Mürbling/Faserling

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.590 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • Guten Tag liebe Pilzfreunde!


    Im lichten Laubmischwald (vorwiegend Buche und Esche) habe ich diesen Pilz gefunden. Er wuchs sehr zahlreich in Gruppen um und auf einem liegenden größeren Eschenholzstück, lokal aber auf dieses begrenzt:



    Ich denke dabei an den Steifstieligen Mürbling /syn. Huthaar-Faserling (Psatyrella conopilus):


    Die Stielhöhe beträgt fast 14 cm, die Hutbreite ziemlich einheitlich 3 cm. Der Stiel ist hohl, der ganze Pilz ziemlich zerbrechlich. Geruch und Geschmack gehen gegen Null. Das Sporenpulver ist braun-schwarz mit einem bläulich-violetten Beiton. Das Hutfleisch ist äußerst dünn.


    Könnte ich Recht haben?


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Danke Hübchen!


    Ich denke auch, dass alles wunderbar passt, auch das Vorkommen an Totholz in Kombination mit dem Erdboden und besonders der lange Stiel lassen doch einige andere Möglichkeiten "aussteigen"!


    Bis dann, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Ralf!


    Komplimente in dieser Ausdruckstärke bin ich mir auf dieser Plattform überhaupt nicht gewöhnt :)!
    Nachdem auch meine Wettbewerbsbilder in regelmäßigen Abständen auf den hinteren Rängen landen (was aber wohl eher daran liegt, dass meine Motive fast immer Pilze zeigen, die man hier als nicht besonders "pilzig" erachtet :D), freut es mich umso mehr, dass Du meine Arbeit in dieser Art und Weise würdigst!


    Vielen Dank Ralf!


    Einen schönen Abend wünscht Dir Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Andreas!


    Vielen Dank für Dein Kompliment! Das ist wirklich sehr nett!


    Leider kann ich Deinen fachlichen Bemerkungen nicht folgen, weil mir der Vergleich und die Erfahrung fehlt. Sollte P. corrugis auch auf Holz wachsen und einen solch langen Stiel haben, dann könnte ich Deinen Einwand natürlich nachvollziehen, aber leider stehen bei Gerhardt keine Längenangaben des Stiels. Diese habe ich nur bei Laux gefunden und dort finde ich wiederum keinen Vertrteter der Corrugus-Linie... es ist zum Verzweifeln! Ich nehme an, Deine Bestimmung basiert irgendwie auf den sichtbaren Zystiden und vielleicht auch der Farbe, alles andere würde doch wunderbar zum P. conopilus passen, oder nicht? Ich muß an dieser Stelle allerdings noch zugeben, dass ich beim besten Willen keine Huthaare entdecken konnte, obwohl ich eine 10fach-Lupe benutze... Ich habe das auf die regennasse Oberfläche zurückgeführt und auf mein Unwissen bezüglich des Aussehens eines solchen Haares...


    Viele Grüße, Fredy


    Nachtrag:


    Nachdem ich ein bisschen "geforscht" habe, wer mir da eine so klare Antwort schreibt, habe ich letztendlich Deine Seiten gefunden und dort auf eindrückliche Art und Weise eine Ahnung davon bekommen, von was Du überhaupt sprichst!
    Hut ab vor Deiner Leistung! Ich hoffe, dass Du mein "laienhaftes Aufbäumen" im Rahmen dieses Kommentares locker wegsteckst und mich wieder einmal besuchst, wenn ich einen Deiner Lieblingspilze hier bestimmt haben möchte! Vielen Dank und bis dann!

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Hallo Fredy,
    ich war gestern etwas in Eile und habe mich nur ganz kurz gefasst. Ich hoffe, das kam nicht schulmeisterlich rüber! Im übrigen ist laienhaftes Aufbäumen ein prima Weg ins Neue. Ich mache das auch ständig...
    Nun nochmal zu den Gründen gegen conopilus. An der Stiellänge kann man nichts festmachen. Sicher hat conopilus meist einen auffallend langen, aber das muss nicht sein. Vor allem bleibt der Hut ziemlich steilkegelig und verflacht nie so stark wie auf deinen Fotos zu sehen ist. Auch ist der Hut nicht so kräftig radialrippig.
    Wie gesagt, ich würde bei corrugis (gracilis) suchen, oder bei microrhiza. Es gibt natürlich noch ein paar andere vertrackte Arten, die aber eher unwahrscheinlich sind. Da kommt man ohne Mikroskopie nicht weiter.
    Beste Grüße!
    Andreas


    Jetzt hänge ich unauffällig weit unten was im Schlaumeiermodus dran: conopilus ist gar keine Psathyrella (mehr), sondern wurde mit den "Scheibchen-Tintlingen" in die Gattung Parasola verfrachtet, und dort in Nähe des Braunhaarigen (!!!) Tintlings (Parasola auricoma = Coprinus auricomus).

  • Vielen Dank Andreas!


    Da wären die "Haarigen" ja wieder schön beisammen, aber das ist sowieso ein Thema, bei dem ich nicht mehr mitreden kann :D !


    Vielen Dank für Deine Ausführungen!


    Grüße von Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!