Sclerotinia binucleata Baral ined.
(zweikerniger Scharbockskrautsklerotienbecherling)
Fruchtkörper: 1 bis 3cm große und braune Becherlinge mit Sklerotium
Ökologie: an Scharbockskraut Ficaria verna (wahrscheinlich an diesem und wahrscheinlich nicht nur ausschließlich an Scharbockskraut; Lärchensporn möglicherweise auch möglich); durchmischtes Vorkommen mit Sclerotinia tuberosa möglich
Sporen: (9) 11 - 12 (13)µm lang und 5 - 6µm breit; die Sporen besitzen zwei Zellkerne
Verwechlungspartner: Sclerotinia sclerotiorum und Botryotinia ficariarum haben viel zierlichere Fruchtkörper als S. binucleata. B. ficariarum besitzt als Botryotinia im Gegensatz zur Gattung Sclerotinia Paraphysen mit gelblichen Vakuolen; Sclerotinia tuberosa besitzt vierkernige Sporen
Anmerkungen: Da ich Hans-Otto Baral um einige Infos zu der Art gefragt habe, konnte ich dieses kurze Porträt verfassten. Das Wirtsspektrum der S. binucleata ist noch nicht vollständig bekannt/gesichert. Das soll daran liegen, dass die Verbindung zum Wirt in der Gattung Sclerotinia praktisch nicht ohne Genalayse der Wirtspflanze nachzuweisen ist. Möglicherweise ist Lärchensporn ebenfalls eine Wirtspflanze dieses Pilzes. Er teilte mir ebenfalls mit, dass S. binucleata keine seltene Art zu sein scheint - sie wird viel eher oft übersehen. Sie soll aber trotzdem seltener als S. tuberosa vorkommen. Die Bestimmung und Abgrenzung zur S. tuberosa ist mit der Anzahl der Zellkerne in den Sporen möglich. Hans-Otto Baral wies mich daraufhin, dass die Beurteilung der Zellkernanzahl mit und ohne Karminessigsäure funktioniert. Ich persönlich konnte die Zellkerne in Sporen eines Sporenabwurfes in Wasser bei einer eher geschlossenen Blende besser erkennen als mit Karminessigsäure. Mit schiefer Beleuchtung oder Phasenkontrast soll es ebenfalls möglich sein, die Anzahl der Kerne zu bestimmen. S. binucleata und S. tuberosa scheinen genetisch und morphologisch als eigene Arten konstant zu sein. Lediglich das Ectalexcipulum der S. tuberosa soll variabel sein.
Die Informationen wurden mir freundlicher Weise von Hans-Otto Baral mitgeteilt. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle. Die Größe der Fruchtkörper und Sporen habe ich gemessen. Es folgen noch Bilder der Fruchtkörper und der Sporen, die aus einem Sporenabwurf stammen. Mikroskopiert wurde mit einem 100x Objektiv in Ölimmersion. Bilder bei eher geschlossener Blende
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