Phlebia cf. centrifuga

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 789 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo und ein gutes Neues Jahr!!


    Beim Neujahrsspaziergang durch den Wald bin ich auf einen sehr interessanten, großflächigen Fruchtkörper mit hellem, warzigem Hymenophor an einem weißfaulen, liegenden Baumstamm gestoßen.

    Größtenteils crèmefarben mit weißem Rand, stellenweise offenbar befallen (oder die zugehörige Anamorphe?), braun bis weinrot verfärbt.

    Die Sporen sind zylindrisch und inamyloid; ich messe 7-9 x 3-3,5 µm.

    Schnallen sind vorhanden.

    Die Hyphen haben Durchmesser mit 3 µm, stellenweise bis 5µm.


    Könnte hier eine Phlebia vorliegen?

    Eventuell gar eine P. cf. centrifuga?


    Auf Kommentare bin ich sehr gespannt!


    LG, Martin


    Bild 1 Leigender, morscher Stamm mit Fruchtförperbildung


    Bild 2 Warzige, wachsige Fruchtschicht


    Bild 3 Keine Verfärbung bei Schädigung


    Bild 4 Kleinere Fruchtkörper an Stammseite


    Bild 5 FK an andere Stammseite, teils crèmefarben, teils bräunlich-weinrot verfärbt (Befall)


    Bild 6 Vergrößerter Abschnitt aus Bild 5 oben


    Bild 7 Befallener Bereich


    Bild 8 Abgelöstes Handstück - Vergleich unbefallen / befallen, Probenstück unterseits weißfaul


    Bild 9 weißer FK-Rand


    Bild 10 Sporen zylindrisch um 8,5 x 3 (1000x, Kongofärbung)


    Bild 11 Hymenium ohne Zystiden (1000x, Kongofärbung)


    Die rot verfärbten Bereiche sind wahrschienlich befallen, große Konidienträger ragen aus der Oberfläche.

    Gehört also wahrscheinlich nicht zum eigentlichen Fund.

    Bild 12 1000x in Wasser


    Bild 13 1000x in Wasser

  • Hallo Frank,


    viele lieben Dank für deine Einschätzung!

    Dann lag ich diesmal nicht daneben bei diesem pers. Erstfund, schön-schön!


    Auch dir ein gesundes neues Jahr und viele liebe Grüße,

    Martin

  • KaMaMa

    Hat den Titel des Themas von „Phlebia“ zu „Phlebia cf. centrifuga“ geändert.
  • Hallo Martin,

    bezüglich des Befalls, vergleich mal mit:

    Hypomyces rosellus

    Rosafarbener Schmarotzerpustelpilz.

    Viele Grüße

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Thomas,


    vielen Dank für deinen Hinweis!

    Interessant ist hier vielleicht, dass die roten Böbbelchen alleine vom befallenen Pilz (P. centrifuga) herrühren, also keine Perithecien sind.

    Die Phlebia ist vermutlich von einem Pilz durchwachsen und dadurch im Volumen rosa gefärbt.

    Es lassen sich keine Perithecien finden, es gibt nur farblose, baumartige Konidienträger.


    Anbei ein Foto des Quetschpräparates in Wasser (ohne Zusätze) mit geringer Vergrößerung, in dem die rosa durchgefärbte Fruchtschicht mit einigen Konidienträgern darauf zu sehen ist:

    Bild N1: Quetschpräparat in Wasser ohne Kongofärbung (!), 400x


    Bild N2 Lupenaufsicht auf verfärbte Warzen der P. centrifuga - die abstehende Strukturen sind Konidienträger (vgl. Bilder 12, 13 und N1)


    LG, Martin