Saarländische Pilze

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rita.

  • Hallo Pilzfreunde,


    nach längerer Abstinenz möchte ich hier mal wieder einen Beitrag schreiben. Es liegt nicht an mir, sondern an der anhaltenden Trockenheit, daß ich in der letzten Zeit hier nichts mehr beigetragen habe.
    Nach mehreren Gewittern in den letzten 14 Tagen kamen dann doch noch ein paar Pilze aus der mehr oder weniger feuchten Erde.
    Hier meine Eindrücke von heute:
    Alte Trichterlings-Bekannte, die ich in jedem Jahr finde:

    Clitocybe gibba


    Von ihnen kann ich nicht genug finden, aber sie machen sich in diesem Jahr rar. Wie man gut sehen kann haben sie auch schon Trockenschäden, obwohl sie noch ganz frisch sind:

    Cantharellus cibarius var. pallens; der typische Buchenwaldpfifferling


    Am Wegrand eine Inocybe, die ich mal in Richtung I. rimosa stellen will, ohne allerdings bisher mikroskopiert zu haben:


    Ein scharfer weißer Milchling, dessen Milch beim Antrocknen grau-grün verfärbt und mit Lauge orangerot wird:

    Lactarius glaucescens


    Ein typischer Dachpilz mit freien rosa Lamellen. Aufgrund der Größe und der mikroskopischen Merkmale bin ich bei Pluteus exiguus, dem Kleinsten Dachpilz gelandet. Ob das wohl stimmt?


    Ein Täubling, der in unseren Buchenwäldern hier in Gersweiler häufig vorkommt ist Russula violeipes:


    Auf dem Heimweg bin ich hier noch an einem Kornfeld vorbeigekommen und fand dort zahlreiche Sklerotien von Claviceps purpurea, dem Mutterkorn:


    Nach mehreren Wochen ohne Pilzfunde fand ich den heutigen Tag mal wieder abwechslungsreich und hoffe auf weitere Niederschläge.


    LG
    Rita

  • Hallo Rita!


    Vielen Dank für Deinen mit tollen Aufnahmen bebilderten Bericht, der doch ein bißchen Optimismus aufkommen lässt und zeigt, was woanders um diese Zeit los ist!
    Leider habe ich nichts, was ich Dir "entgegenhalten" könnte... Auch die letzten paar Gewitter konnten nichts bewerkstelligen und ich finde momentan nichts anderes als die häufigen mir unter dem volkstümlichen Namen "Pfeffermilchling" bekannten Pilze (wohl: Lactarius piperatus?). Sogar die Perlpilze machen sich rar und das will was heissen...


    Viele Grüße aus Südbaden, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!


  • Ein typischer Dachpilz mit freien rosa Lamellen. Aufgrund der Größe und der mikroskopischen Merkmale bin ich bei Pluteus exiguus, dem Kleinsten Dachpilz gelandet. Ob das wohl stimmt?


    Hallo Rita,


    nach dem Bild schwer zu beurteilen, für P. exiguus ist er mir eigentlich zu wenig haarig. Makroskopisch würde mir P. semibulbosus (plautus) vielleicht besser gefallen, aber das muss ja nix heißen.
    Hast Du die HDS mikroskopiert?


    Gruß Harald

  • Hallo Fredy,


    danke für deine Antwort. Ich hätte gedacht, daß es in Südbaden mehr geregnet hat als bei uns, aber so kann man sich täuschen. Aber ich denke, daß die Pilze auch bei euch in Lauerstellung "liegen" und sobald es etwas kühler und regnerisch wird, so richtig explodieren werden.


    Ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Hier wird ab morgen Regen erwartet und anschließend soll es auch nicht mehr so heiß werden, also ideale Pilzbedingungen.


    Hallo Harald,


    danke dir ebenfalls für deine Antwort. Ich habe auch die Hutdeckschicht mikroskopiert. Sie besteht aus liegenden bis aufsteigenden Hyphen mit keuligen Endzellen, ist also trichodermal.
    Diese HDS trifft aber sowohl auf P. exiguus als auch auf P. plautus zu. Ansonsten sind auch die übrigen mikroskopischen Merkmale recht ähnlich und ich habe mit dem Mikroskopieren von Dachpilzen zu wenig Erfahrung, um alles genau beurteilen zu können.
    Es könnte daher auch P. plautus sein.


    LG
    Rita


  • Es könnte daher auch P. plautus sein.


    Hast Du mit PdS bestimmt? Dann wirst Du auf die falsche Fährte gelockt, weil der dortige P. exiguus nämlich keiner ist, sondern eben P. plautus s.l.


    Rein makroskopisch gibts da deutliche Unterschiede, P. plautus ist +/- glatt und P. exiguus ist deutlich haarig ebenso wie P. hispidulus, der nach meiner Meinung eigntlich nicht zu unterscheiden ist (gleiche Art?).


    So sieht mein P. exiguus aus:


    Gruß Harald

  • Hallo Harald,


    ja, ich habe den Pilz mit PdS bestimmt und bin dann ja wohl dem falschen Pilzfoto aufgesessen.
    Da du P. exiguus anscheinend gut kennst und auch P. plautus hast du wohl recht mit deiner Bestimmung. Schade, daß ich nicht beide Arten nebeneinander sehen kann im Original, denn nur so finde ich, kann ich die makroskopischen Unterschiede wirklich feststellen.


    LG
    Rita