Mycena rubromarginata? => Mycena purpureofusca!

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 692 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von KaMaMa.

  • Hallo,


    am Montag stieß ich in am Füße einer Lärche im Buchenwald über Sandstein auf Helmlinge bei deren Bestimmung ich nicht sicher bin.

    Könnte es sich um Mycena rubromarginata handeln?


    Eigenschaften:


    Hut

    trocken

    ohne Velumreste

    glockenförmig, mit Zipfel

    Durchmesser 3,5 cm

    rötlich-braune Färbung

    Hutfleisch sehr dünn

    Lamellen durchgeprägt

    Lamellen

    Lamellen berühren Stiel leicht ("aufsteigend angeheftet"?)

    Lameletten vorhanden

    Farbe creme-weiß bis bräunlich

    Schneide violett, gesägt

    Stiel

    zentral, etwa 6 cm lang, 3 mm dick

    wirkt fasig

    ohne Ringzone oder Cortina

    Farbe wie Hut (rötliches Braun), nach unten abdunkelnd

    Mycel an Stielbasis weiß, voller Substrat (Holzmulch?)


    Geruch unauffällig

    nicht milchend


    Weißsporer

    Sporen glatt, breit-elliptisch

    8,5 - 11 (12) x 6 - 7,5 (8,5) µm

    viele Öltröpfchen

    inamyloid, cyanophil


    Cheilozystiden keulig, mit violettem Pigment gefüllt

    Typische mycena-artige Cheilozystiden mit unförmigen Auswüchsen habe ich nicht finden können.

    HDS mit großen, länglich-blasigen Elementen und pigmentgefüllten Hyphen


    Vielleicht kann und möchte jemand etwas zu meinem Pilz sagen, es würde mich sehr freuen.

    Zuerst eine Zusammenfassung, Fotos folgen anschließend.


    LG, Martin


    Fotos:

    Bild 1 Waldabschnitt am Hang über Sandstein mit Pilzfund


    Bild 2 Pilze auf vergrabenem, endfaulem Totholz (Lärche??)


    Bild 3


    Bild 4 Lamellen deutlich gefärbt


    Bild 5 Blick nach oben: Eine Lärche steht dem Fund am nächsten (0,5m)


    Bild 6 Pilz auf Zentimeter-Raster


    Bild 7 Lupenbild von farbiger Lamellenkante


    Bild 8 Cheilozystiden mit braun-violettem Farbstoff gefüllt (in Wasser)


    Bild 9 HDS mit pigmentgefüllten Hyphen (Wasser)


    Bild 10 Blasige Zellen in der HDS (Wasser)


    Bild 11 Sporenabwurf weiß (in Wasser), inamyloid


    Bild 12 Sporen cyanophil mit vielen Tröpfchen gefüllt


    Bild 13 Lamellenschneide in Kongorot

  • GriasDi Martin,

    ohne die Mikros zu prüfen, bin ich mir ziemlich sicher, dass das Mycena purpureofusca ist. Die Art ist deutlich kräftiger, langstieliger und dunkler purpurfarben als M. rubromarginata, auch die Lamellenschneidenfarbe. Bei M. purpureofusca bleiben die Hüte leicht kegelig im Gegensatz zu den mehr ausgebreiteten Hüte von M. rubromarginata. M. rubromarginata, die deutlich häufiger ist, kenn ich eigentlich nur an Fichtenholz. M. purpureofusca dagegen von Kiefernholz.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • Hallo Werner,


    vielen lieben Dank für deine Expertise!

    Ich werde meinen Fund mit deinem Vorschlag vergleichen, bin aber schon jetzt sicher, dass du Recht hast.


    Einen schönen Abend wünsche ich, Martin

  • Hallo,


    beim Nachlesen sehe ich, dass ein wichtiger Unterschied noch ist, dass M. purpureofusca im Gegensatz zu M. rubromarginata keine Schnallen besitzen soll.

    Tatsächlich hatte ich beim Suchen in der Lamelle und der HDS keine Schnallen entdeckt.

    Der Stiel von M. purpureofusca wird als wurzelnd beschrieben, ein Detail, das auch passen sollte.


    Dadurch wird dein Verdacht weiter bestärkt, Werner!


    LG, Martin

  • KaMaMa

    Hat den Titel des Themas von „Mycena rubromarginata oder etwas anderes?“ zu „Mycena rubromarginata? => Mycena purpureofusca!“ geändert.
  • ohne die Mikros zu prüfen, bin ich mir ziemlich sicher, dass das Mycena purpureofusca ist.

    Da gehe ich mit!

    Auch ich denke, dass man den bereits makroskopisch festmachen kann.

    Zum Vergleich noch zwei Bilder, die im Harz während eines Pilzfreundetreffen entstanden. Hatte ich in einem älteren Beitrag zwar schon einmal gezeigt, aber stelle ich in diesem Kontext gern nochmals vor. Gesamtaufnahme von Matthias (Mreul), Detail von mir.




    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Vielen Dank Nobi,


    für die Bestätigung und die Vergleichsbilder.


    Ist doch egal, ob du das Bild schon einmal eingestellt hattest...

    Ein gutes Bild kann man getrost öfters zeigen und betrachten - und zudem kannte ich es nicht.


    LG, Martin