Nematophagie bei Austernseitlinge und die Knötchen in den Lamellen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.395 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ahemi.

  • Servus beinand,


    ich versuche grad auf allen Kanälen, etwas Konkretes über die Nematophagie bei Austernseitlingen zu erfahren. Leider findet sich nicht allzuviel dazu.

    Was ich bislang in Erfahrung bringen konnte:

    Aupis sind nematophage Pilze. Sie locken Nematoden chemisch an, lähmen sie und durchwachsen sie dann mit ihren Hyphen, um an Stickstoff-Verbindungen zu gelangen.

    Hierzu habe ich mehrere Fragen:

    Wo geschieht das? Im Substrat (unwahrscheinlich, da Holz)? Auf dem Substrat im Bereich der Anwachsstelle? Auf der gesamten Oberfläche der Fruchtkörper? In den Lamellen? Spielen die Knötchen, die sich typischerweise in einigen Austernkollektionen finden, hierbei eine Rolle? Wenn ja, welche? Wenn nein, was ist die Ursache/Bedeutung dieser Knöllchen?

    Weiß da jemand was dazu?


    Danke fürs Anschauen und eure Einschätzungen

    Viele Grüße

    Andreas

  • Danke dir.

    Hier scheint iwie keiner nix genaues zu wissen. Auch, was es mit den Knötchen auf sich hat, bleibt bislang im Dunkeln. Meine letzten Kollektionen hatten die nicht, sonst hätt ich sie mir mal unterm Mikro angeschaut. bleibt also spannend.

    Viele Grüße

    Andreas

  • Hi.


    Ich habe gerade mal einen Knoten unters Mikro gepackt. Ich sehe da nix auffälliges. Keine Nematoden, Toxozysten oder so. Ein paar lecythiforme Basidiolen waren zu sehen, Sporen, Hyphen.

    Vielleicht sind's einfach aberrante Hyphenansammlungen?

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  • Ich habe gerade mal einen Knoten unters Mikro gepackt. Ich sehe da nix auffälliges. Keine Nematoden, Toxozysten oder so. Ein paar lecythiforme Basidiolen waren zu sehen, Sporen, Hyphen.

    Vielleicht sind's einfach aberrante Hyphenansammlungen?

    Ich kenne diese Knubbel von Lepista personata. Das ist mir vor vielen Jahren schon aufgefallen und wenn man sich die Exemplare genau anschaut, findet man immer wieder mal diese Knoten an den Lamellen. Ich habs dann auch mal mikroskopiert und ein wurmähnliches Wesen ausmachen können.

    Auch ein Grund, warum ich keine Wildpilze mehr esse...


    Beste Grüße

    Harald

  • Hi.


    Ich finde auch ab und an Nematoden und sonstiges Getier beim Mikroskopieren in Pilzen. Gehört halt dazu bei einem Naturprodukt und mich stört das nicht wirklich. Ist bei Bio-Gemüse sicher nicht anders.

    Welche Funktion die Knubbel erfüllen interessiert mich aber auch, weil man nirgends was darüber findet.


    Meistens wird gesagt die seien für den Fang von Nematoden aber so weit ich das überblicke fängt eben nur das Myzel Nematoden, nicht der Fruchtkörper selbst.

    So richtig scheint da keiner was zu wissen.


    LG.

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  • Danke euch,


    ich hab jetzt auf allen mir verfügbaren Kanälen rumgefragt und tatsächlich nix Greifbares erhalten, außer der unbelegten Behauptung, es hätte was mit den Nematoden zu tun. Ich glaub das auch nicht wirklich. Was ich mir eventuell noch vorstellen könnte, ist ein Befall mit iwelchen Parasiten, der - ähnlich den Blattgallen bei Gallwespen - das Gewebe zum Wachstum anregt. Ist aber natürlich auch reine Spekulation.

    Wenn jemand was neues hört oder rausfindet dazu, immer her damit!


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Hi,

    ich bin zufällig auf diesen interessanten Beitrag im Dgfm-Forum gestoßen, der eine mögliche Erklärung für die Knoten in den Lamellen liefert. Demnach wären die Knoten kein Zeichen der Nematophagie von Pleurotus ostreatus, sondern im Gegenteil ein Zeichen für einen Befall der Fruchtkörper mit Nematoden, wenn ich das richtig verstehe.


    Austernseitling Pleurotus ostreatus - Knoten auf den Lamellen - Oyster mushroom with gill-knot disease (Pilzmücke Rhymosia domestica - Nematode Iontonchium ungulatum) - Forum der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V.
    Hallo, die Knötchen auf den Lamellen werden ja immer wieder gesehen und immer wieder taucht die Frage nach der Ursache auf. Bei dieser Anfrage hatte ich…
    forum.dgfm-ev.de


    FG

    Verzehrfreigaben gibt es nur bei Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Boletaceae

    Danke, das würde ja meine Vermutung stützen, dass es eine Art Abwehrreaktion auf eine Infektion ist. Ich denke aber, dass das nix mit den Nematoden zu tun hat, die den Aupis als Nahrungsergänzung dienen. Vermutlich irgendeine Art, die sich darauf spezialisiert hat, sich in Pilzfruchtkörpern zu vermehren. Wenn es anders wär, wär’s natürlich noch spannender: der Pilz stellt seinen Fruchtkörper zur Vermehrung der Nematoden zur Verfügung und frisst anschließend einen Teil der Nachkommenschaft. Das wär echt strange…

    Viele Grüße

    Andreas