

    Das ist ein gar wichtiger Punkt, der bisher zu kurz kam.

    Bei der PSV-Prüfung wir der gar nicht abgefragt.

    Woanders schon?

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Oft, aber nicht immer. Um es genauer zu sagen, findet sich echte vertrauenswürdige Fachkompetenz nur selten, wo kein Titel bzw. Abschluss vorhanden ist. Das ist meine Erfahrung, und ich komme öfters mal mit Leuten in Kontakt, die Titel oder Abschlüsse haben.

    FG

    Oehrling

    Ja genau - ich schrieb ja OFT und mithin NICHT immer....


    Meine Erfahrung war und ist: Fachkompetenz findet sich allenthalben und macht sich wirklich nicht an irgendwelchen Titeln/Abschlüssen/Qualifikationen od. dergl. fest. Manch ein Hobbymykologe ohne irgendeine Prüfung kann den einen und anderen univers. gepr. Mykologen leicht u. locker in die "Tasche stecken"....


    Aber was soll's: Es braucht hier alle mit Fachwissen u. Sachverstand, egal ob mit irgendeinem Titel od. ohne, damit sich das Wissen erweitert und letztlich die Gemeinschaft davon profitiert.

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  • Das ist ein gar wichtiger Punkt, der bisher zu kurz kam.

    Bei der PSV-Prüfung wir der gar nicht abgefragt.

    Woanders schon?

    Sagen wir mal so. Die Prüfer haben Menschenkenntnis und erleben die Prüflinge sehr oft entweder bei vorangehenden Kursen oder aber sonstig und können das dann schon einschätzen und würden dann schon den Prüfling im Falles eines Falles gar nicht erst antreten lassen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Menschenkenntnis wird in der Prüfung auch nicht abgeklopft.

    Insofern ist fraglich, wieviel davon die Prüfer haben.

    Oder?

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  • Würde ich so nicht sehen. Fachberater für Mykologie z.B. ist definitiv was. Ansonsten bin ich schon der Meinung, dass Leute mit (universitären) Abschlüssen schon Ahnung von dem haben sollten, was sie studiert haben.

    [...]

    l.g.

    Stefan

    Nun, in letzter Zeit gab es für meinen Geschmack viel zu viele Doktor-Titel-Rückgaben als dass ich auf solche unversitären Abschlüsse allzu viel geben würde….


    Wenn, dann würde ich hier noch bei dem-/derjenigen prüfen, was für eine Expertise hinter dem jeweiligen Titel/Abschluss steckt…..


    LG & Gute Nacht!

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  • Nach der praktischen Prüfung, die ja von drei Personen abgenommen wird, setzen sich die drei zu einem Bewertungsgespräch zusammen, und selbstverständlich ist dabei auch das allgemeine Verhalten des Kandidaten im (simulierten) Beratungsgespräch ein Thema. Hat er die Prüfer zu sehr zugetextet, war sein Verhalten zu emotional, zu euphorisch oder gar abweisend und besserwisserisch? Hat er die gestellten Rückfragen vielleicht nicht kapiert? War seine Ausdrucksweise zu schwammig bzw. stand er nicht zu 100% hinter seinen Aussagen? Den von der DGfM beauftragten Prüfern ist klar, dass der Kandidat nach bestandener Prüfung auch ein Repräsentant der DGfM ist, da muss das nach außen transportierte Bild schon passen.

    Ich weiß, dass das Doktoren-Bashing momentan angesagt ist. Man tut damit allerdings den ganz vielen Leuten nicht recht, die ihren Titel auf ehrliche Weise und mit langem Atem erworben haben, daher mag ich da nicht in den Chor mit einstimmen. Doktor zu werden ist jedenfalls bei weitem nicht so leicht, wie das dargestellt wird, fragt einmal ein paar aktuelle Doktoranden. Dafür muss man schon was wissen und können.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    3 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hi,


    man muss da auch klar zwischen Dr. rer. nat./Dr. Ing. und Dr. Geisteswissenschaft unterscheiden. Bei den Naturwissenschaften stehen eigene Experimente und daraus eigene gewonnene Erkenntnisse, die man sich selbst erarbeitet hat im Vordergrund, während bei den Geisteswissenschaften es deutlich mehr auf die verwendeten Quellen ankommt, die ausgewertet und bewertet werden. Bei den ganzen letzten Fällen waren das, soweit ich das überblickt habe, alles Geisteswissenschaften, wo es nicht so auffällt, wenn Quellen nicht oder nicht richtig zitiert werden.


    l.g.

    Stefan


    P.S. Ich bin studierter Naturwissenschaftler! Leider war es mir nicht vergönnt zu promovieren.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


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    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Stefan,


    man braucht m.E. keine Promotion mit od. ohne summa/magna cum laude, satis bene od. dergl., wenn man auf seinem Fachgebiet über substantiierte Expertise verfügt und dies dann in der Forschung oder Lehre oder an anderen Stellen weiter ausbaut, vertieft etc.


    Auf diesen Kernpunkt wollte ich hier zuvor mit meinen kurzen Anmerkungen hinweisen, nämlich dass ein fundiertes Fachwissen erarbeitet und erhalten werden muss, und dies ist alles kein Spaziergang, und egal, was für ein Abschluss dann evtl. noch dazu kommt, dies ist wohl eher sowas wie die "Krönung" des Ganzen.


    Und anscheinend bist Du ja ein gutes Beispiel hierfür: Studierter, profilierter Fachkenner (bislang) ohne Promotion. Aber Deine Expertise spricht wohl für sich, was man hier so mitbekommt.


    LG

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  • Hallo,

    ich habe mit großem Interesse die zahlreichen Beiträge hier gelesen. Viele Meinungen, viele Hinweise und Gedanken.


    Es wurde hier auch eine Sache angesprochen, das z. B. ein PSV-Prüfling Pilze vorgelegt bekommt, welche er in seinen heimatlichen Wäldern u. U. nicht findet und dann eben Schwierigkeiten bei der Bestimmung hatte. Ich nehme meine Heimat als Beispiel. In "meinen" Wäldern dominiert klar saurer Boden. Folglich gibt es eben nur bestimmte Pilzarten zu finden. Wälder mit Kalkboden sind sehr rar.

    Weiter oben wurde beschrieben, dass ein Prüfling Schwierigkeiten mit dem WuBi, Caloboletus radicans, hatte. Das ist nachvollziehbar, wenn er aus einem Gebiet, wie dem meinigen kommt und den Pilz bei sich zu Hause eben einfach nicht findet, während in anderen Gegenden dieser Pilz Massenware ist.


    Ich habe das Glück, in der Nähe eine Parkanlage zu haben, welche teilweise kalkhaltigen Boden besitzt, und wo ich u. a. auch Caloboletus radicans finden kann. Ich wüsste jetzt auch nicht, wo er in weitem Umkreis sonst noch zu finden wäre. Selbst der Pantherpilz, Amanita pantherina, ist hier bei mir selten. Nicht umsonst heißt er in manchen Gegenden auch „Sachsentot“. (OK, in diesem Jahr war er im Vogtland deutlich vertreten, deswegen auch so einige Vergiftungsfälle damit) In besagter Parkanlage wuchs er dieses Jahr in Unmengen, teilweise direkt vermischt mit dem Perlpilz, Amanita rubescens. Eine sehr gefährliche Situation, da dieser Park viele Besucher und Pilzsammler hat!
    Ich konnte dieses Jahr A. pantherina in allen möglichen Stadien kennenlernen und auch photodokumentieren. U. a. fand ich auch Exemplare mit Abdrücken der Lamellenschneiden an der Manschette. Das das ausnahmsweise vorkommt ist dokumentiert – ich konnte es selbst sehen.


    Einen Grünen Knollenblätterpilz, Amanita phalloides, habe ich hier vor der Haustüre in fast 50 Jahren, in denen ich "in die Pilze gehe", noch nicht gefunden. Es gibt jedoch einige wenige kartierte Funde in meiner Umgebung.


    Aber zurück zum PSV. Ich habe dieses Jahr auf dem Plan, vermehrt Habitate mit Kalkboden zu besuchen, allein um mein Pilz-Wissen zu erweitern. Ich möchte Pilze nach Möglichkeit selbst finden und in möglichst vielen Entwicklungsstadien kennenlernen, was ich als wichtig betrachte. Das das allein wegen der Entfernung und den klimatischen Bedingungen, sowohl in finanzieller als auch in zeitlicher Hinsicht nicht einfach ist, ist mir klar. Wenn ich jedoch meine Artkenntnis erweitern will, bleibt mir nichts anderes übrig. Des weiteren habe ich mich für 2023 erneut zu div. Lehrgängen, welche von Mykologen geleitet werden, angemeldet. Hoffentlich gibt es zu besagten Zeiten auch Pilze... Das Jahr 2022 hat es uns deutlich gezeigt.


    Um in flächenmäßig größere Wälder mit Kalkboden zu gelangen, muss ich schon recht weit fahren; mehr als 1 Stunde Fahrtzeit. Wenn ich z. B. einen Riesen-Rötling, Entoloma sinuatum, sehen möchte, so muss ich auch weit fahren. Hier vor Ort habe ich noch keinen gesehen. Mir wurde von Wäldern bei Jena berichtet (dort gibt es Muschelkalk), wo es dieses Jahr solche Mengen an E. sinuatum gegeben hat, dass der ganze Waldboden voll war.

    Im neuen Jahr möchte/muss ich mich auch auf Großpilze beschränken und den ganzen "Kleinkram" etc. vorerst außer Betracht lassen.


    Zum Thema PSV und Umgang mit Menschen denke ich, das ist ein nicht unwichtiger Punkt. Hier hat der PSV sicher auch die Aufgabe, nicht nur die Pilze im Korb zu sortieren, sondern dem Ratsuchenden, soweit es im Rahmen dieser Beratung möglich ist, Wissen zu vermitteln. Mir fällt es z. B. sehr leicht zu dozieren, bzw. kann ich frei Sprechen. Ebenso finde ich schnell den Draht zu Fremden. Aber jeder Mensch ist eben anders, aber deswegen natürlich nicht schlechter.


    Ein Beispiel: ich war im oben besagten Park mit Stativ & Kamera unterwegs, um Pilze zu knipsen. Zu dieser Zeit gab es im Park u. a. div. Rotfußröhrlinge. Mich sprach eine Rentnerin an, ob ich mich mit Pilzen auskenne. Was sollte ich antworten? PSV bin ich nicht. Im Vergleich zu ihr war das wohl so, ich ahnte außerdem auf was die Frage hinauslief, also sagte ich Ja. Mir wurde eine oben zugehaltene, innen mit Feuchtigkeit beschlagene Hundekottüte voller, meist alter, Rotfußröhrlinge vorgehalten. Es waren zu diesem Zeitpunkt 26 °C. Was tun? Ich habe mir die Zeit genommen und ihr nach besten Gewissen erklärt, warum sie am besten die gesamte Tüte entsorgen sollte. Das ist nicht einfach, weil sich die Dame ja gefreut hat, auch Pilze gefunden zu haben. Und hier habe ich gemerkt, dass die Leute es einfach nicht besser wissen; aber dankbar für Erklärungen sind. Sie meinte, sie hat andere mit Pilzen gesehen, selbst welche gefunden, jedoch nichts zum Transportieren mitgehabt. Also hat sie aus dem Hundekottütenspender, welche im Park überall stehen, eine Tüte gezogen. Für mich war nur erschreckend, dass die Dame den Brei in der Tüte wirklich zubereiten und essen wollte...

    Ich so einer Situation konnte ich nicht anders handeln und ich bin sicher, jeder von euch hätte es mir identisch auch so getan.


    Das die PSV-Prüfer bemüht sind, den Umgang mit dem Ratsuchenden im Rahmen der praktischen Prüfung mit zu berücksichtigen, halte ich für wichtig.

    Ich bin mir auch sicher, dass die Prüfer auch nur normale Menschen mit Schwächen und Eigenarten sind – so wie wir sie ausnahmslos alle auch besitzen. Die PSV-Prüfer wissen aus eigener Erfahrung, in welcher Stresssituation sich der Prüfling befindet – jeder von ihnen hat selbst genügend Prüfungen hinter sich. Jeder Prüfling ist bei einer Prüfung aufgeregt; ist bemüht, ja keinen Fehler zu machen, nichts zu übersehen, nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel zu reden, etc. Oder auch die Situation, das, wenn der Prüfling beim ersten Blick auf die ihm vorgelegten Pilze erkennt, dass er ein oder zwei Pilze nicht kennt. Ich weiß auch von PSVs, dass die Prüfer während der deren Prüfung das erkennen und gegebenenfalls den Prüfling auch „unterstützen"; was auch gut so ist.


    Das ein PSV kein Mykologe sein muss, da denke ich, sind wir uns einig. Ich kenne auch PSV die kein Mikroskop haben; brauchen sie als PSV auch nicht. Ein PSV ist m. M. nach auch ein großer Pilzfreund, sonst hätte er die Prüfung als PSV sicher nicht abgelegt. Und als solcher bleibt das Wissen doch nie auf einem Stand stehen, oder? Ich kann mir nicht denken, das sich ein PSV nach bestandener Prüfung nicht weiterentwickelt.


    Ich bin mir sicher, dass jeder PSV grundsätzlich nur Pilze freigibt, welche er zu 100% identifiziert und erkannt hat. Das dies jemand anders handhabt, kann ich mir nicht vorstellen.
    Ich persönlich hätte dem Ratsuchenden gegenüber auch kein Problem zuzugeben, das ich den vorgelegten Pilz nicht kenne. Es ist klar, wenn dies bei 50 % der vorgelegten Arten passiert, das der Ratsuchende sich seinen Teil denkt… Und Mundpropaganda, gerade in ländlichen Gegenden ist nicht zu unterschätzen. Ich würde das Nichtkennen entsprechend begründen und ihn fragen, ob ich diesen Pilz behalten dürfte, um weitere Nachforschungen anstellen zu können.

    Und jetzt mal ehrlich, wer hatte nicht schon einmal einen noch sehr kleinen Wulstling in der Hand, welcher gerade einmal aus dem Boden schaut, und musste schon verdammt genau hinsehen – und es kamen Zweifel auf, was man nun in der Hand hält. Auch, weil es keine adulten Pilze rundum gab. Wenn ich in der Situation wäre, dass so etwas im Korb liegt, und ich den geringsten Zweifel an der Art hätte – ich würde diesen Pilz 100%ig aussortieren und das Vorgehen auch begründen.



    Abschließend möchte nochmals allen danken, welche hier im Thread ihre Gedanken und Meinungen geäußert haben – ihr habt damit sicher nicht nur mir geholfen!



    Viele Grüße,

    Steffen


  • Hallo zusammen,


    ja, das mit den Arten, die auf Kalk wachsen, wäre für mich auch ein Problem. Ich glaube, die beste Lösung dafür wäre es, den Kurs, der mit der PSV-Prüfung stattfindet (oft finden die eben nach einem solchen Kurs statt) zu besuchen. Da Pilze aus dem Gebiet entnommen werden, in dem man eben geprüft wird, wird man in so einem Kurs wohl die spezifischen Sachen kennenlernen und auch sehen können. Ich weiß ja nicht, wie das Kursangebot aussieht, aber man könnte natürlich auch versuchen, diese Prüfung in einem kalkarmen Gebiet zu belegen. Nur sehe ich hier den Sinn davon nicht, denn ein PSV sollte eben auch Arten aus anderen Gebieten mit anderen Verhältnissen kennen - das nehme ich zumindestens so an bzw. lese das aus den Kommentaren oben.


    Grüße

    Oliver

  • Oliver


    Hallo Oliver,


    da bin ich voll bei Dir. Genau deswegen habe ich nochmals Kurse dort gebucht, wo ich auch die Prüfung machen will. Außerdem kann ich von dem Mykologen viel lernen. Man liest u. a. auch immer wieder, das man zumindest den F2-Kurs da belegen soll, wo man beabsichtigt die Prüfung zu absolvieren, um die aktuellen Pilze vor Ort kennenzulernen. Nur bringen die Beisitzer auch Pilze aus deren Heimat mit... g:D

    Ich bin auch der Meinung, das der PSV eben auch unabdingbar Pilze kennen muss, die nicht vor der Haustüre wachsen; insbesondere dann, wenn es Giftpilze sind.


    Grüße,

    Steffen

  • Hi,


    aus meiner Sicht ist es sinnvoll erst mal die Pilze kennen zu lernen die bei einem in einem gewissen Umkreis wachsen, denn die werden ja auch zur Beratung gebracht! Ich persönlich habe die Kalkpilze auch erst im Laufe der letzten Jahre auf diversen Tagungen/Pilztreffen/Besuchen kennen gelernt. Meinen PSV-Titel hatte ich da schon längst. Wenn man ansonsten selten in Kalkgebieten unterwegs ist, vergisst man die Kalkpilze auch schnell wieder. Deswegen ist das nur bedingt sinnvoll zur PSV-Prüfung zu gehen, wo hauptsächlich Kalkpilze erwartbar sind, denn die siehst du so schnell nicht wieder. Dann lieber PSV-Prüfung mit Pilzen, die man sicher kennt, machen und dann die Kalkpilze auf Kursen oder Tagungen kennenlernen.


    l.g.

    Stefan


    Steffen: Grüne Knollis wachsen in dem von dir genannten Stadtpark mit Sicherheit. Ich kenne den ja auch, wie du weißt. Im Chemnitzer Umland wachsen meines Wissens auch Riesenrötlinge.


    Übrigens gibt es eine PSV-Prüfung am 30.9.23 in der Nähe von Görlitz.

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    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Climbingfreak


    Hallo Stefan,


    danke für Deine Hinweise und Gedanken.


    Natürlich hast Du Rechst, wenn Du sagt, das der PSV hautsächlich die Pilze kennen muss, welche er auch an seinem Wohnort vorgelegt bekommt.


    Ich war dieses Jahr so alle 2-3 Tage im Stadtpark, nachdem es dann im August endlich den langersehnten Regen gab. Ich fand nicht einen einzigen Grünen Knolli. Allerdings ist es auf Grund der Größe des Parks nicht möglich, das gesamte Gelände bei jedem Besuch komplett abzulaufen. Eine komplette Runde hatte bei mir 10 km Wegstrecke und dauert einige Stunden, wenn man wirklich suchen will. Es war meine Hoffnung, das es im Park den Grünen Knolli dort einfach geben muss, schön das Du das bestätigst. Ich fand viele, sehr schöne Arten Amanita, div. Cortinarien, WuBi, seltene Röhrlinge, Saftlinge, Ritterlinge, etc. alles – nur eben keinen Grünen Knolli.


    LG,

    Steffen

  • Da Pilze aus dem Gebiet entnommen werden, in dem man eben geprüft wird, wird man in so einem Kurs wohl die spezifischen Sachen kennenlernen und auch sehen können. ... ein PSV sollte eben auch Arten aus anderen Gebieten mit anderen Verhältnissen kennen

    Hallo Oliver,

    daher fand sich in meinem damaligen Prüfungskorb auch ein, wie mir nach der Prüfung verraten wurde, aus über 100 km Entfernung herangekarrter Satanspilz - nachdem ich im Vorbereitungsseminar geäußert hatte, noch nie einen Satanspilz live gesehen geschweige denn gefunden zu haben. Gottlob sah er völlig pilzbuchmäßig aus, so dass ich zu dem Schluss kam, dass es ein Satanspilz sein musste. Der erste Satanspilz, den ich je sah, war also der im Prüfungskorb.

    Der Hauptnutzen, den es hat, wenn man bei seinem späteren Prüfer den Fortgeschrittenen2-Kurs macht, liegt eher daran, dass man fünf Tage Zeit hat, sich auf den Prüfer, seine mykologischen Vorlieben und seine Antworterwartungen einzustellen - ein nicht zu unterschätzender Vorteil!

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • ...Der Hauptnutzen, den es hat, wenn man bei seinem späteren Prüfer den Fortgeschrittenen2-Kurs macht, liegt eher daran, dass man fünf Tage Zeit hat, sich auf den Prüfer, seine mykologischen Vorlieben und seine Antworterwartungen einzustellen - ein nicht zu unterschätzender Vorteil!

    FG

    Oehrling

    Das ist wohl war. Insbesondere die Antworterwartungen sind von unschätzbaren Wert. :gcool:

    Und man kann den späteren Prüfer im F2-Kurs mit Fragen zur Prüfung löchern.


    Oehrling


    Das Du im Prüfungskorb Deinen ersten Satanspilz in live sehen konntest, und dieser extra heran gekarrt wurde, ist bemerkenswert.

    Ich durfte dieses Jahr auch meine ersten Satanspilze sehen, vielen Dank dafür an Hannes2.



    LG,

    Steffen

  • Je nach Prüferteam bekommt man nicht lediglich die Pilze vorgelegt, die im Prüfungsgebiet wachsen.

    Ich hatte aus zwei Bundesländern (Schwäb. Wald, Regensburg und Würzburg) einen wilden Mix aus Kalk- und Sauerpilzen.

    Da wurden wie auch schon Oehrling vermerkte, eben besondere Pilze, die man als PSV kennen sollte, von weit her gekarrt, damit diese abgedeckt werden, auch wenn diese gerade nicht im Prüfungsgebiet erwartbar sind.

    So sah ich im Prüfungskorb zum ersten Mal Cortinarius callisteus und Calocybe obscurissima (die mir scherzhaft in den Korb geschmuggelt worden, um mich zu testen).


    LG

  • Aretah


    Hallo, ja, sag ich ja, die Beisitzer bringen aus ihren Wohnorten auch Pilze mit. Und das bestimmte Giftpilze eben einfach vorhanden sein müssen, das macht ja Sinn.


    Ja bitte, wer schmuggelt den solch komische Pilze zum testen in den Korb... :gpfeiffen: Ganz ehrlich gesagt, beide noch nicht live gesehen.

  • Ja bitte, wer schmuggelt den solch komische Pilze zum testen in den Korb... :gpfeiffen: Ganz ehrlich gesagt, beide noch nicht live gesehen.

    In dem Falle kannten mich die Prüfer schon mehrere Jahre und haben sich da einen kleinen Scherz erlaubt ;)

    Irgendso ein komischer urseltener Schüppling und noch so ein paar schöne Sachen waren da drin.


    LG

  • In dem Falle kannten mich die Prüfer schon mehrere Jahre und haben sich da einen kleinen Scherz erlaubt

    Hallo Aretah,

    das kommt mir bekannt vor, in meinem Prüfungskorb lag ein stielloser Goldporiger Röhrling. Da hätte es sicher auch gereicht zu sagen das es ein einen selbst unbekannter Röhrling ist und den daher nicht frei gibt.

    Schön waren auch die Kahlen Kremplinge die von der Oma des Kursleiters doch so gerne gegessen werden,

    Viele Grüsse

    Matthias

  • Schön waren auch die Kahlen Kremplinge die von der Oma des Kursleiters doch so gerne gegessen werden,

    Ja, die wurden früher schon verspeist. Halt auch Kriegspilze. Allerdings haben meine Großeltern, welche mich schon in ganz frühen Jahren mit in den Wald genommen haben, mir erklärt, das "wir" die Kremplinge nicht essen.


    Und was hast Du denn dann gesagt, als die Kremplinge im Korb lagen, welche die Oma des Kursleiters so gerne isst!? g:D

  • Der Kahle Krempling galt mal als genieß-/essbar und ich kenne auch noch welche hier in meiner Gegend, die würden ihn in geringen Mengen noch mit in eine Pilzpfanne dazunehmen....

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  • Und was hast Du denn dann gesagt, als die Kremplinge im Korb lagen, welche die Oma des Kursleiters so gerne

    ich habe sie natürlich nicht freigegeben, die Oma war zum Glück nicht anwesend ;)

    In meinem Bücherregal steht noch ein Pilzbuch aus den 60er Jahren wo der Krempling mit einem Rezept als Speckpilz gelobt wird und die Westfalen in gerne essen.

  • Hi,


    in den Mitteilungsblättern der Pilzberater der DDR stand schon in den 50ern drin, dass der Kahle Krempling tödlich giftig ist und ja es gibt immer noch Leute, die nicht aus Osteuropa kommen und den trotzdem essen.


    l.g.

    Stefan

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    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Wie zuvor schon erwähnt, ich könnte Euch hier eine handvoll Personen nennen, die würden ihn als Beilage-Pilz in die Pfanne mit dazunehmen.... Mittlerweile konnte ich es manchen von diesen schon abgewöhnen....

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    Luis Alberto Parra Sánchez


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