Hallo zusammen,
dass ich mir mal einen Pyrenomyceten antun würde, hätte ich mir nicht träumen lassen. Eigentlich war es nur Dreck an einem dürren Himbeerzweiglein. Aber da mir heute erstmals Auflichtfotos bei einer Lachnella gelungen waren, hat mich wohl der Übermut gepackt und ich hab den Dreck unter die Stereolupe gelegt. Viel zu sehen gab’s noch nicht, nur winzige schwarze Kügelchen, teilweise mit Loch. Ich bin der Gebrauchsanweisung von boccaccio gefolgt und habe eine dieser Kügelchen aufgeschnitten. Leer. Ich wollte schon aufgeben, hab aber doch einen zweiten Versuch gewagt. Und siehe, das auf dem Objektträger mit bloßem Auge unsichtbare Präparat zeigte Glibber, in dem sich bei entsprechender Vergrößerung Asci zeigten.
Das ist das Substrat, auf dem nur ein paar winzige schwarze Pünktchen zu sehen
sind.
Unter der Stereolupe waren die schwarzen Strukturen etwas besser zu sehen.
Unterm Mikroskop entpuppte sich der Dreck als kleine Kügelchen.
Nachdem das Substrat in KOH eingeweicht war, gelang tatsächlich ein unfallfreier Schnitt, der einem Kügelchen bzw. Pecman etwas Klebriges entlocke. Das hier:
Die Asci des kleinen Pilzes waren ziemlich lang.
Sporen konnte ich nicht isolieren. Erkennbar ist immerhin, dass diese lanzelttlich und vielfach septiert sind.
Es scheint, als nur wenige Sporen richtig reif sind.
Ich hab nicht die Spur einer Ahnung, was das für ein Pilz ist und es ist unglaublich, wie viel Zeit bei dieser Art Pilzsuche drauf geht. Trotzdem war es ganz erbaulich. Auf alle Fälle kommt bei unserem Hobby niemals Lange Weile auf.