Morcheln im Garten

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.014 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Hallo liebe Pilzmenschen,


    bei uns im Garten haben sich zwei Pilze eingefunden, die optisch angenehm an Spitzmorcheln erinnern...


    Welche Verwechslungsgefahren gibt es konkret? Worauf genau müsste ich achten? Wie kann ich eine Verwechslung zweifelsfrei ausschließen?


    Keine Sorge, ich plane nicht, die Pilze zu essen ohne sie vorher eine Person vorgelegt zu haben, die sich wirklich auskennt, aber eine erste Bestimmung würde ich schon gerne versuchen und wäre sehr dankbar für Hilfe aus dem Forum!


    Ach ja, kennt jemand eine Person im Umkreis von Telgte bei Münster, die über guten Pilzsachverstand verfügt? :D


    Herzliche Grüße


    Nico

  • Hallo Nico und willkommen im Forum.

    Ja , das sind Spitzmorcheln , so rein optisch.

    Das ist aber keine Essfreigabe und die sind roh auch giftig.

    Gruß

    Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

  • Ahoj, Nico,


    hier findest Du Sachverständige:


    PSV-Suche


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106

  • Hallo Nico, zur Bestimmung sind die Summe aller Pilzmerkmale und ein bisschen Erfahrung nötig, vor allem was die Merkmale der potenziellen Verwechslungspartner betrifft. Hier kannst du nachlesen, worauf du generell achten solltest. Um den Befund festzunageln, brauchst du dann ein bisschen Literatur.

    Und: (welcome)natürlich auch von mir.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ganz lieben Dank für die Willkommensgrüße und die guten Hinweise! Völlig unbeschlagen bin ich ja nicht, was Pilze betrifft, aber ich gehe immer sehr auf Nummer sicher und sammle deshalb nur wenige Sorten. Das Thema "Morcheln" hat mich aber schon immer angelockt, deshalb wüsste ich gerne mehr darüber. Pilzbücher stehen hier durchaus auch, aber ich wollte bei dieser für mich neuen Art doch auch mal wissen, was erfahrene Sammler*innen raten, worauf Ihr bei Morcheln insbesondere achtet und welche Tipps helfen können, eine eigenständige Unterscheidung vorzunehmen.


    Keine Sorge: Da hier ohnehin nur zwei Exemplare stehen, werde ich die Pilze entweder stehenlassen oder sie einer Person hier im Ort zeigen, die sich besser auskennt als ich. Keinen Eurer Tipps werde ich als Speiseempfehlung falsch verstehen, dafür ist mir das viel zu gefährlich, gerade wenn man sich ein bisschen zur Giftwirkung der Lorcheln einliest...

  • Völlig unbeschlagen bin ich ja nicht, was Pilze betrifft, aber ich gehe immer sehr auf Nummer sicher und sammle deshalb nur wenige Sorten. Das Thema "Morcheln" hat mich aber schon immer angelockt, deshalb wüsste ich gerne mehr darüber. Pilzbücher stehen hier durchaus auch, aber ich wollte bei dieser für mich neuen Art doch auch mal wissen, was erfahrene Sammler*innen raten, worauf Ihr bei Morcheln insbesondere achtet und welche Tipps helfen können, eine eigenständige Unterscheidung vorzunehmen.

    Hallo Nico,


    Was möchtest Du denn konkret wissen?

    Wie man die einzelnen Morchel-Arten, z.B. Spitz- und Speisemorchel voneinander unterscheidet, oder wie man Morcheln von anderen Pilzarten unterscheidet? Kannst Du schon Morcheln, Verpeln und Lorcheln voneinander unterscheiden? Um Deine Vorkenntnisse besser einschätzen zu können, wäre es vlt. auch hilfreich, zu wissen, welche Pilzarten Du bisher sammelst und welche Pilzbücher Du besitzt.


    Wenn Du Dich näher mit Morcheln beschäftigen willst, würde ich Dir zum Einstieg das Buch "Morcheln, Ökologie & Lebensräume" von Heinz Gerber empfehlen. Das Buch ist zwar textlich nicht so ausführlich und eher für den Einsteiger gedacht, enthält aber zahlreiche gute Fotos Wenn Du es etwas umfangreicher magst, solltest Du Dir "Morilles de France et d'Europe" von Clowez & Moreau anschauen. Das gibts aber nur in Französisch und Englisch und gehört eigentlich schon zur Literatur für Fortgeschrittene.


    LG, Josef

  • Hallo Nico,

    den Link hatte ich dir geschickt um dich darauf hinzuweisen, dass es nötig ist, alle Details zu beachten, wenn man einen Pilz zweifelsfrei bestimmen will. Also nicht nur den Wuchsort, Farbe, morphologische Merkmale, sondern auch Geruch, Querschnitt, etc.


    Du kannst deine Rindenmulch-Morcheln stehen lassen, aber in der Regel kommen sie nicht wieder, außer wenn du neues Substrat - also Morchelfutter ;) ausbringst. Aber ist das auch nicht. Pilze machen, was sie wollen und nur ausnahmsweise deckt sich das mit deinen Wünschen.


    Aber du kannst deine Morcheln auch genauer untersuchen, wozu ich dir raten würde. Schneide sie durch und schau sie dir von innen an. Rieche daran. Ob sie essbar sind, wird dir anhand des Fotos und online sowieso niemand seriös sagen können. Dazu musst du einen Pilzsachverständigen aufsuchen. Malone hat dir den Link der PSV geschickt, da ist sicher auch in deiner Umgebung einer dabei.


    Und du kannst deine Funde mal vergleichen mit der Frühlings-Lorchel, auch Giftlorchel genannt. Das wäre der ähnliche Giftpilz, der jetzt auch zu finden ist. Den hat man früher gegessen, ihn nach zahlreichen Vergiftungsfällen aber auf den Index gesetzt. Zumindest hierzulande.


    Beachten solltest du, dass du nicht zu viele frische Morcheln auf einmal isst, dann könntest du am Morchella-Syndrom erkranken. Aber das Risiko besteht bei deinen Funden ja erst einmal nicht ==Gnolm7.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo an alle,

    macht es doch in diesem Fall nicht komplizierter als es ist.


    Für einen Speisepilzsammler ist die Art der Gattung Morchella ja irrelevant, und die Gattung kann man am Bild erkennen.


    Den Zustand erkennt man am Geruch, aber dafür muss man nicht zwingend einen PSV bemühen.


    Klar, wer sich Tipps im Internet sucht, ist für das Ergebnis am Ende selbst verantwortlich. Das ist bei Pilzbestimmung nicht anders als bei anderen Fragen.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Wow, ok, das sind viele Tipps, danke Euch sehr!


    Ich verstehe das jetzt so: Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um Spitzmorcheln. Aber mit meinen Laienkenntnissen (ich sammle sonst nur Pilze, die keine tödlich giftigen Verwechslungsfieslinge in der Hinterhand haben, einige Röhrlinge, Pfifferlinge in Skandinavien, Schopftintlinge, Parasol, Krause Glucke, Riesenbovist, ...) sollte ich hier nicht gierig meine Zähne in die Morcheln graben, sondern die Chance nutzen mir die mal genauer anzuschauen und mit Hilfe von Literatur die Unterschiede zu Lorcheln zu erkennen und zu verstehen, damit ich zukünftig vielleicht doch auch mal in den Genuss dieser Pilzart kommen möchte. Sollen ja immerhin außergewöhnlich gut schmecken...


    Falls ich merke, dass mein Interesse wächst (es sind allerdings wirklich - obwohl ich auch im Frühling immer mal wieder Ausschau gehalten habe - die ersten dieser Art, die ich je bewusst gefunden habe), werde ich mich evtl. auch noch besser mit Fachliteratur wappnen. Ich werde außerdem morgen mal schauen, ob hier im direkten Umfeld jemand lebt, der sich auskennt, danke nochmal für den Link!


    Herzliche Grüße


    Nico

  • Ich verstehe das jetzt so: Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um Spitzmorcheln.

    Hallo Ronkoma,

    nein, dann kam die Botschaft nicht ganz an.


    Es handelt sich mit Sicherheit um Morcheln, aber dann ist die echte Welt sehr, sehr viel komplizierter als Spitz- oder Speisemorcheln. Diese Frage ist sowohl für Normalbürger irrelevant, als auch nicht zu beantworten, weil es eben nicht zwei Arten, sondern Dutzende gibt, die letztlich nur mit einem Gen-Test unterscheidbar sind.


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    den Tipp, sich mit allen Merkmalen von Pilzen zu beschäftigen und den Hinweis Morcheln von Giftlorcheln unterscheiden zu lernen, lässt du aber gelten, oder? Und dass die Essbarkeit nur jemand einschätzen kann, der sich damit auskennt und den Pilz auch in Augenschein nehmen kann ist doch auch nicht verkehrt? Morcheln muss man nicht auf Artebene unterscheiden können, da stimme ich dir zu. Aber man sollte zumindest sicher sein, dass es wirklich welche sind.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Miteinander


    schwieriges Thema, wie ich finde. In diesem Fall ist es zwar eindeutig, dass es (die Bilder) sich eine Art aus dem Spitzmorchel-Komplex. handelt. Aber wer weiß denn, ob im Mulch nicht auch noch Frühjahrslorcheln standen - möglicherweise gleich daneben. Zumindest kenne ich Fundberichte aus den vergangenen Jahren, wo auf Mulch alle möglichen Morchelarten durcheinander wuchsen. Und auch Giftlorcheln.


    Um das ganze Thema noch auf die Spitze zu treiben. Es sind mittlerweile über 10 Arten aus dem Komplex der Spitzmorchel herausgearbeitet worden - mittels Genuntersuchung. Es gibt allerdings immer wieder Berichte von Unverträglichkeitsreaktionen mit Morcheln. Es könnte sich allerdings auch um echte Vergiftungen gehandelt haben, wenn möglicherweise eine oder mehrere der Arten aus dem Komplex tatsächlich Gifte enthalten.


    Sollte dies der Fall sein, würde keine noch so gute Pilzberatung helfen, denn optisch sind die Arten kaum zu trennen. Dann hälfe nur der gesunde Menschenverstand weiter, indem man sich mit seinen Funden langsam an den Kochtopf herantastet. Zuerst mit ein, zwei Exemplaren. Sind diese verträglich, ist alles in soweit Ordnung. Vorausgesetzt, bei dem Fund hat man es komplett mit der gleichen Art zu tun.


    Grüßlis Ingo

  • Hallo Nico,


    im Endeffekt ist es am besten, wenn du mit den gefundenen Fruchtkörpern einen PSV aufsuchst und dir die Art erklären lässt.

    Falls du dich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchtest, dann wäre natürlich etwas Fachliteratur auf jeden Fall zu empfehlen.

    Ein paar Empfehlungen haben die erfahrenen Forenmitglieder ja schon geschrieben.

    Ein frohes Osterfest und dir ein guten Pilzjahr 2023.


    LG

    Daniel