Färberginster ist Pilzfreunds Liebling

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.913 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen. Heute waren die ersten Gartenarbeiten dran. Der vertrocknete Färberginster musste abgeschnitten werden. Pilztechnisch war das recht erbaulich, echte Pilznerds wären begeistert gewesen. Ich habe allerdings nur zu zwei Arten eine Idee. Aber vielleicht fällt euch ein, womit ich vergleichen kann.


    Dass sollten warzige Drüslinge sein.


    Diese Schichtpilze erinnern mich an den Violetten Knorpelschichtpilz. Aber sicher bin ich da nicht. Ich kenne sie nicht so weinrot sondern eher mit Violettönen.


    Dann gab’s winzige Becherlinge.


    Jetzt wird’s kompliziert. Vielleicht ist/war das mal ein Schleimpilz. Oder auch nicht.


    Eine schicke aber namenlose orangeraune Kruste.


    Das sind Pilzprofi-Pilze. Pyrenos vielleicht? Davon gab’s unfangreichen Befall.


    Die Pilze waren auf zwei Büsche verteilt. Eine schöne Alternative, wenn im Wald wenig los ist.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,


    bei Chondrostereum purpureum gehe ich mit, das paßt in dem Alter auch von der Farbe her. Ansonsten einfach mal reinmikroskopieren, da ist die Art ja auch relativ charakteristisch. Die orangene Kruste würde ich für Peniophora incarnata halten. Und beim letzten Pilz freue ich mich schon auf die Mikrobilder :)


    Björn

  • Hallo Claudia,


    Sind die winzigen Becherlinge wirklich becherig?

    Man erkennt es nicht richtig. Ich meine aber zu sehen, das sie es nicht sind. Das könnten nämlich auch Schleimis sein. Vielleicht eine Diderma (falls sie gestielt wären und wie Mini-Reißzwecken aussehen, könnte es Diderma hemisphaericum sein). Kannst Du da nochmal mit der Lupe schauen?

    Den Du als Schleimpilz bezeichnet hast (der gelbe) würde ich eher für die Überreste eines Röhrlings mit Goldschimmel befallen halten. Das müßte man mikroskopisch leicht erkennen (stark ornamentierte,relativ große Sporen)


    LG Ulla

  • Die orangene Kruste würde ich für Peniophora incarnata halten. Und beim letzten Pilz freue ich mich schon auf die Mikrobilder :)

    1. Danke Björn, das hilft!

    2. ==Gnolm9.




    Danke Ulla. Die Mini- Reißzwecken guck ich mir Sonnabend an. Morgen bin ich nicht da. Aber was den Goldschimmel betrifft, wirst du Recht haben. Da standen im Herbst überall Rotfüße, die werden ja gern befallen. Erstaunlich, dass der Schimmel den Winter überdauert hat.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Moin Ulla, lamproderma . Hab fix ein Foto von den kleinen runden Perlen gemacht. Sehr hübsche Plüschbecher mit wenig Becherinhalt würde ich sagen. Reißzwecken sind’s jedenfalls nicht. Becherlinge bestimmen kommt gleich nach Pyrenomyceten. Vielleicht finde ich einen Joker, der mir hilft.


    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    das dürften junge, mikroskopierpflichtige Haarbecherchen oder Schüsselseitlinge sein. Jedenfalls wohl bei den cyphelloiden Pilzen zu Hause und nicht bei den Schleimis.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Danke Björn und Stefan.

    Mit einem Namensvorschlag hatte ich tatsächlich nicht gerechnet, klasse Björn. Von Lachnella hatte ich bis eben noch nie gehört. Der ist schon sehr ähnlich, allerdings sind meine Funde höchstens halb so groß im Durchmesser wie die Literaturangaben. Ob es Basidiomyceten sind, bekomme ich ja immerhin heraus ==Gnolm7. Die kleine Plüschmütze guck ich mir morgen mal genau an. Ich werde berichten.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Lachnella hatte ich auch mal... :gzwinkern:


    https://www.pilzforum.eu/attachment/364658-bernie-lachnellabb-png/


    LG Christine

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  • Der ist schon sehr ähnlich, allerdings sind meine Funde höchstens halb so groß im Durchmesser wie die Literaturangaben.

    Hi Wutzi,

    Das Holz einmal gründlich nass machen und ein paar Stunden feucht liegen lassen, dann gehen die Becher auf und haben dann auch den gewohnten Durchmesser. Dann lässt sich die Lachnella vielleicht schon makroskopisch erhärten mit der typisch graubräunlichen Farbe innen.

    Gruß,

    Wolfgang

  • Hallo Claudia,


    die häufigsten Arten sind Lachnella alboviolascens (innen graubräunlich-violett) und Lachnella villosa (innen weiß bis leicht gelblich). L. alboviolascens hat größere Sporen, wenn Du denn welche finden kannst. Das ist mir bisher nur einmal gelungen. Bei den anderen Funden half nicht einmal langes liegenlassen im Feuchten.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo zusammen,

    ich halte das goldgelbe Gebilde für die Gelbe Lohblüte, also ein Schleimpilz. Ich denke Goldschimmel passt nicht, weil kein Reste vom Pilz (Röhrling) zu sehen sind und weil der Goldschimmel wohl nicht auf Laub geht, was aber auf dem Bild deutlich zu sehen ist.

    Viele Grüße
    Veronika Weisheit - Pilzberaterin Landkreis Rostock
    Auch Pilzberater können irren, erst recht in einem Forum, deshalb gibt es keine Freigabe von mir, Pilze zu verzehren, auch, wenn diese essbar sind.

  • Hallo zusammen,

    ich halte das goldgelbe Gebilde für die Gelbe Lohblüte, also ein Schleimpilz. Ich denke Goldschimmel passt nicht, weil kein Reste vom Pilz (Röhrling) zu sehen sind und weil der Goldschimmel wohl nicht auf Laub geht, was aber auf dem Bild deutlich zu sehen ist.

    Hallo Veronika,

    die Lohblüte ist auszuschließen - sie wächst nicht auf Laub.

    Aber beim Goldschimmel habe ich schon oft beobachtet das vom Röhrling nicht mehr viel übrigbleibt und man nur noch den Goldschimmel findet, der dann auch mal auf Laub liegenbleibt (bin da auch schon drauf hereingefallen)

    Bei der mikroskopischen Untersuchung ist es aber auf jeden Fall eindeutig zu klären.


    VG Ulla

  • Hallo Ihr Lachnella-Expertinnen und Experten. Hier kommt die Auflösung. Der Tipp von Björn war ein Volltreffer, ebenso wie die Gebrauchsanweisung von Wolfgang. Ich hab die kleinen Plüschpilze befeuchtet und in ein Döschen gesperrt. Heute haben sie sich in voller Pracht gezeigt. Und das Beste: Es ist mir erstmalig gelungen, vernünftige Fotos zu machen. Hier sind sie.


    trockne Lachnella alboviolascens:


    Lachnella alboviolascens angefeuchtet und "aufgeblüht"


    Und wei's so schön war, habe ich mich erstmalig einem kleinen schwarzen Buppel zugewendet. Das war nun wirklich eine Erfahrung der besonderen Art. Aber jetzt macht sich Erschöpfung breit, diese Geschichte berichte ich das an anderer Stelle.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()