Kiefernnadel

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.387 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Servus,

    auf einigen Kiefernnadeln fand ich schleimige Polster die beim Eintrocknen leicht bräunlich wirkten.

    Nun ging ich davon aus Fujimyces oodes gefunden zu haben.

    ABER:




    Allerdings waren die nadelförmigen Sporen zwischen 50 -70 x1-1,2µ meist 60 x1µ.

    Für den genannten Pilz sind damit die Sporen um ca. 10µ zu groß!

    Der Habitus entspricht auch nicht dem was in Ellis+Ellis zu sehen ist.

    Ausserdem sah ich keine Septierung der Sporen.


    Einige haben diese Fujimyces ja schon unterm Mikro gehabt

    Gibt es Meinungen dazu? Mreul  thorben96 oder .....

    Ist das evtl. die NFF von der Pseudohelotium ??


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    ich würde diese 10 Mikrometer nicht so eng sehen.

    Was mich stört ist die Beschreibung des Pilzes.

    Ursprünglich wurde die Fujimyces oodes von Bayliss Elliott (1917) beschrieben (Siehe hier), aber wenn ich das richtig interpretiere mit Sporen ohne Septierungen.

    Später wurde diese Art mit Septierungen beschrieben.

    Von der Zeichnung her (Siehe hier) glaube ich, dass dein Pilz nicht passt, weil deine Verzweigungen nicht einfach sind wie auf der Zeichnung.

    Oder Irre ich mich da ?


    VG : Thorben

  • Hallo Felli,


    wie Thorben glaube ich hier auch nicht an Fujimyces. Es fehlt auch eine erkennbare Außenwand und die ganze Form der Konidiomata passt nicht wirklich dazu.

    Eventuell findet sich bei Linodochium etwas. Ich müsste auch mal meine eigenen Funde von vermeintlichen Fujimyces überarbeiten, ich denke, das wird auch was anderes sein aus heutiger Sicht, nur ganz den Durchblick hab ich bei den Anamorphen mit solchem Aussehen noch nicht, manchmal weichen die Beschreibungen der selben Arten bei anderen Autoren auch ab.

    Ich schick gleich noch etwas Literatur als PN, manches ist glaub ich zumindest nicht öffentlich zu finden, anderes schon, z.B. das hier:

    https://www.researchgate.net/publication/263246134_Hyphomycetes_Linodochium_sinense_sp_nov_And_new_records_from_fallen_Sycopsis_sinensis_leaves_in_China


    Zur Nebenfruchtformen von Pseudohelotium ist auch das interessant, was Zotto in seinem Archiv hat, da sind auch ein paar Literaturschnippsel dabei:

    pineti – Google Drive


    Viele Grüße

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich etwas recherchiert und bin auf die Gattung Linodochium hyalinum (früher L. hyalinus) gestoßen.

    Allerdings gibt es da Unstimmigkeiten mit der Erstbeschreibung und dann der Beschreibung dieser Art in neueren Arbeiten.

    Die Erstbeschreibung von Höhnel (1909) (Siehe hier) beschreibt eine Art deren Sporen einzellig sind, was genau dem Fund von Felli entspricht.

    Allerdings scheint diese Art in den Jahrzehnten mehrzellig geworden zu sein, was mich doch sehr stutzig macht.

    Es gibt diese Arbeit A revision of Linodochium, Pseudocenangium, Septopatella, and Siroscyphella, die vielleicht bei der Lösung des Rätsels helfen könnte, aber leider komme ich da nicht dran.

    Mich würde mal interessieren, ab wann man diese L. hyalinum als mehrzellige Art beschrieben hat und ob die L. hyalinum nicht das ist, was Felli hier zeigt.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,


    ich hatte vergessen, dass ich hierauf nicht wieder geantwortet hatte.

    Dank Björn bin ich an die passende Literatur gekommen und dadurch an eine ältere Literatur.

    In der Erstbeschreibung von (Höhnel 1909) wird die L. hyalinum als einzellige Art beschrieben.

    Allerdings beschreibt Sutton 1973 (Siehe hier) diese Art als 2 septierte Art und später von Dyko & Sutton 1979 (Siehe Björn Anhang hier) als 2-4 septierte Art beschrieben, wobei in Kultur nur 2-3 Septierungen beobachtet werden konnte.

    Sehr verwirrend das Ganze.


    VG : Thorben