Hi Stefan und Wolfgang,
alles relevante Punkte, keine Frage.
Meine Absicht war eigentlich vorrangig auf die mittlerweile realistischen Möglichkeiten aufmerksam zu machen, die uns die Weiterentwicklung der Technik gebracht hat.
Es gibt natürlich diverse Eventualitäten, die Klärungsbedarf hätten, wenn man sich zur Anschaffung des Equipments entschließt und es ist sinnvoll sich da vorher Gedanken drüber zu machen.
Dafür braucht's aber denke ich einen Rahmen und eine Zielsetzung.
Mal ein paar Beispiele für potentielle Anwendungsfälle auf die man hinarbeiten könnte.
1. Flächenkartierungen genetisch absichern (ggf. nur cf. und unklare Bestimmungen um Kosten zu sparen)
2. "Mycoblitz". Könnte man auch abwandeln, dass man z.B. auf Fachtagungen auf denen ohnehin bereits gründlich gefachsimpelt, bestimmt und mikroskopiert wird hinterher nochmal Sequenzen machen lässt. Dann hätte man auch Frischmaterial mikroskopiert an dem vielleicht auch der ein oder andere Experte dran saß. Ich denke das wäre als erster Testlauf nach Anschaffung des Equipments eine sinnvolle Version. Wenn dabei genetisch "neue" Arten herauskommen, könnte man ja auch gleich (neo)typisieren. Wenn sich kein Experte in der DGfM findet, kann man das Material auch anderen Forschern anbieten.
3. Für DGfM Mitglieder jährliche Kontingente an Sequenzen anbieten (Selbstkostenpreis oder eben gegen Spende um Schulungen/Equipment/Lagerung zu refinanzieren)
Es gibt sicher noch weitere Optionen, wenn man da mal gemeinsam brainstormt.
Man muss natürlich so einiges vorher abklären, das ist klar. Klärungsbedürftige Fragen, die mir so spontan einfallen oder die im Thread schon aufkamen:
1. Wo stellen wir das Labor auf? (Räumlichkeiten, "Laboranten" im Umkreis verfügbar?)
2. Wen können wir schulen um die Sequenzierung durchzuführen? (Mitglieder nach Interesse/Zeit befragen, Kooperationen mit Unis/anderen (Pilz)vereinen mit Erfahrungswerten etc.)
3. Wo können die Exsikkate gelagert werden? Da kommt ggf. ja so einiges zusammen.
4. Wo speichern wir die entsprechenden Fotos/Beschreibungen der Funde, damit sie von anderen Forschern verglichen werden können? (Persönliche Anmerkung: Ich finde iNaturalist ideal, "Pilzgucker" ist für mich wahnsinnig unintuitiv)
5. Finanzierung. Da habe ich zu wenig Einblick was die Finanzen der DGfM angeht. Die Anschaffungskosten sind noch relativ einfach zu eruieren. Bei den laufenden Kosten gibt's natürlich noch Klärungsbedarfe.
Das sind alles keine Dinge, die man mal so nebenbei klärt, aber es ist denke ich auch nicht utopisch, dass man so etwas auf die Beine gestellt bekommt.
Der Verein "Hoosier Mushroom Society" wurde erst 2009 gegründet und sie haben in der kurzen Zeit für sich einen Modus gefunden, in dem sie die moderne Technik gewinnbringend zur Erforschung von Pilzen einsetzen. Warum sollte die DGfM das nicht können?
LG,
Schupfi