Weiße Pilze an Brennessel

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 3.513 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wolfgang P..

  • hallo zusammen,

    eine liebe schwammerlfreundin von mir hat mir gestern folgende bilder von einem wochenendfund zukommen lassen.

    Die kleinen, max 1cm großen gesellen sind an abgestorbenen pflanzenstängeln (vmtl brennessel) gewachsen. Zuerst einzeln aus dem substrat kommend dürften sie später zu diesen mützen zusammenwachsen. Konsistenz hat sie ähnlich von adernmooslingen beschrieben.

    Kann man hier ohne mikro zumindest auf gattungsebene eingrenzungen vornehmen?

    Fundort in eher sumpfigen wiesen.

    Besten dank und lg

  • Hallo!


    Was das für ein Pilz wird oder was das überhaupt darstellt, kann ich zwar nicht sagen, aber das Substrat sieht überhaupt nicht nach Brennnessel aus.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo,


    könnte es sich um den Geselligen Keulenpilz handeln?

    Der Stängel könnte m. E. durchaus von Brennesseln sein. Brombeere schließe ich fast aus, da keine Stacheln zu sehen sind.

    Der Gesellige Keulenpilz soll auf abgestorbenen Teilen von "Pflanzen und Moosen" wachsen.

    Der Pilz soll nie gegabelt und der Mittelteil soll bauchig sein, was hier zutrifft.


    Viele Grüße

    Kücki

  • Hallo Wolfgang!


    Aber aus mehreren Stellen aus dem Substrat herauswachsen und dann außerhalb zusammenwachsen, das gehört nach meinem Gefühl eher in die Pilzwelt.

    Da gibt es ja viele sonderbare Sachen, ich könnte mir sowas ähnliches wie den Flammenschweif (Anthina flammea) vorstellen.

    http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/aflammea.php


    VG Ingo W

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  • Hallo,


    zu dem weißen Dingens kann ich nichts sagen, die Pflanze bzw. der Stängel ist aber meiner Meinung nach eine Brennnessel und die Blätter passen auch dazu.


    Liebe Grüße


    Maria

  • hallo zusammen, das Gebilde kommt unters Mikroskop, erste vermutungen gehen in Richtung Typhula. Mal schaun obs was wird,frostgeschädigt dürften sie schon sein...


    Danke jedenfalls für eure beteiligung👍👍


    Ingo den Flammenschweif durfte ich einmal finden-faszinierende schwammerl die mir die finger ordentlich gelb gefärbt haben😁

    Lg Joe

  • Hallo zusammen,

    ist ja nicht ganz viel zu sehen, aber die Blätter halte ich für Bormbeer-Blätter.

    Und der Stängel muß ja nicht unbedingt dazu gehören.


    LG Christine


    Brombeere: eine Hauptader, von der Seitenadern abzweigen


    Brennnessel: mehrere Adern entspringen an der Blattbasis

    100 (sind irgendwie so da) -2 (Einsatz) +7 (Gewinn Blumenrätsel) = 105

    -15 (APR-Gebühr 2022) = +5 (Joka-Schnellvaballa-Lohnung) = 95

    -10 (APR-Gebühr 2023) = +2 (vorbildliche Zahlungsmoral und ausgezeichnete Buchführung) +5 (Punktlandung) +3 (Schnapszahl 222 am nächsten) +3 (wisenschaftliche Unterstützung) = 98

    -10 (APR-Gebühr 2024) = 88

  • Hallo nochmal!


    Ich wundere mich, dass trotzdem so viel eine Brennnessel beim Substrat sehen.

    Also normalerweise sind die toten Brennnessel-Stängel heller, gerader, ohne einseitige Sprossungen und eher vierkantig im Querschnitt, außerdem lösen sich da nur widerwillig diese Längsfasern im "Rinden"bereich, die man sieht.

    Nun hab ich botanisch nicht wirklich Durchblick, aber Brennnessel als Substrat hier, da weigere ich mich, das zu glauben.


    VG Ingo W

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  • Hallo zusammen,

    ich habe mir jetzt noch mal die Stängel von trockenen Brennesseln und Brombeeren etwas genauer angeschaut.

    Ich halte die grünen Blätter wie Christine für Brombeerblätter. Das Substrat, auf dem die Pilze wachsen muss aber nicht zwangsläufig von Brombeeren stammen.

    Wenn man sich die Pflanzengesellschaften neben Wegen, Gräben, Wirtschaftsgrundstücken usw. anschaut, wird man eine Vielzahl von Pflanzen entdecken. Ich stelle hier mal Fotos von trockenen Brennesseln, Brombeeren und Kerbel ein.

    An trockenen Großen Brennesseln - die bei meinen Funden entgegen Ingo W nicht vierkantig sondern rund im Schnitt sind - kann man fast immer ganz feine Brennhaare finden wie auch immer Stacheln an trockenen Brombeeren. Ein trockener Stängel vom Wiesen-Kerbel kommt dem Substrat auf den eingangs gezeigten Bildern sehr nahe.

    Meines Erachtens ist das genaue Substrat vielleicht auch gar nicht so wichtig, weil die von mir nach wie vor favorisierten Geselligen Keulenpilze (wie auch andere Pilze) auf verschiedenen Unterlagen wachsen könnten.

    Wichtig wäre wohl die genaue mikroskopische Untersuchung durch Joe, wie angekündigt.


    Bild 1: Große Brennessel


    Bild 2: Große Brennessel


    Bild 3: Brombeere


    Bild 4: Wiesen-Kerbel (vermutlich)


    Ich bin gespannt, was letztlich herauskommt.


    Viele Grüße

    Kücki

  • Hallo Kücki!

    An trockenen Großen Brennesseln - die bei meinen Funden entgegen Ingo W nicht vierkantig sondern rund im Schnitt sind

    Dein 2. Bild zeigt das gleiche wie Google, wenn man nach dem Stiel der Brennnessel fragt:



    VG Ingo W

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  • N'abend in die Runde,


    ich sehe beim Substrat (Blätter u. Stängel) Rubus idaeus, jedenfalls keine Brennessel od. Brombeere.


    Aber das Fk.-Gebilde ist schon sehr interessant. Bin gespannt was dabei noch herauskommt.


    Grüße!

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez


    Gnolmokratisches:

    100 PCs Startkapital - 4 PCs (2023 an Boletaceae bei KiZaRü/Psathyrella-Challenge verloren) u. - 21 PCs (2024 an Schwarzhex hilmgridd gespendet) = 75 PCs in stock

  • Hallo Ingo W,

    du hast wohl recht. Ich habe mir heute noch einmal etliche Brennesselstängel angeschaut und mit scharfem Schnitt durchtrennt. In der Tat sind viele Stängel vierkantig oder geflügelt oder auch rund. Selbst im Verlauf des Stängels ändert sich das häufig. Da scheint es, wie auch bei Pilzen, keine allgemein gültige Form zu geben. Vermutlich hatte ich den seinerzeitigen Schnitt wohl im unteren Stängelbereich gemacht, wo die Stängel, wie ich heute feststellte, fast alle rund sind.

    Hallo Thorwulf,

    deiner Vermutung, dass es sich um Himbeerstängel (Rubus idaeus) handelt, kann ich nicht recht folgen; denn alle Himbeerstängel, die ich heute begutachtet habe, hatten jede Menge feine Haare oder Stacheln. Die müsste man auf den Fotos m. E. auf jeden Fall erkennen können. Außerdem waren die Stängel nicht gerieft.


    Viele Grüße

    Kücki

  • Hallo Kücki,


    ich hätte hier gestern evtl. etwas präziser formulieren sollen. Den hier gezeigten Stängel halte ich für ein Stück der Rute. Eine im Saft stehende Rute sieht natürlich so aus, wie von Dir hier kurz angemerkt, nämlich u.a. mit Härchen auf der Rinde, aber dieses Teil ist ja erkennbar abgestorben und rindenlos und sieht für mich nach Rubus idaeus aus, auch die Blätter im Hintergrund auf dem einen Foto vom Eingangspost.


    Ich hab auch mal was von einer pilzlichen Himbeerruten-Krankeit in Verbindung mit einem Insektenbefall gehört bzw. möglicherweise auch gelesen, aber da bin ich kein Fachmann. Vielleicht weiß aber einer hier im Forum dazu ein bissl mehr.


    Viele Grüße auch!

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  • Hallo zusammen,

    bis jetzt hab ich leider noch keine Neuigkeiten zum Pilz erfahren, hoffentlich kommt noch etwas.

    Was mich jedenfalls beeindruckt ist die hier aufgekommene Diskussion bzgl des Substrates/immer wieder beeindruckend was hier an Wissen vorhanden ist.

    Ich meld mich wieder sobald ich mehr zum Schwammerl weiß.

    LG Joe

  • N'abend Joe,


    ich bin bei phytoparasitischen Pilzen, wie gesagt, kein Fachmann, aber die Bestimmung des Wirtsubstrats soll, so hab ich mal gehört, die halbe Miete zur Identifizierung der Pilzart sein. Daher hier auch das gesteigerte Interesse am Substrat.


    LG

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  • Danke Thorwulf für deine Ausführungen!

    Man lernt nie aus, auch wenn man schon sein ganzes Leben in und mit der Natur verbracht hat.

    Hab jetzt selbst noch intensiver in solchen Halmen-Gesellschaften rumgeschnüffelt um evtl. auch solche Gebilde zu finden (müssten ja wenn, dann in dieser Jahreszeit zu finden sein), leider ohne Erfolg.

    Bin weiter gespannt ...

    Liebe Grüße

    Kücki

  • Hallo Kücki,


    man lernt, so lange man lebt. Die wilde (Wald-)Himbeere Rubus idaeus findet sich auch jetzt, allerdings nach meiner Erfahrung mehr an Waldkanten/-lichtungen und noch Kahlschlagflächen im Wald, selten im tiefen Unterholz.


    Vegetationsökologisch findet sich Rubus idaeus vor allem in der Pflanzengesellschaft Sambuco racemosae-Salicion capreae, d.h. ich würde mehr nach der Sal-Weide und (Rotem) Holunder schauen, da findet sich dann auch recht zuverlässig die wilde Himbeere, zumeist auch mit Rubus tereticaulis.


    Viel Erfolg + LG

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  • Hallo nochmal zu dem Thema!


    Also ich würde ja bei dem Bild nicht von einem perfekten Pilz ausgehen. Wenn den wer untersuchen würde, ich schätze, der besteht nur aus Hyphen.

    Man muss sich ja mal vor Gesicht führen, dass als erstes die kleinen Spitzchen waren, die sich im Laufe des Wachstums dann getroffen haben und miteinander verwachsen sind. Wie will man sich sonst das vielbeinige Gebilde erklären?

    Dass Fruchtkörper von perfekten Pilzen aus verschiedenen Stellen entspringen und später zusammenwachsen, das kenne ich eigentlich nur von Krustenpilzen mit verschiedenen Initialstellen auf Holz, aber auch da wüsste ich keinen mit diesem Aussehen.

    Und ein Phyto, der vom Substrat wegwärts wächst, wäre auch komisch.


    VG Ingo W

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  • N’abend Ingo,


    und wie steht es möglicherweise um eine der pilzlichen Himbeerrutenkrankheiten, sofern das Wirtssubstrat denn Rubus idaeus wäre? Inzwischen bin ich in Sachen Himbeerrutenkrankheiten auf die nachstehende Seite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft gestoßen:


    LfL - Himbeerrutenkrankheiten


    Ich kann die dort aufgeführten Pilze Didymella applanata, Leptosphaeria coniothyrium, Botrytis cinerea, Elsinoe veneta diesbzgl. nur nicht wirklich einsortieren.


    VG

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  • Hallo Thorwulf!


    Also ich würde mal davon ausgehen, dass es sich hier um saprophytische Lebensweise handelt (also Verwertung von Totmaterial) und nicht um eine Krankheit, die ja eigentlich eher lebende Pflanzen befallen würde.

    Ich weiß nicht, ob es in dem Bereich der Anthina flammea (Flammenschweif) auch ähnliches gibt in Weiß oder ob sich ein "Luftmyzel" so strukturieren kann, ersteres ist wohl auch noch nicht so richtig erforscht.


    VG Ingo W

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