Wir befragen Künstliche Intelligenz nach Pilzen.

Es gibt 148 Antworten in diesem Thema, welches 15.343 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Südwald.

  • Hi,


    ein Fazit (oder eine Zusammenfassung) zur hiesigen Diskussion um Bestimmungs-Apps scheint mir recht gut möglich:

    • Die Apps haben unterschiedliche Qualitäten, es gibt bessere und schlechtere (wer hätte das gedacht :giggle: )
    • Gute Apps können hilfreich sein, um eine erste Idee von Art oder Gattung zu erlangen. Insbesondere dann, wenn eine Einarbeitung in die Bestimmungsarbeit aus unterschiedlichen Gründen nicht angesagt ist oder um diese zu unterstützen.
    • Eine Nutzung dieser Apps entbindet Nutzende nicht davon, die Zentrale zwischen den Ohren zu einzusetzen, um das Ergebnis entsprechend einzuordnen.
    • Besonders bei Pilzbestimmungs-Apps gilt es zu beachten, dass eine rein optisch basierte Bestimmung (wie sie bei diesen Apps häufig üblich ist) zu falschen Ergebnissen führen kann und ein „sich darauf verlassen“ potentiell tödlich ist, weil Pilze im Erscheinungsbild erheblich variabel sein können.
    • Weil es Menschen gibt, die sich bis zur Nutzung einer Bestimmungs-App noch nie mit dem Thema „Bestimmung“ beschäftigt haben, sollten Disclaimer deutlich auf die Gefahren hinweisen.
    • Niemand muss diese Apps nutzen. Ein Hoch auf die Freiheit und die Selbstverantwortung.


    LG Michael

  • Probier mal aus, was die App sagt

    Moin Daniel,

    ich habe zunächst versucht, selbst zu bestimmen, um dann erst die beiden Apps zu benutzen.

    VG Oskar




    erster Eindruck am Ende iNaturalist Obsidentify
    1 Marone Marone Marone Marone
    2 T. felleus T. felleus B. fibrillosus 54% B. edulis 45% aestivalis
    3 Sand Sand Sand-R. Schüppling
    4 Netzhexe Netzhexe Netzhexe Netzhexe
    5 k. A. Wulstling, grau oder fransiger Fransiger Wulstling Fransiger Wulstling
    6 k.A. Perlpilz Perlpilz 51% Perlpilz
    7 k.A. k.A. Riesenbovist Riesenbovist
    8 k.A. Milchling Weinroter Kiefernreizker 74% Fichtenreizker
    9 k.A. Samtfuß-Holzkrempling Pleurotus australis 32% Austern-Seitling
    10 k.A. Schuppiger Porling Schuppiger Stielporling Schuppiger Stielporling
    11 k.A. Täubling Grüngefelderter Täubling Grüngefelderter Täubling
  • Hi Daniel,


    man sollte bei iNaturalist zumindest den Standort Deutschland mit angeben, dann fliegen die außereuropäischen Arten (B. fibrilosus, Pleurotus australis) nämlich raus.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo Oskar,

    was genau meinst du mit "am Ende"?

    Der Gallenröhrling ist jedenfalls keiner, sondern ein Steinpilz, da muss ich der App recht geben. Auch der vermeintliche Samtfußkrempling ist keiner, auch hier liegen die Apps mit ihrem Seitlings-Tipp besser.

    Dieser Direktvergleich geht also an die Apps, die sich hier gar nicht schlecht schlagen. Aber wie ich schon schrieb: was will man mit einer Wahrscheinlichkeit von 32, 51 oder 74% anfangen? Kann sein, muss aber nicht. Für eine verlässliche Pilzbestimmung reicht das nicht aus, schon gar nicht, wenn es um Verzehrsabsicht geht.

    FG

    Oehrling.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oskar,

    ich danke dir sehr, daß du dir die Arbeit gemacht hast, das so ausführlich auszutesten. Von den genannten App´s hatte ich keine benutzt, meine nannte sich Pilzator, so wie ich mich erinnere, hab das schon längst runter geschmissen vom Handy. Hatte davon null Schimmer und habe einfach auf blauen Dunst irgendwas ausprobiert. Ergebnis war etwas schlechter als bei deinen

    benutzten App´s. Du hast 5 Mal richtig gelegen, von den beiden genannten Wulstlingen ist einer der Richtige, Täubling als Gattung erkannt, Milchling als Gattung erkannt.

    INaturalist 8 Mal als wahrscheinlichstes Ergebnis richtig gelegen, Obsidentify 9 Mal, wobei die prozentualen Werte für Nr. 2,6 und insbesondere Nr. 9 nur schwach sind, aber sie passen.

    Nr. 3,8,9 sind nicht bei Tageslicht aufgenommen, sondern abends in der Küche.

    Auflösung:

    1. Imleria badia - Maronenröhrling

    2. Boletus edulis - Fichtensteinpilz

    3. Suillus variegatus - Sandröhrling

    4. Suillellus luridus - Netzstieliger Hexenröhrling

    5. Amanita strobiliformis - Fransiger Wulstling

    6. Amanita rubescens - Perlpilz

    7. Calvatia gigantea - Riesenbovist

    8. Lactarius quieticolor - Wechselblauer Edelreizker

    9. Pleurotus ostreatus - Austernseitling

    10. Cerioporus squamosus - Schuppiger Porling

    11. Russula virescens - Grüngefelderter Täubling


    Nr. 1 ist eigentlich klar, aber da gibts auch noch die Version mit den dünnen Stielen und den gerade bei feuchten Verhältnissen eher glatterer glitschiger Hutoberseite

    Nr. 2 für den braucht man keine App, Hut anschneiden genügt, der Sommersteini ist nicht rot unter der Huthaut, der Galli auch nicht, erkennt man auf dem Bild fast nicht, nur beim linken etwas schwach bei deutlicher Vergrößerung am Hutrand und an einer Fraßstelle, im Zweifelsfall Geschmacksprobe, mit Finger auf die Röhren drücken und mit Zunge antippen, meistens sehr bitter, ich geh mal davon aus, das du bitter erkennst, manche haben eine Einschränkung diesbezüglich und nehmen das viel schwächer oder gar nicht wahr, das weiß des Stielnetzes ist etwas cremefarbener wirkend, was einseits sicher am Foto liegt, aber auch durch den braunen Untergrund so wirken mag beim linken sieht mans deutlicher, der Galli hat bisweilen auch ein erhebens Stielnetz, was du fühlen kannst, aber auch bei dem kann das hellbraune Netz zur Stielspitze hin hell ausfallen, was ich bei denen, auch bei ganz kleinen manchmal gesehen habe, ich breche den Stiel ab und an dem Übergang von Röhren zum Stiel ists irgendwo leicht rosafleckig, schon mehrfach gesehen bei ganz kleinen, die kaum mehr als 2 cm Hutdurchmesser hatten, bitter waren die Minidinger auch deutlich

    Nr. 3 der ist eindeutig

    Nr. 4 Hexenröhrlinge können bisweilen schwierig sein, die muß man ganz genau von außen und innen betrachten, grad die Netzhexe ist ziemlich variabel

    Nr. 5 der größere ist klar zu erkennen, aber eben grad bei Wulstlingen da muß alles kontrolliert werden, mache ich auch bei eindeutigen mehrfach, um ganz sicher zu gehen, die Gattung ist ja nicht ganz ungefährlich

    Nr. 6 Naja der stand halt mitten in der prallen Sonne, vielleicht ist der Hut deswegen etwas schwächer rot ausgefallen, aber man siehts trotzdem eindeutig

    Nr. 7 Ok, die lagen ja noch im Gras, aber die Rieseneier sind, außer die sind so klein wie Golfbälle, kaum zu verfehlen, insbesondere der etwas strenge aufdringliche durchaus etwas unangenehme Geruch

    Nr. 8 Das wär ja leicht, ihn als Reizker zu erkennen, wegen der orangenen Milch, also im Wald, da brauchts keine App. Man könnte als Vergleich zum weinroten eine Kostprobe machen, der weinrote kann ganz leicht schärflich sein, muß aber auch nicht immer so sein, der wechselblaue kann durchaus richtig bitter sein oder auch nicht, so richtig fies bitter aber eher sehr selten

    Ein Anschnitt hätte ihn in diesem Fall verraten, allerdings muß das auch nicht bei jedem so sein, von den Hutfarben her kann der alles Mögliche an Farbkombinationen haben, die Art fasziniert mich immer wieder aufs Neue, am schönsten sind solche nahezu ganz blauen, nicht selten sieht man so ganz kleine bläulichgrüne Winzlinge da im direkten Umkreis der Stielbasis oder direkt dran, dann weißt du sofort Bescheid.

    1. Das ist der gezeigte im Anschnitt, die blaue Stelle ist klar zu sehen

    2. Die können so u.a. aussehen

    3. oder so

    4. aha, der blaugrüne Nachwuchs <3


    Nr. 9 schau dir mal als Vergleich welche im Supermarkt an, das sind nicht die gleichen, aber so ähnlich, der Samtfußkrempling hätte in jedem Fall am Stiel diesen schicken dunklen Teppich dran, Die Huthaut ist auch so samtig, die Auster ist glatt, Das Fleisch der Auster ist grauweißlich, das vom Teppich eher so creme ins gelbliche gehend. Bei der Auster meist Stiel seitlich versetzt.

    Nr.10 Der hat u.a. diesen vielen Sammlern bekannten Geruch, den man z.b. von Maipilzen und weiteren kennt, dieses typisch ranzig mehlig gurkige, eigentlich kaum zu verfehlen, wenn so eindeutig, allenfalls mit dem Sklerotienporling, der aber am Stiel nicht schwarz wär, das schwarze ist manchmal aber auch schwach, aber meistens zu erkennen, jung eher weich mit zunehmendem Alter zäh wie Schuhsohle

    Nr.11 der kleine hellere, da siehts mans fast nicht, aber bei genauem Hinsehen im Wald erkennt mans bei fast allen irgendwo, aber bei dem großen älteren ganz eindeutig, die Geschmacksprobe wäre komplett mild, die Lamellen haben meist einen etwas fleischfarbenen Schimmer, so leicht rosalich, das Fleisch ist weiß kann aber auch mal so ein bischen ins bräunliche gehen, bei alten Schlappen, das felderige ist bei nahezu allen zu erkennen, auch wenns bei den mickrigen nur schwer zu erkennen ist, aber man siehts meistens, der ist festfleischig und brüchig


    LG

    Daniel

  • Fazit für mich: Zum Speisepilze sammeln, für eine sichere Bestimmung auf dem momentanen Stand der Technik, noch nicht geeignet

    Für eine ungefähre Einschätzung, kann man nutzen, jeder, wie er mag.

    Meins ist das nicht.

    Ich nehme auch zum Pilze sammeln nicht selten das Smartphone gar nicht mit, sondern nur ein Tastenhandy, was ich immer für etwaige Notfälle im Handschuhfach habe, wenn ich so richtig gar keine Lust auf irgendwen habe und meine Ruhe haben will. Das dicke Buch nehme ich manchmal mit, aber nicht immer.

    Erst vor kurzem, als am Wochenende Deutschland spielte, da war ich im Wald fast allein, über viele Stunden, außer ein zwei Reiter habe ich niemand gesehen, eine herrliche Ruhe, da kann man sich so richtig aufs Wesentliche konzentrieren, in dem Fall hunderte Pfiffis, ok, heute Thema Leistlinge :)

    Wenn jemand wirklich so Speisepilze sammelt ohne weitere Recherche und Bestimmung und dann noch Fruchtkörper womöglich nur von oben mit dem Handy aufnimmt, bzw. den zu sehenden Teil des FK, dann kanns gefährlich werden und es wird unter Umständen solche Nutzer geben, die das so handhaben, das ist Russisch Roulette.

    Nicht das beim ersten ,wie zweiten irgendeine genutzte App womöglich einen essbaren Täubling bei der Ansicht raus gibt als Ergebnis. Klar, wenn man die beiden ganz ausbuddelt ist die Sache klar, der Geruch ist auch eindeutig.

    1. Amanita phalloides - Grüner Knolli, direkt unter meinem Balkon

    2. ebenfalls


    LG

    Daniel

  • man sollte bei iNaturalist zumindest den Standort Deutschland mit angeben

    Moin Schupfnudel,

    es war das erste Mal, dass ich diese App benutzt habe. Gibt es da außer dem Standort noch anderes, was die Ergebnisse verbessert? Z. B. zoomen?

    VG Oskar

  • was genau meinst du mit "am Ende"?

    Moin Oehrling,


    Daniel hat geschrieben:

    alles im Grunde genommen von weitem erkennbar.

    Ich habe "von weitem" das Bild gesehen und einen Pilz erkannt oder keine Ahnung.

    Dann habe ich versucht das Bild irgendwie mit meinen Büchern zu bestimmen; "am Ende" meiner Bestimmung kamen die angegebenen Ergebnisse heraus. Wie man sieht, habe ich nicht viel Ahnung. Dann habe ich die Apps benutzt, mit dem abgegebenen Ergebnis; die iNaturalist-App habe ich zum ersten Mal verwendet, da besteht noch Anwendungsverbessungspotential.

    VG Oskar

  • man sollte bei iNaturalist zumindest den Standort Deutschland mit angeben

    Moin Schupfnudel,

    es war das erste Mal, dass ich diese App benutzt habe. Gibt es da außer dem Standort noch anderes, was die Ergebnisse verbessert? Z. B. zoomen?

    VG Oskar

    Bilder im Habitat machen verbessert die Erkennung sicherlich auch nochmal. Ansonsten kann man eigene Bilder bei iNaturalist dann eben auch direkt hochladen und bekommt dann ggf. nochmal eine Korrektur/Bestätigung von echten Menschen, die sich die Bilder anschauen und Bestimmungsvorschläge abgeben.


    LG.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Danke Daniel!

    Ich werde in Zukunft auf Deinen Rat achten.

    2) Wegen Steinpilzes habe ich mir z.B. angeschaut: http://isarschwammerl.de/stiel…roehrling-hexenroehrlinge

    Da kann man ein weiches, zartes Stielnetz erkennen; daher meine Fehleinschätzung zum Gallenröhrling.

    5) Fransiger Wulstling: Ich habe die Fransen natürlich gesehen, war aber trotzdem nicht sicher.

    7) Riesenbovist - Ich habe bisher nur Riesenboviste von mindestens 30 cm Durchmesser gesehen. Wie erkennt die App bzw. wie soll man aus dem Bild einen Riesenbovist erkennen? Das sind 2 weiße Hüte von oben mit einer geschätzten Größe von bis 5 cm.

    VG Oskar

  • Hey,


    auch wenn sich das Wissen der KI bezüglich Pilzen offensichtlich (noch) stark in Grenzen hält: Für Stylische Wallpaper reicht es zumindest bei den generativen Modellen. Lokal erstellt mit Fooocus Realistic und ein paar zusätzlichen LoRAs. Die bunten Metallic-Schuppen und das Leuchten waren übrigens gewollt.


    Schönen Abend!

    Christopher

  • Hallo Christopher,

    das fällt ja dann eher unter Bildbearbeitung bzw. Erstellung mit KI Hilfe. Dafür kann man sowas sicher gut nutzen.


    Hallo Oskar,

    mit dem von weitem erkennen meine ich das so, das es bei den gezeigten Arten in aller Regel sehr leicht ist, sie zu erkennen, wenn man sie gelernt hat, da braucht es, insbesondere, wenn sehr typisch ausgeprägt, keinerlei App.

    Du sammelst ja nicht zum Verzehr, dir geht es ja nur um die Bestimmung, was du da vor dir hast.

    Ich sammel hauptsächlich für die Küche.

    Sicher nehme ich auch Technik Hilfe in Anspruch, das Forum z.b. oder ich habe ein dickes Pilzbuch, was ich nicht schleppen möchte auf einem Tablet oder Handy, das mache ich auch mal.

    Mir gehts eben darum, für mich selber, das zu lernen, was ich mit meinen eigenen Sinnen plus Messer im Wald so zu 100% sicher erkennen kann, wenig gibts da nicht zu entdecken.

    Ich sehe das auch als Herausforderung. Was ist da möglich und was nicht. Bloß kein Risiko, das ists nicht wert, daher alles zu seiner Zeit.

    Wenns eben mal nix gibt, auch gut, entspannt man sich im Wald eben etwas ohne Pilze.

    Der Steini hat an der Stielsptze ein weißliches Netz, kann aber wie immer auch alles mal anders wirken, das ist ja nicht das einzige Merkmal, er wär beim Geschmackstest nicht bitter und er hätte unter der Huthaut eine rötliche Färbung, dann ist die Sache klar. Und er hat mit zunehmendem Alter immer dunkler werdene Röhren, ins gelbe gehend, bis olivgrünlich.

    Er blaut nicht. Der Galli, da würden Röhren ins rosaliche gehen, auch bei kleinen schon manchmal bei abgebrochenem Stiel zu sehen an der Stielspitze seitlich an den Röhren, so rosafleckig, mehrfach so gesehen. Und bitter isser, ich hatte noch keinen, der es nicht gewesen wäre, wenn ich mal probiert habe.

    Die Rieseneier, vergrößer mal das Bild, dann siehst du es, daß das kugelig ist und auch die Größe im Vergleich zu den Pflanzen. Der kleine gut 10cm der große etwas über 20. Die Außenhaut glatt, keinerlei Körnchen, nix stacheliges. Und der hat zwei Häute übereinander, würdest du sofort beim Stück abziehen erkennen, inkl. den strengen teils unangenehmen Geruch, sehr alt fast so irgendwie urinähnlich find ich, dann sind die außen auch dunkler, das wird so gelblich bräunlich mit der Zeit. Das Fleisch ist weich, jung weiß, später meist so gelblich und wird dann dunkler ins Braune.

    Den fransigen erkenne ich, sammel ihn aber nicht, weil hier selten, die Fundstelle schmutzig, Parkplatz vor Arztpraxis und ich bin mir bei dem noch nicht sicher genug, das war einer von zwei Funden, gleiche Stelle.


    LG

    Daniel

  • Na bravo, soviel zum Thema, was gestern passiert ist. Hätte man etwaige Updates nicht mal besser vorher testen sollen, ohne das sich da was verselbstständigt?

    Klassisches Eigentor... :sleeping:

    Da sieht man mal, was dabei raus kommen kann, wenn man nicht richtig aufpasst.

    Aber alle waren ja nicht betroffen :giggle:


    Deutsche Behörden geben Entwarnung: Faxgeräte laufen trotz weltweitem IT-Ausfall noch
    Deutschlands größte Tageszeitung der Welt
    www.der-postillon.com


    LG

    Daniel

  • Das Thema ist zwar sehr spannend, aber: ist das das richtige Forum dafür?

  • Das war in Bezug auf das Thema KI bezogen, also Pilz App´s. Wenn man da der Technik vertraut ohne auf Nummer sicher zu gehen, kann das ja auch böse Folgen haben, quasi als Vergleich, was da abgelaufen ist, scheinbar auch keine ausreichende Kontrolle.

  • Mittlerweile hat sich in der KI-Szene einiges getan. Openai hat vor kurzem das o1-preview veröffentlicht welches in gewisser weise selbst denken kann, auch wenn es noch nicht multimodal (man kann noch keine dateien hochladen, hat kein internet access, kann keine bilder erstellen etc) ist. Das ist nicht weiter verwunderlich da es sich ja um eine vorversion welche zum testen da ist ausgelegt ist, die endgültige version die noch kommen wird wird viel besser. Ich hab den mal ein wenig getestet und auch gezielt einige Fallen eingebaut.


    Riesenrötling:




    Blaufleckender Purpurröhrling



    Gelber Knollli





    Was haltet ihr davon? Ich finde es macht inzwischen einiges an fortschritte. Klar noch nicht perfekt doch es wird.

  • Hallo Finalforce,


    das ist besser als alles, was ich ChatGPT bisher zum Thema Pilze entlocken konnte und was mehr oder weniger durchweg Unfug war (abgesehen von dem niemals fehlenden Ratschlag, eine Person zu fragen, die sich damit auskennt).


    Die Antwort zum Gelben Knolli überzeugt mich nicht. Wie kann trotz der vielen Detailinformationen, zu denen OpenAI anscheinend Zugang hat, die Information fehlen, dass dessen Gift hitzelabil ist?


    Danke jedenfalls für den spannenden Bericht!


    Beste Grüße

    Sabine

  • Bin da ganz bei dir es hat mich auch ein wenig verwundert warum er da nicht angeschlagen hat bin gespannt auf die neueren Modelle ob die das hinkriegen

  • Mittlerweile hat sich in der KI-Szene einiges getan. Openai hat vor kurzem das o1-preview veröffentlicht welches in gewisser weise selbst denken kann

    Hallo Finalforce,


    Mit 'In gewisser Weise selbst denken' kann man ja verstehen, was man will. Meines Wissens nach hat sich an der Funktion zwischen den einzelnen Modellen nichts grundsätzlich geändert (den grundlegenden Algorithmus hatte ich weiter oben ja schon zu beschreiben versucht). Die wesentliche Neuerung, die OpenAI eingeführt haben will, ist, dass das Modell jetzt nicht mehr eine Blackbox sein soll, sondern "nachvollziehbarer" macht, wie es zu einer Antwort kommt, oder?

    Prinzipiell bleibt es nach wie vor eine bessere Suchmaschine, die verschiedene Textquellen zu einer Antwort summiert.

    Denken wäre das für mich nicht. Oder täusche ich mich?


    Viele Grüße

    Michael

  • Text ist die eine Seite, da kann man sich die Infos relativ einfach aus dem Web klauen. Woran es bei der KI nach wie vor scheitert, ist die Bilderkennung. Und das ist ja das (falsche) Mittel der Wahl, wenn der eine oder andere Anfänger mit dem Handy durch den Wald läuft.

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier mal unabhängig von Pilzen mit einigen falschen Vorstellungen über KI aufräumen.


    So eine KI denkt in keinster Weise selber, auch wenn diverse Firmen, die mit KI-Produkten ihr Geld verdienen, gerne behaupten. Letztlich beruhen die gesamten KI-Anwendungen auf Mustererkennung und da hat KI offenbar auch gewisse Stärken (Oder um meinen Doktorvater zu zitieren: "Mustererkennung kann ich. Das können sogar Affen und Mediziner."). Ein Large Language Model (LLM) wie ChatGPT ist ja einfach mit Unmengen an Texten gefüttert worden (hier liegt auch ein Problem: Mittlerweile ist fast alles, was die Menschheit so an Text produziert hat, dort schon verwurstet worden, d.h. man hat jetzt kein weiteres Trainingsmaterial. Zum Teil kommen Leute dann auf die Idee, die KI mit KI-generierten Texten weiter zu trainieren, das kann aber potentiell zu großen Problemen führen). Die KI hat jetzt aber keinesfalls das gesamte Wissen der Menschheit verstanden, vielmehr hat das LLM nur gelernt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein gewisses Wort auf eine gegebene Wortfolge folgt. Wenn man also "Ich esse gerne..." hat, dann wird die KI das mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schokolade ergänzen, während Rosenkohl eine eher geringe Wahrscheinlichkeit hat. Das bedeutet aber insbesondere auch, daß der Output eines LLM nicht deterministisch ist.


    Bezogen auf Pilze bedeutet das dann, daß die KI mit Texten über Pilze gefüttert wurde und dann Sätze produziert, die grammatikalisch korrekt sind (da passieren praktisch keine Fehler, weil jeder Satz, mit dem die KI trainiert wurde, grammatikalisch korrekt ist und somit zum Training der Grammatik des LLM taugt) und der inhaltlich mehr oder weniger plausibel ist, aber wegen des fehlenden Determinismus eben auch jedes Mal etwas anders aussehen kann. Wenn genügend alte Bücher zum Training verwendet wurden (und das wird ja potentiell der Fall sein, weil die gemeinfrei sind und als Texte im Internet eher verfügbar sind als das neueste Pilzbuch), dann mag so eine KI eben auch mal behaupten, der Kahle Krempling sei ein vorzüglicher Speisepilz.


    Was die Bilderkennung angeht, ist das für KI eigentlich ein Heimspiel, weil es hier ja um Mustererkennung geht. Problem ist: Muster erkennt man nur, wenn man hinreichend viel Trainingsmaterial hat, d.h. man bräuchte hier hunderte Fotos einer jeden Pilzart. Als Mykologen wissen wir, daß ein Foto eines Pilzes meistens nicht reicht, es braucht Fotos von oben und unten und ggfs. von Details wie der Lamellenschneide und in den meisten Fällen auch mikroskopische Eigenschaften (und spätestens hier wird es ganz schwer, wie soll die KI auf einem Sporenfoto die Sporengröße erkennen). So viel können Karl, Thorben und ich gar nicht mikroskopieren ;) KI hat gegenüber dem Menschen auch den Nachteil, daß ihr niemand erklärt, auf welche Details zu achten ist. Wenn ich weiß, daß ich zur Unterscheidung der Pilze X und Y die Farbe der jungen Lamellen beurteilen muß, hilft das natürlich viel mehr als wenn ich da einfach einen Wust aus hunderten Bildern bekomme und dann selber die Unterscheidungsmerkmale herausarbeiten soll.


    Zum Abschluß: Warum erscheint uns die Textfähigkeit von KI jetzt so viel beeindruckender als die Bilderkennung? Ich vermute, das liegt daran, daß unser Hirn Bilderkennung schon in einer sehr frühen Lebensphase beherrscht, während wir das Verfassen von Texten ja erst mühsam in der Schule lernen müssen und es z.T. ja bis ans Lebensende als schwer empfunden wird (so geht es mir zumindest beim Verfassen wissenschaftlicher Texte, die fließen mir nicht einfach so aus der Feder wie Donald Trump die Tweets).


    Björn