Hallo Forum!
Lange, lange Zeit gabe es keine Pilze aus dem Standort Süd-Süd-Süd-Ost, aka Peloponnes, Griechenland. Die letzten zwei Jahre waren eine ziemliche Katastrophe. Erst zwei lange, lange Lockdowns bei denen wir ja nicht mal eben ins Auto steigen durften um irgendwo in den Wald zu fahren (neinnein, nur mit Sondergenehmigung im Umkreis von 5 km des Wohnsitzes aus dem Haus) und somit fast die komplette Pilzsaison 2020-2021 ausfiel. Dann zwei komplett trockene Herbste 2021 und 2022. Die Landschaft, der Boden, die Pilze, mein Pilzwissen und mein Intersse waren alle zusammen komplett eingetrocknet.
Aber nun hat es geregnet und ich habe unseren Uni-Campus als neues Pilzrevier entdeckt.
Ein paar Eindrücke des letzten Monats:
01: Mycena seynii, Kiefernzapfenhelmling
02a & b : Tricholoma caligatum, Krokodilritterling (die europäische Art)
03: Rhizopogon sp. , Wurzeltrüffel
04 a & b: Tapinella panuoides, Muschel-Holzkrempling
05 a & b: Chroogomphus rutilus, Kupferroter Gelbfuß (im weiteren Sinne, die Art wurde ja kürzlich aufgesplittet, aber ich komme in dem Schlüssel doch nur sehr unsicher zu einer Bestimmung)
06 a & b: Ende November: MASSEN an Schmierröhrlingen. Hunderte von Quadratmetern bedeckt wie auf dem ersten Bild. Tausende Fruchtkörper.
Hauptsächlich waren es Suillus mediterraneensis (links) und S. bellinii (rechts). Letzterer deutlich heller und marmoriert im Hut, und mit weißem Fleisch. Vereinzelt war auch ein Ringloser Butterpilz dazwischen.
07 a & B: Vermutlich der Blaue Rindenpilz (Terana caerulea) ? Leider sind die Bilder unscharf, hab heute nochmal versucht, den Ast zu finden aber leider ohne Erfolg
08: Kleine weiße Becherchen (Röhrchen ). Keine Probe mitgenommen, also keine Ahnung, was es ist, und auch keine weiteren Infos. Substrat vmt. Kiefer.
09: Volvopluteus gloiocephalus, Großer Scheidling. Sehr typisch für die Jahreszeit hier.
10 a & b : Es blüht ja schon viel hier, aber für Anemonen und Platterbsen ist es schon recht früh! Hab mich aber sehr gefreut über die Farbflecken!
11a - c: Vermutlich Pithyia cupressina. 3-5 mm, an Zweigen/Blättern von Zypressen
12 a - g: Tja. Eine Hygrocybe (Saftling). Aber welche? Hutdurchmesser max. 5 cm, auf lehmig-sandigem Boden mit Moos, unter Zypressen und Oliven. Ungefähr 50 Exemplare, von hellem Zitronengelb bis deutlich rot überlaufen. Faserige, nicht schleimige Huthaut. Kein Geruch feststellbar.
13 a & b: An lehmigem Hang, ca. 2 cm Durchmesser (viele Exemplare, keins wirklich größer). Hm. Kein Chlorgeruch, keine deutliche Runzelung der Oberfläche. Jemand eine Idee?
14 a - c : Makroskopisch würde ich sagen Melastiza (wegen des deutlich schwarzen Rands - keine Haare wie bei Scutellina sondern eher ein verschorftes Aussehen). Vielleicht M. cornubiensis? Rasig wachsend am gleichen Hang wie oben. Ich könnte nochmal hin und ich könnte auch mikroskopieren, aber ich wüsste nicht, worauf ich achten muss.
15a & b : Sollte dies tatsächlich meine erste Lacrymaria lacrymabunda (Tränender Saumpilz) sein? Den will ich seit Jahren finden... Auch am gleichen Hang wie oben.
16 a & b : Vielleicht eine Hebeloma oder Psathyrella ? Geruch unbedeutend, auffällig waren die weißen Flocken in Hutmitte und am Rand. Auf Lehmboden, keinen nennenswerten Baumpartner in der Gegend (Oliven und mediterranes Gestrüpp). Lamellen nicht sehr dunkel im relativ reifen Zustand sondern so wie im Bild unten, eher rosa-grau.
17 a & b: Dieses Zeug sehe ich seit einem Monat überall. Irgendein Schleimpilz oder was ganz anderes?
18: Zum Abschluss noch was sehr Kleines - ca. 3 mm. Hier wollte ich nochmal recherchieren, aber wenn jemand eine Idee hat.... An einem toten Zweig von vermutlich Ginster:
Hinweise zu unbestimmtem Zeug und Korrekturen gerne wilkommen!
Liebe Grüße,
Sarah