Düngerling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.432 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kücki.

  • Hallo zusammen,


    am 30. März habe ich hier im Elbe-Weser-Dreieck auf einer Brachfläche mit teils Magerrasen die abgebildeten Pilze entdeckt.

    Sie standen relativ nahe an der Ackerkante eines Maisstoppels im Bereich von Düngereintrag (zumindest was Kunstdünger betrifft).

    Die Pilze wachsen nicht büschelig sondern gesellig und sind offenbar sehr hygrophan ausbleichend.

    Der Hut ist überwiegend kleiner als 2 cm und die breit angewachsenen Lamellen stehen m. E. relativ weit und nicht gedrängt.

    Der Stiel ist wohl etwas bereift. Den Geruch würde ich als pilzig-erdig bezeichnen.

    Bild 6 und 7 stammen von einem anderen Standort in der Nähe, aber ähnliches Habitat und Ackernähe.

    Nach meinen Recherchen komme ich auf den Dunklen Düngerling Panaeolus fimicola, obwohl dieser nach meiner Literatur erst im Mai erscheinen soll.

    Kann jemand meine Vermutung bestätigen oder gibt es andere Vorschläge?


    Viele Grüße

    Kücki


    Bild 1:


    Bild 2:


    Bild 3:


    Bild 4:


    Bild 5:


    Bild 6:


    Bild 7:


    Bild 8:

  • Hallo Kücki,


    bei diesen dreieckigen, breit angewachsenen Lamellen solltest Du deinen Fund mal mit dem Trompetenschnitzling Tubaria furfuracea vergleichen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Kücki,


    interessante Idee von Stefan, aber das sollte eher der Trockene Kahlkopf (Deconica montana) sein.

    Vergleiche auch mit dem Portrait im Forum.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Kücki,


    da könnte die Sporenpulverfarbe helfen Tubaria ockerbraun, Deconia lilabraun oder gräulich.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Servus beinand',

    ich denk da, wie der Nobi, an eine Psilocybe.

    Das dunkle Spp und die glänzenden Hüte sprechen gegen eine Tubaria, wenn auch die Fruchtkörperform gut passen würde.

    Psilocybe bzw jetzt Deconica montana ist eine gute Idee in solch einem Habitat.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Vielen Dank euch Dreien für eure schnellen Reaktionen.

    Von der Jahreszeit her würden eure Vorschläge auf jeden Fall besser passen.

    Auf einen Düngerling war ich gekommen, weil die Pilze insbesondere im Bereich des noch sichtbaren Kunstdüngers standen. Ich werde aber auch noch mal weiter vom Ackerrand entfernt nachschauen, ob auch dort diese Pilze stehen.

    Dazu werde ich mich bei passender Gelegenheit noch einmal zu den Fundorten begeben, einige Fruchtkörper mitnehmen und (zum ersten Mal für mich) das Sporenpulver in Augenschein nehmen.

    Auf einem weißen Blatt Papier ist mir bekannt, aber welcher Art sollte der Hut sein - von kräftiger Farbe oder bereits ausgebleicht?


    Liebe Grüße

    Kücki

  • Hi,


    Düngerlinge sind Schwarzsporer; natürlich abgesehen vom Heuschnittpilz. Dadurch und durch die geschickten Lamellen sind die gut kenntlich. Viele musst du zur Bestimmung auf Artebene mikroskopieren.


    Düngerlinge wachsen gerne, aber nicht ausschließlich auf Tierdung/oder dungdurchsetzter Erde.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Kücki,


    ideal ist ein Objektträger aus Glas, da man das Pulver so gut zusammenschieben kann. Das geht auf Papier nicht so gut. Der Zustand der Pilze ist nicht so wichtig. Hauptsache sie liefern reife Sporen und zerfallen nicht zu Matsche während des Vorganges. Unter das Glas kann man dann weißes oder schwarzes Papier legen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich einige Pilze mit nach Hause genommen um das Sporenpulver anzuschauen.

    Die Farbe dürfte ein dunkles, ins violett gehendes braun sein.

    So gehe ich davon aus, dass es sich um, wie von Nobi vorgeschlagen, Deconica montana (Trockener Kahlkopf) handelt.

    Lt. meiner Literatur soll er zwar im Nadelwald vorkommen, aber sandiger Boden (hier: Binnensanddüne in freier Landschaft) passt schon.

    Ein besonders ausgeblichener Hut mit auch hellem Stiel war dabei, der ockergelb-braunes Sporenpulver lieferte.

    Da dürfte es sich um, wie von Stefan vorgeschlagen, den Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea) handeln.

    Bei der Gelegenheit habe ich auch noch gleich mal die Standorte der Pilze angeschaut. Sie standen auch weit abseits der gedüngten Feldkanten im Gelände, insbesondere an kurz bewachsenen und bemoosten Stellen.

    Fotos vom Sporenpulver stelle ich nachstehend ein.

    Vielen Dank an dieser Stelle für eure Mitarbeit!


    Liebe Grüße und eine schöne Woche euch allen

    Kücki


    Bild 1: Trockener Kahlkopf


    Bild 2:


    Bild 3:


    Bild 4: Trompetenschnitzling


    Bild 5: