Braune Pilze im Laub

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Hallo,


    vor einigen Tagen fand ich einige kleine Pilze im Auwald hier an der Donau.

    Ich kenne mich leider nicht besonders aus, und komme bei den beiden nicht weiter.


    Die Pilze sind durchgängig hellbraun, der Hut, Lamellen und die Stiele haben annähernd dieselbe Farbe.

    Die Hüte besitzen rund 5 Zentimeter im Durchmesser, die Stiele vielleicht 5 bis 10 Millimeter im Durchmesser und sind rund 6 Zentimeter lang.

    Die Stiele waren hohl.

    Leider sind die Pilze schneller verdorrt als ich mich ums Bestimmen kümmern konnte, so dass ich keine weiteren Details zu den frischen Pilzen geben kann.


    Der Sporenabwurf ist kaffeebraun, für meine Begriffe vielleicht etwas ins Olive gehend.


    Fotos habe ich angehängt...

    Die Pilze wuchsen auf Laub, am Stielfuß war das Myzel mit alten Blättern verwachsen.

    Mich irritert einmal die Zeit - ich dachte nicht, dass solche Pilze im Winter zu finden sind.

    Zum Anderen dachte ich bisher, dass fast alle diese Arten Mykkhorizzapilze wären?


    Hat irgendjemand eine Idee, um welche Pilze es sich handeln könnte?

    Ist das normal, dass solche Pilze um diese Jahreszeit wachsen, oder ist das ein "Ausrutscher"?


    Vielen Dank schonmal!


    Michael

  • Hallo Michael,


    Ausrutsche, wie Du sie nennst, gibt es im Winter auf jedenfall, aber glücklicherweise wachsen auch regulär einige Pilze im Winter; sogar mit Stiel, Hut und Lamellen.

    Bei dem ersten Foto musste ich an Samtfußrüblinge denken. Nicht an Flammulina velutipes, der an (Holunder-) Holz wächst, sondern an die Gattung Flammulina. Soweit ich weiß, gibt es da eine Art, die auch "auf dem Boden" wächst.

    Jedoch passt das Sporenpulver nicht dazu. Wenn du die Farbe des trockenen Sporenpulver als oliv einschätzt, kann es die Gattung Fammulina nicht sein.


    Leider habe ich persönlich also keine Idee, was dein Fund sein könnte. Leider sind deine Bilder nicht unglaublich gut. Bzw dein erstes Bild. Hast du eventuell noch ein Bild des Pilzes in Nahaufnahme?


    Ich denke, es ist ganz normal am Anfang, nicht allzu gute Fotos zu machen, die sich für die Bestimmung eignen. Mir ging es anfänglich jedenfalls so.

    Also, wenn du noch mehr Bilder hättest, dann her damit! 😉

    Aber vielleicht hast du Glück und jemand erkennt den Pilz so.


    Für das nächste Mal aber: Bitte entnimm einen oder zwei Fruchtkörper und fotografiere sie entweder liegend oder stehend aus mehreren Winkeln. Eine Nahaufname vom Hut, den Lamellen und dem Stiel sowie der Stielbasis sind wichtig. Oft sind auch Bäume des Umfeldes und das Substrat (Holz oder Waldboden etc) bestimmungsrelevant. Einige wenige Pilze zu entnehmen und drum herum etwas das Laub zu entfernen, um Bilder zu machen, schadet den Pilzen auf keinen Fall!


    Schöne Grüße und ein pilzreiches Jahr 2023

    Oliver



    Kleiner Nachtrag: Bei kleinen braunen Pilzen im Wald würde ich eventuell doch mal mit dem gemeinen Trompetenschnituling vergleichen.

  • Hallo Oliver,


    danke für deine schnelle Antwort, auch für den Hinweis auf den Trompetenschnitzling!

    Die Fotos sind etwas dürftig, das stimmt.

    Ich wollte eigentlich noch ein paar Fotos daheim machen, aber wie gesagt, als ich dazu gekommen wäre, war er schon soweit vertrocknet, dass ich es nicht mehr wert gefunden habe. Den eingetrockneten Pilz habe ich noch hier, und ich bin gestern auch nochmal an die Stelle gegangen, wo ich ihn gefunden hatte. Leider hatte ich keine weiteren Pilze entdecken können...


    Dem Trompetenschnitzling werde ich nachgehen...

    Vielen Dank schon mal!

    Michael

  • Bei dem ersten Foto musste ich an Samtfußrüblinge denken. Nicht an Flammulina velutipes, der an (Holunder-) Holz wächst...

    Das stimmt so garantiert nicht. Das Substratspektrum von Velutipes s.st. ist groß.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Mit dem Sporenpulver und der Jahreszeit ist Tubaria furfuracea in jedem Fall ein heißer Kandidat.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Vielen Dank euch beiden!

    Ist ziemlich interessant, Bei den Braunsporern kenne ich mich so gut wie gar nicht aus, dachte bis eben, dass unter denen nur die Träuschlingsartigen keine Mykorhiza bilden -

    Wieder den Horizont erweitert...

    Der Tipp passt von den Beschreibungen her ganz gut.

    Danke nochmal!

    Michael