Noch mehr unbekannte Pilze

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.826 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Amalia.

  • Hallo Pilzfreunde,
    auch heute war ich wiederm unterwegs, und fand auch ein paar Unbekannte.
    Vielleicht bekommen wir ja zusammen raus, worum es sich handelt.


    Das hier sind wohl Champignons. Kann manvermuten welche?


    Auf der Suche nach Butter-Röhrlingen fand ich diese Tintlinge am Fuße einer Robinie. Preisfrage: Was sind das für Tintlingen? Ich liege doch richtig mit Tintlingen?


    Auf einem Baumstumpf fand ich diesen roten Schaum. Ist das ein Pilz?


    Bei solchen Pilzen, die überhaupt kein besonderes Merkmal haben, stehe ich immer vor einem Rätsel. Welche Gruppe überhaupt? Was für ein Pilz?


    Hier vermutete ich zuerst einen Leistling. Fand aber keinen passenden im Pilzbuch. Dann entdeckte ich: es ist ein Trichterling! Aber welcher?


    Und zu guter Letzt: ein ansehnlicher Röhrling. Die Stielform wundert mich aber arg...


    Dank für Bestimmungshilfe geht an alle von
    Patrick

  • Das erste sieht nach einem weißen Knollenblätterpilz aus. Wenn du den isst war das dein letzter Pilz ;)
    Das dritte ist der Blutmilchpilz.


    Dein Leistling ist ein Austernseitling.


    Und der Röhrling müsste ein Maronenröhrling sein. Könnte aber auch ein anderer Filzröhrling sein.[hr]
    Ich hoffe du hast deinen Champignon noch nicht gegessen, sonst solltest du möglichst schnell ein Krankenhaus aufsuchen...

  • Zitat

    Das erste sieht nach einem weißen Knollenblätterpilz aus.


    Really? Da hätte ich einen genatterten Stiel erwartet. Ich fand auch an gleicher Stelle vor ein- zwei Monaten schon mal einen Egerling ohne ihn genau bestimmen zu können. Deshalb war ich mir ziemlich sicher, daß es sich um einen solchen handelt ...


    Zitat

    Dein Leistling ist ein Austernseitling.


    Täuscht du dich da nicht? Schon daß er nicht am Baum, sondern auf dem Boden wuchs ...


    Gruß
    Patrick

  • Hallo Patrick!


    Nr. 1: Mir ist hier der Schiefknollige Anischampignon eingefallen, aber bei dem sieht die Basis auch anders aus (eher wie ein abgeknickter Stiel). Auf dem zweiten Bild meine ich aber ein Gilden der Stielbasis zu sehen. Zumindest beim Weißen und dem Kegelhütigen Knollenblätterpilz habe ich keine derartigen Angaben gefunden. Ich schätze, das ist ein Karbolchampignon. Der kann auch eine knollige Stielbasis besitzen.


    Nr. 4: Da kommt mir mir der Stinkende Harry in den Sinn. Ich meine, der hat so einen stark behaarten Stiel. Ich kenne aber den lat. Namen nicht mehr. Außerdem müsste der stinken. Will nur mal sehen, ob ich mit meiner vagen Vermutung Recht hab. ;)


    Nr. 5: Ich glaube auch, dass das kein Austernseitling ist.


    Nr. 6: Da fällt mir nur eine deformierte Ziegenlippe ein.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Patrick!


    Du solltest viel mehr Infos zu deinen Pilzen sammeln. Nur fotografieren und einstellen gibt letztendlich Frust auf beiden Seiten.


    Nr.1 da glaube ich auch an einen Karbol-Champignon (Agaricus xanthoderma), schneide mal die Knolle durch, ob sie sich in Windeseile gelb verfärbt.


    Nr.2: Tintlinge ist richtig, die Art zu bestimmen ist makroskopisch wahrscheinlich unmöglich, gute Ideen gibt ´s von pilzmel, wenn er vorbeischaut.


    Nr.3: Lycogala epidendrum (Blutmilchpilz).


    Nr.4: Gymnopus peronatus (Brennender Blasssporrübling).


    Nr.5: Trichterlinge (Clitocybe), wenn es denn einer ist, gehen nicht ohne Infos dazu.


    Nr.6: Ein Filzröhrling (Xerocomus), vielleicht würde ein Längsschnitt weiterhelfen.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Oh pardon,
    stimmt, die Infos. Die Größe kann ich jetzt leider nicht mehr abmessen. Und für Querschnittphotos ist es auch zu spät. Die Champignons habe ich gleich im Wald gelassen...


    Zum 5. (Trichterling?) und 4. (Stinkende Harry?) (Brennender Blasssporrübling?):
    Gefunden habe beide an der gleichen Stelle unter Buchen. Gestunken hat keiner.


    Zu 2. Freue ich mich ja, daß ich einen Tintling auch sofort als solchen erkannt habe...


    Danke für die Hilfe. Ich werd das nächste Mal rechtzeitig an die Infos denken ;)


    Grüße
    Patrick[hr]
    Ach so,
    zu den Trichterlingen. Da hatte ich an sowas wie den Ockerbraunen oder den Kerbrandigen gedacht. Wegen dem 'zerfledderten' Hut.

  • Hi Patrick!


    Mit dem Brennenden Rübling (Gymnopus peronatus) bin ich mir übrigens sicher.
    Gymnopus hariolorum (Striegelstieliger Rübling) hat viel hellere Lamellen, weißen Stiel und stinkt nach fauligem Kohl. Habitusmäßig sieht dieser mehr dem Gymnopus dryophilus (Waldfreundrübling) ähnlich.


    VG Ingo W

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  • Hallo Patrick,
    Deinen Röhrling würde ich für einen Eichenfilzröhrling halten, der gehört zu den Rotfüßchen. Einige halten ihn auch nur für eine Form des blutroten Röhrlings (Xerocomellus rubellus), andere halten ihn für eigenständig. Als wissenschaftliche Namen kursieren übrigens: Xerocomellus engelii, Xerocomus communis (ss. auct.?), Xerocomus quercinus n.inval. - falls Dich das wirklich interessiert.
    Und der brennende Rübling hat gute Eigenschaften, mit denen man ihn leicht und schnell ansprechen kann: zum einen den Geschmack, und dann riecht er beim Zerdrücken stark nach Essig - das sollte reichen.


    Grüße

  • Hallo Patrick,


    Falls dein ´Leistling ´ einen ausgeprägten Anisgeruch hat
    und er wicklich schwer wie Gummi zu schneiden ist,
    handelt es sich aller wahrscheinlichkeit um einen Aniszähling.


    Wenn dem so wäre, ließe er sich auch trocknen und zu Pilzpulver bearbeiten.
    In kleinen Mengen als dreingabe ein durchaus brauchbarer Würzpilz (Geschackssache)
    Habe auch schon überlegt ob man evtl. damit Schnaps ansetzen kann...
    Zum direkten Verzehr oder in der Pfanne brutzeln nicht geeignet.


    Gruß Michael

    Bei Regen oder Sturm, hol ich den Pilz noch vor dem Wurm...

  • Hallo alle zusammen!


    Da habe ich ja mit dem Brennenden Rübling (Gymnopus peronatus) einen seltenen Fund gemacht, der nicht mal in meinem Pilzbuch (Der große BLV) zu finden ist.

    Zitat

    Und der brennende Rübling hat gute Eigenschaften, mit denen man ihn leicht und schnell ansprechen kann: zum einen den Geschmack, und dann riecht er beim Zerdrücken stark nach Essig


    ... Nach Essig roch er allerdings nicht ...



    Zu meinem "Leistling", oder wie ich später annahm Ockerbrauner oder den Kerbrandiger Trichterling:
    Er ließ sich weder wie Gummi schneiden, noch roch er noch irgendwas...
    8| Ein Mysterium 8|


    Bei dem Tintling Coprinus xanthothrix (Gelbschuppiger Holz-Tintling) hätte ich aber lange suchen können... In der Abbildung in meinem Buch sind die Hüte alle noch geschlossen.


    Und ich sehe: selbst bei dem Röhrling sind sich die Experten uneinig. Aber bei dem idt es ja ganz klar, und das ist die Hauptsache: er schmeckt! :P


    Gruß an alle
    Patrick


    PS.: Morgen gehts übers WE in die Oberlausitz. Ein bekanntermaßen sehr ergiebiges Pilzgebiet ;)

  • Hallo Patrick!



    Da habe ich ja mit dem Brennenden Rübling (Gymnopus peronatus) einen seltenen Fund gemacht, der nicht mal in meinem Pilzbuch (Der große BLV) zu finden ist.

    Zitat

    Und der brennende Rübling hat gute Eigenschaften, mit denen man ihn leicht und schnell ansprechen kann: zum einen den Geschmack, und dann riecht er beim Zerdrücken stark nach Essig


    ... Nach Essig roch er allerdings nicht ...


    Da muss ich dich leider enttäuschen. Im BLV Handbuch Pilze fehlt z. B. auch der Frauentäubling. Vielleicht wollte sich der Autor auf andere Arten konzentrieren. Aber warum ist dann der Fichtensteinpilz drin? Keine Ahnung.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo!


    Weiß ja jetzt nicht, über welches Pilzbuch ihr diskutiert (Autor?), vielleicht steht der Brennende Rübling unter Collybia peronata

    Zitat


    Aber warum ist dann der Fichtensteinpilz drin? Keine Ahnung.
    Viele Grüße
    Toffel


    Na, welcher "Normal-Pilzinteressierte" kauft ein Pilzbuch, in dem nicht mal der Steinpilz drin ist?


    VG Ingo W

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  • Den brennenden Rübling muss man wie gesagt zerdrücken, wenn man den Essiggeruch wahrnehmen möchte. Am ganzen Pilz riecht man i.d.R. überhaupt nichts, und auch ein bisschen Kratzen ist meist erfolglos. Beim Zerdrücken eines Pilzchens ist der Geruch aber sehr kräftig und deutlich.
    Zum Pseudoleistling: Ein Aniszähling ist, wie der Name schon sagt, richtig zäh, außerdem hat er wie alle Zählinge ganz unregelmäßige Lamellenschneiden. Die sind auf dem Foto nicht zu sehen! Schaut man sich das Foto mit den einzelnen Exemplaren an, ist sicher Ockerbrauner oder Kerbrandiger Trichterling recht wahrscheinlich. Der erste hat einen weißen Stiel, beim zweiten ist der Stiel in etwa hutfarben. Beide riechen in etwa wie Nelkenschwindlinge (ohne Zerdrücken!). Essen ist nur guten Kennern dieser Arten zu empfehlen. Teilweise gilt sogar für Pilzberater die Weisung, überhaupt keine Trichterlinge zum Essen freizugeben.
    Grüße