Conocybe-Kerlchen - oder doch nicht?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.912 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Hallo miteinander.


    Bei meinem Kurztrip gestern in den Auenwiesenwaldabschnitt fand ich inmitten von Klettenlabkraut noch ein kleines Kerlchen, einzeln und nicht weit entfernt von dem Psathyrella-Pärchen.


    So vom Habitus und allem, auch dem Fundort, würde ich es ja zur Gattung Conocybe stellen. Der Hut ist milchweiss bis blass gelblich, etwas schmierig, der Stiel ist weisslich, zylindrisch, zum Hut hin leicht schmaler werdend, sonst glatt, kahl u. elastisch.


    Lamellen waren hellbräunlich/ockerfarben. Kein Geruch bemerkbar. FK war nur ca. 3,5 cm groß.


    Diese Auenwiese wird übrigens in Abschnitten hin und wieder beweidet und da findet sich an verschiedenen Stellen Kuhmist.


    Mit Conocybe kann ich hier möglicherweise auch auf der falschen Spur unterwegs sein. Panaeolus u. selbst auch Agrocybe (aus der Strophariaceae-Fam.) will ich hier noch nicht ausschließen. Oder wie sehen dies die Experten von Euch, die mit Bolbitiaceae-Exempl. schon viel mehr Erfahrung gemacht haben?


    Jedenfalls werde ich die Fundstelle nochmals aufsuchen und mir das Exemplar holen und noch näher anschauen. Aber vielleicht hat ja schon jemand hier einen kleinen Hinweis für mich.


    Danke schon vorab + viele Grüße in die Runde!




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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Servus Ingo,


    Coprinus s.l.-Solitär?! :/


    Ich schließe hier aktuell nix aus....


    Danke für's Drüberschauen u. Rückkoppeln!


    Viele Grüße!

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • N'abend miteinander.


    Ich hab hier weniger gute Nachrichten. Komme gerade aus den Auenwiesenwaldabschnitt und konnte dieses Kerlchen dort an der Fundstelle von gestern nicht mehr finden. Und die Fundstelle hab ich mir nicht nur elektronisch-digital markiert, sondern auch noch ganz Old school anhand diverser Geländemerkmale und Schrittlängen gemerkt. Bin dann den betreffenden Teilabschnitt bestimmt zwei Stunden lang durchgeschritten und kenne jetzt jeden Grashalm, jedes Klettenlabkraut, jede Brennnessel persönlich aber von dem Gesellen KEINERLEI Spur!


    Gibt's denn so etwas? Ich fand sogar den zweiten Psathyrella-Gesellen von gestern, und der war auch nicht weit weg von dem Houdini-Pilz, der sich jetzt irgendwie weggezaubert hat.


    Hätte ich den doch gestern gleich noch mitgenommen, aber mit den Bolbitiaceae-Arten hab ich es bisher nicht so, dachte ich mir, ich peile erst einmal allgemein die Lage und kann ja ggf. nochmals genauer bzw. tiefer einsteigen.... Pustekuchen - nu isser wech…. Oder hat den Stealth-Modus angeknipst.


    Oder war's letztlich möglicherweise Conocybe albipes?? Dann würde es sich ja erklären - das urplötzliche "Abtauchen" an einer Stelle, wo sonst niemand großartig unterwegs ist.


    Wir werden es leider niemals herausfinden. Auf dem Rückweg bin ich schnell quer über die Auenwiese in den Eichenwaldstreifen gesprungen und inmitten von Buschwindröschen, Scharbockskraut, Gundermann, Ahornsetzlingen etc. traf ich auf ein paar Psathyrella-Kerlchen (Foto anbei) .... da hab ich aber meine Beine in die Hand genommen. g:D


    Schönes Wochenende miteinander!

  • Moin,

    da hätte ich jetzt so von oben eher auf Kiefernzapfenrüblinge getippt, auch weil ich meine, da unten in der Bildmitte einen Kiefernzapfen zu erkennen. Ich würde auf jeden Fall auf Weißsporer wetten. Wäre mir 2 Chips wert ==Gnolm1


    FG

    Jan

  • N'abend Jan,


    bin fast gewillt, die Chips-Wette/Challenge anzunehmen. Pinus gibt es dort nämlich keine, allerdings Picea (ein Exemplar ist die sog. "Zigeneurfichte"), ganz viel, sehr viel Quercus, und noch ein bissl Acer, Fagus sylvatica, und noch Betula, überall so ein bissl "eingestreuselt"....


    Soll ich da nochmals hinschauen? Die werden mir nicht entschwinden wie dieser Houdini-Pilz. g:D


    Schönen Abend!

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Liebe Beteiligte


    Entschuldigt, wenn ich hier auch noch eine Frage betreffend erstem Fund einwerfe: einen etwas von der Hutfarbe hell geratener Bolbitius titubans kann hier nicht in Frage kommen? Fundzeit und -ort würde auch passen wie auch die klebrige Hutbeschaffenheit. Schüppchen am Stiel können bei diesen Exemplaren glaube ich auch mehr oder weniger ausgeprägt ausfallen, wenn es mir recht in Erinnerung ist.


    Beste Grüsse allen und ein schönes Wochenende

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Boletaceae


    Hallo Jan,


    ich komme gerade von der Fundstelle und hab Klarheit. Werde nachher hier lösen.


    Willst Du den Einsatz evtl. noch etwas erhöhen, sagen wir auf vier Chipslein? ^^;)


    Viele Grüße & bis nachher nochmals!

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Jan u. sonst noch Interessierte und Mitlesende,


    hier jetzt also die Aufklärung zu den Glorreichen Sieben, die mir gestern auf dem kurzen Abstecher bzw. Rückweg im Eichenwäldchen noch vor die Linse kamen, und wo ich schnell davon gelaufen bin, weil sich bei mir anscheinend eine ausgewachsene Psathyrella-Phobie entwickelt.


    Nun, der Fundort ist ein Geländeeinschnitt im dortigen Wäldchen in Form einer Senke, die von der Waldkante ungefähr 200 m einschneidet; links u. rechts davon ist es hanglagig und Baumbewuchs/-bestand. Wie gestern schon erwähnt haben wir dort zu rd. 80 % Eichenbäume, dann noch ein paar Fichten, Birken, Ahorn und Rotbuchen versprengt.


    Vom Fundort hab ich mich dann heute mal den rechten Hang 50 m weit durchs Gestrüpp hochgekämpft und sehe dort …… tatsächlich eine KIEFER. ==Gnolm11

    Denn am FO selbst fand ich bei den sieben Zwergen doch im Erdreich verbuddelt einen alten Kiefernzapfen.


    Dies hätte ich niemals für möglich gehalten. Der Fund ist schon ne kleine Sensation. In dem ganzen Waldbereich gibt es eine Kiefer, und wer denkt denn, dass da so ein Zapfen 50 m entfernt im Waldboden vergraben liegt und sich ein Trupp Kiefernzapfenrüblinge noch dort ansiedelt?


    Bestimmt hat ein Eichhörnchen den Zapfen dort mal verbuddelt, denn auch wenn die Kiefer schon recht weit oben am Hang steht ist der Weg von dort bis zum FO doch recht weit für ein Runter-Kullern des Zapfens.


    Naja, jedenfalls bin ich gestern zu schnell geflüchtet (wollte auch Heim, das Abendbrot hat schon auf mich gewartet), aber dank Deinen Adleraugen hier und den Einwurf hast Du jetzt zwei Chips gewonnen und weil ich mich über den Fund bzw. die Bestimmung so sehr freue lege ich noch zwei Chips oben drauf. ==Gnolm13


    Schöne Grüße!





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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Corinne u. Harald,


    ich hab heute unweit vom Houdini-Pilz nochmals drei solcher Exemplare gefunden und kann da jetzt nochmals in Ruhe genauer Bestimmen.


    Coprinus s.l. scheidet auf jeden Fall schon mal aus. Ich bin da zumindest in der Gattung Bolbitius unterwegs.


    Sonnige Grüße!

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Thorwulf ,

    das ist ja der Hammer, dass ich mit meiner Vermutung tatsächlich ins Schwarze getroffen habe! Da freue ich mich sehr und über die Chips natürlich auch ==Gnolm16 Ich selber habe bisher nur den optisch identischen Fichtenzapfenrübling gefunden, sodass ich das als so eine Art digitalen Erstfund betrachte ==Gnolm4


    LG

    Jan

  • Lieber Jan, lieber Marcel und Harald


    Danke euch herzlich fürs Zeigen und fürs Bestätigen.


    Geht mir genauso wie Jan, der Kieferzapfenrübling bedeutet auch für mich ein digitaler Erstfund 😊👍. Bis anhin bin ich auch nur auf Fichtenzapfenrüblinge und natürlich auf den vermeintlichen Fichtenzapfenhelmling sowie Mäuseschwanzrüblinge gestossen.. Fichten sind bei uns in Massen vorhanden, Kiefern sind leider eher weniger vorzufinden.


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Ladies & Gentlemen,


    Boletaceae Den Fund werde ich noch offiziell Kartieren, da kann ich Dich gerne mit anführen, wenn Du magst. Er ist auf jeden Fall im Unterquadranten "meines" MTB ein Erstfund/Erstnachweis, was ja nun angesichts der Rarität von Kiefernbäumen im dortigen Rasterfeld keine große Überraschung ist.


    Wenn es hier eine Kategorie "Digitale Perser" geben würde, dann hättest Du hier wohl die Trophäe für den Monat abgeräumt, womöglich auch gleich für das Quartal. ==Gnolm1


    Zum Houdini-Pilz und seinen drei Companeros von heute vielleicht morgen mehr an dieser Stelle; ich will da noch ein, zwei Abklärungen vornehmen, aber ich bin jetzt schon sehr weit und eigentlich kommen hier auf Gattungsebene für mich nur noch drei Arten in Betracht. ==Gnolm8


    Merci, danke usw. nochmals u. LG, Marcel

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Moin miteinander.


    Der Houdini-Pilz war ja leider nicht mehr auffindbar, aber dafür fand ich dann gestern noch drei Exemplare im selben Gebiet, nahe am Standort vom Houdini-Gesellen u. von exakt ähnlicher Erscheinung. Damit konnte ich dann doch nochmals die Nuss hier aufsammeln, in der Hoffnung, sie vielleicht noch Knacken zu können.


    Nochmals kurz: Fundort/-gebiet ist die feuchte Auenwiese, der Streifen am dortigen Bächlein, überall ein bissl alter Kuhdung verteilt, Pflanzenreste u. die auenwiesenwaldtypische Vegetation eben.


    Ich hab hier ein Kerlchen vom Trio für die Untersuchung aufgesammelt u. nun näher untersuchen können. Die eingangs schon kurz vorgetragene Beschreibung hat soweit Bestand, hinzu kommt noch Folgendes:


    Lamellen sind am Stiel schmal angeheftet u. ziemlich gedrängt stehend; Schneiden weiß bewimpert. Das Sporenpulver ist rostbraun.


    Der Stiel war auch hier weißlich bis schon ein bissl gelblich gefärbt und über die ganze Länge flockig weiß bereift und faserig.


    Am Freitagabend hatte ich ja schon halb im Scherz gemutmaßt, hier vielleicht auf Conocybe albipes, Syn. Conocybe apala, Conocybe lactea gestoßen zu sein. Diesem Pilz wird ja nachgesagt, urplötzlich aufzutauchen und am selben Tag nach Sonnenschein wieder zu verschwinden. Die Eintagsfliege unter den Pilzen bzw. der Houdini-Pilz.


    Dann kamen hier ja aber noch von Corinne u. Harald die Rückkopplungen, dazu mal den sehr ähnlich daher kommenden Gold-Mistpilz (Bolbitius titubans, Syn. Bolbitius vitellinus) etwas näher zu betrachten, und dieser ist der häufigste Verwechslungspartner vom Milchweißen Samthäubchen.


    Die Sporen von Conocybe albipes sowie von Bolbitius titubans sind sich von Größe, Form usw. sehr ähnlich, also klopfte ich mit dem Mikro noch ein paar anderweitige Merkmale ab.


    Dabei hab ich ne ganze Weile zugebracht, aber die Zystiden lassen mich jetzt vermuten, dass ich hier den Gold-Mistpilz gefunden habe. Conocybe albipes soll ja kopfige Zystiden haben, die hab ich hier nicht.


    Kurzzeitig hatte ich hier noch den Verdacht, möglicherweise eine Varietät des Gold-Mistpilzes, Bolbitius titubans var. olivaceus, vor mir zu haben, eben weil die Hutfarbe darauf hindeuten würde (meinte hier einen leichten olivfarbenen Schimmer ausgemacht zu haben), aber dies schließe ich aus.


    Spannend war's allemal, auch mit dem Sensationsfund von KiZaRü noch als Sahnebonbon. ^^


    Schönen Sonntag!

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    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Hallo Marcel,


    endlich habe ich den Thread hier gefunden...


    Gratulation zum KiZaRü! Was habe ich mir diesen Winter danach die Augen ausgesucht. Aber vielleicht habe ich zum falschen Zeitpunkt gesucht!? Ich hole das demnächst nach.


    Zu den Tintlingen. Das der nicht mehr auffindbar ist, das ist normal. Die Halbwertszeit ist halt sehr kurz. :grolleyes:


    Ich habe Tintlinge für die Suppe geerntet, 20 min Rückweg bis in den Topf. Bereits diese kurze Zeit hat man den FK angesehen. Bei Tintlingen habe ich mir angewöhnt, gleich knipsen, am nächsten Tag hat sich das erledigt.


    LG,

    Steffen