Schon wieder der Rotrandige

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  • Liebe Leser*innen,


    am letzten Sonntag war ich wieder mal erfolglos unterwegs auf der Suche nach Austernseitlingen oder Samtfußrüblingen. Vertrocknete Judasohren fanden sich reichlich.

    Zur Not muss dann wieder mal Fomitopsis pinicola für die Smartphone-Kamera herhalten, die sich bei dem rasanten Fichtensterben immer irgendwo finden. Ich fand diese hier mal deutlicher in der Farbe, weil nicht so schwarz verklebt




    Verschiedene Altersstadien:




    Senioren




    Direkt daneben dieser weiche Geselle. Die Oberfläche ist schon reichlich mitgenommen und wahrscheinlich nicht repräsentitiv. Ich meine eine Zonierung zu erkennen und schließe damit den Zimtporling aus, zumal der eh selten an Nadelholz wachsen soll. Aber was dann? Mir fällt bei dem Zustand ein: kommt ein Mann mit einem halben Hähnchen zum Tierarzt und fragt "kann man da noch was machen"?




    Später, an einem älteren, aber noch berindeten Buchenstamm, fanden sich wieder keine Austern und auch keine Samtfüße. Dafür aber diese hier. Ich rate mal ins blaue: rote Kohlenbeere?



    Und dieser schwarze Glibber? Für den Warzigen Drüsling (Exidia nigricans) scheint mir der zu flächig. Kann ich den anhand dieses Fotos von Becherförmiger Drüsling (E. glandulosa) unterscheiden?


    Das hier hat mich schon im APR geärgert. Der dort gezeigte Schiefe Schillerporling mit Schüppchen hat mich irritiert und mich auch zu diesem ähnlich aussehenden geführt. Könnte das ein Flächiges Eckenscheibchen (Diatrype stigma) sein? Und ist der graue Fruchtkörper auf dem Bild darunter die gleiche Art?




    Fragen über Fragen, auf die ich mir aufgrund der schlechten Datenlage hier keine Antworten erhoffe. Ich war bei der Tour nicht auf Bestimmung aus. Aber jetzt.... Vielleicht geht da ja was.


    LG Michael

  • Moin, Deine Nr. 2 könnte ein Ischnoderma benzoinum sein, als recht helle Ausgabe. Der wird im Alter unterseitig so dunkel und die reißende faserige Trama könnte auch passen.


    LG, Bernd

  • GriasDi Michael,

    da ist Dir eine schöne Dokumentation über die Variabilität des Rotrandporlings gelungen.

    Ich kann nur grundsätzlich empfehlen größere Kollektionen egal welcher Pilzart dazu zu verwenden die Fruchtkörpermorphologie vom Jugend- zum Altersstadium zu studieren.

    Den orangebraunen Porling danach würd ich für Pycnoporellus fulgens halten.

    Bei den anderen sollte es sich auf Buche in der Reihenfolge um Hypoxylon fragiforme, Exidia nigrescens und Biscogniauxia nummularia handeln.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Bernd, hallo Werner,


    vielen Dank für's Lesen und Mitdenken. Schön, dass es Ideen zur Bestimmung gibt. Bei dem hellen Weichporling habe ich eure Vorschläge mit Bildern abgeglichen. Der Leuchtende Weichporling (Pycnoporellus fulgens) scheint mir da gut möglich. Die Bilder für Ischnoderma benzoinum sehen etwas dunkler aus, aber ich weiß natürlich nicht, wie hell der ausfallen kann. Klebrig (harzig) fühlte sich die Hutoberfläche nicht an, der Fruchtkörper war ziemlich bröselig. P. fulgens scheint mir deshalb für diesen Leichenfund etwas näherliegend.


    Die Rötliche Kohlenbeere fand ich ja selber schon gut möglich, den lege ich also sicher als Hypoxylon fragiforme ab.


    Exidia nigricans hatte ich ja als Kandidaten mit im Boot, E. glandulosa muss ich wohl erst mal selbst finden und bestimmen, damit ich die auseinander halten kann. Wird als E. nigricans (Warziger Drüsling) abgelegt. Danke Werner.


    Schwarze Flecken anhand eines einzigen Fotos selbstbewusst als eine Pilzart zu bestimmen grenzt für mich an Zauberei. Da wird mein Ehrgeiz sich künftig wohl zunächst noch sehr zurückhaltend gestalten. Danke Werner, den lege ich als Rotbuchen-Rindenkugelpilz (Biscogniauxia nummularia) ab.


    Ich freue mich, dass da noch so viel bei rumgekommen ist.


    LG Michael