Flechten - Versuch einer Annäherung

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 929 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo in die Runde,


    nachdem in letzter Zeit recht intensiv zum Thema "Flechten" geschrieben wurde, möchte ich mich nun auch noch kurz in die Thematik einbringen.

    Auf der Suche nach Kleinpilzen habe ich in der Vergangenheit auch die ein oder andere Flechte entdeckt, die ich in diversen Forenbeiträgen vorgestellt habe.

    Ich bin nach wie vor von den Formen und Farben beeindruckt, so dass ich die Bilder in diesem Kontext gern nochmals zeige. :)


    Zuerst einige Gesteinsflechten mit Namensvorschlägen von Matthias ( Mreul).


    01 Rusavskia elegans, 2019 Maremma, IT



    02 Circinaria contorta, Kalk-Aspicilie, 2019 Maremma, IT



    03 Porpidia crustulata, Kiesel-Porpidie, 2019 Fichtelgebirge




    04 Hier half Martin ( KaMaMa) weiter! Caloplaca cf. aurantia, auf dem Dach der Brauerei "De Halve Maan" in Brügge.




    05 Es folgen einige aktuelle Funde von heute. An altem Geländer.

    cf. Physcia adscendens, Helm-Schwielenflechte



    06 Wuchs unmittelbar daneben, ist aber wohl etwas anderes.




    07 Hier glaubte ich zuerst an Buellia punctata, die Pünktchenflechte, die massenhaft an jungen Ebereschen wuchs.




    Die hyalinen Sporen schlossen Buellia punctata aus und führten schließlich zu Lecidella eleaochroma.



    08 Natürlich darf eine der häufigsten Flechten hier nicht fehlen: Xanthoria parietina.




    09 Hier vermute ich Lecanora chlarotera, neben drei weiteren Flechten. ;)




    10 Ramalina farinacea könnte doch ein Name für diese kleine Strauchflechte sein, oder?



    11 Vom Gehölz zurück zum Gestein. Abschließend eine winzige schwefelgelbe Flechte, die ich ebenfalls heute entdeckte.



    Ich finde Flechten einfach spannend und werde in dieser Hinsicht weiter die Augen offenhalten!


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    sehr schöne Aufnahmen, die du uns da zeigst.


    Ich möchte vorsichtig 3 Vorschläge wagen:


    Bei Bild 6 würde ich an Flavoparmelia caperata denken, wegen der gelb-grünen Färbung, der runzligen Oberfläche und den großen isidienartigen Strukturen in der Thallusmitte.


    R. farinacea stelle ich mir filigraner vor, Sorale erkenne ich nicht. Die grauen Strauchflechten sind nicht ganz einfach zu bestimmen. Ich würde nochmal zum Buch greifen.


    Bei Nummer 11 würde ich mit KOH testen und mikroskopieren, denn ich tippe auf eine Candelaria oder Caloplaca - da gibt es aber sehr viele ähnliche Arten. Die beiden Gattungen sind grundsätzlich durch ihre Farbreaktion auf KOH trennbar.


    LG, Martin

  • Danke für Deine Antwort, Martin! :thumbup:

    Das hilft erstmal weiter.


    Flavoparmelia caperata sieht sehr gut aus für die 6.


    Die 11 muss ich nochmals versuchen, zu finden.

    Die wenigen Apos, die ich vom Stein lösen konnte sind leider in meiner Sammelbüchse verschollen. :(


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    jetzt vor dem PC mit einem großen Bildschirm macht mich die erste Flechte "Rusavskja elegans" stutzig.


    Diese Flechte kenne ich eher mit einem recht luftigen Wuchs, an vielen Stellen kann man durch die Läppchen zum Substrat sehen; die Läppchen sind dünn und lösen sich vom Substrat, überlappen / überwachsen sich häufig - ganz eine Blattflechte! Ferner sind zumindest meine Sichtungen von R.elegans eher immer zumindest orange-stichig, tw. bis rot-orange gefärbt.

    Rusavskia cf. elegans



    Die gezeigte Flechte #1 ist vom Habitus eher eine Krustenflechte: sie liegt fest am Substrat an, zudem ist sie gelb, hat dünne, rundlichen Läppchen, die fest am Substrat anliegen und sich nicht überlappen.

    Ich fühle mich hier mehr an eine Caloplaca erinnert, und zwar an C. flavescens (= Variospoa flavescens)


    Du kannst ja auch damit mal vergleichen.


    LG, Martin


    Caloplaca (heute Variospora) flavescens - hier breiftes Exemplar mit orangenen Apo's, gibt es auch unbereift und ganz in gelb!