Hallo zusammen,
in einigen Posts habe ich jetzt gelesen, dass die Morcheln zu einem kommen. Das passiert bestimmt auch ganz oft. Das man aber auch gezielt suchen kann habe ich wohl die letzten beiden Tage bewiesen. So konnte ich zu meinen sowieso bekannten Fundstellen im Eschenwald und beim Nachbarn (dazu gleich mehr) in zwei Tagen drei neue Fundgebiete ausfindig machen. Diesmal sämtlich auf mageren Streuobstwiesen.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich einige dieser Gebiete schon vorher ausfindig und auch öfter schon inspiziert und für tauglich befunden habe. Sonst hätte es wohl nicht so schnell geklappt. Zudem sind wir hier vor Ort von den Böden doch sehr begünstigt bezogen auf den Morchelaspekt. Insgesamt kenne ich mittlerweile über 10 Morchelstandorte, alle mehr oder weniger vor der Haustür.
Ob die Morcheln da sind, kann ich bei meinem Nachbarn gucken, der hat einen Apfelbaum im Vorgarten und da kommen sie immer regelmäßig. Ich darf dann auch fleißig gucken. Und so waren dort bereits gestern sehr dunkle Morcheln zu finden, die mich etwas an Jans Boletaceae Fund erinnern, eben auch von den Rippen und so weiter:
Dann ging es auf in die Streuobstwiesen, kaum läuft man zwei Kilometer, weit und breit die schönsten Landschaften:
Und mit etwas Glück am Fuße eines Obstbaumes:
Wieviele Morcheln könnt ihr im nächsten Bild entdecken?
Aus der Nähe betrachtet helle neben dunklen Fruchtkörpern, alle mit polygonalen, eher isodiametrischen Vertiefungen. Nicht so dicht und ohne solche "Divertikel" wie beim ersten Fund. Hier vermute ich M.esculenta;
Besonders interessant, ein Fruchtkörper in trauter Zweisamkeit mit Schwefelköpfen (selber Baum):
Weiter gings in einer Streuobstbrache:
Dort keine Morcheln, aber ein auffälliger Holzstoß:
Da lohnt sich ein genauer Blick ...
Dachte erst an einen Morchelbecherling, ist aber schlicht Peziza varia - Handtellergroß (mit zart warzigen ellipsoiden Sporen, erkennbar bei 1000-fach):
Den Morchelbecherling sollte es aber auch noch (heute) geben in einer weiteren mageren Streuobstwiese! Mit kräftigstem Chlorgeruch.
Schaut mal was für Prachtexemplare, größer als mein Handteller ... und meine Hände sind nicht klein (Durchmesser 12cm, der Pilz, nicht die Hände )
Und so ging es daneben weiter:
Die Morchel durfte daneben natürlich nicht fehlen, hier Morchel mit Morchelbechern im nächsten Bild.
(NEIN, ich habe sie nicht dahingestellt, die war wirklich schon vor mir dort!):
Nicht zu verwechseln mit Gyromitra ancilis, die hatte ich neulich in einem Fichtenwald (hatte dazu auch in einem anderen Beitrag schon Bilder gepostet, mehr Bilder HIER).
Diese haben Sporen mit typischen Anhängseln:
Aber weiter auf den Wiesen: in der Nähe von Obstbäumen und Rosacaen ein (noch) kleiner Rötling, den ich Entoloma saepium nennen würde:
Zahlreiche Schnallen, keine Cheilos, Basidien mit 4 Sterigmen.
Die weiteren Morchelbilder von weiteren Wiesen erspare ich euch jetzt mal, ABER zwischendurch musste ich mir die Frage stellen, ob wir schon Mai haben???
Schaut selbst:
Und anderer Stelle (quick and dirty):
So, die Conocyben, Tintlinge, Frühlings-Glockenschüpplinge, Dumontinias und Baumpilze lasse ich jetzt mal weg ...
So kann es weiter gehen. Die Käppchenmorcheln waren an den bekannten Standorten noch fehlend, kommen aber oft auch etwas später.
Ich hoffe ihr hattet soviel Spaß wie ich beim "Mitgehen" ...
LG Sebastian