Maipilz unter Eibe problematisch?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.529 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Liebe Menschen

    Von einem Pilzkontrolleur (PSV in CH) habe ich mal aufgeschnappt, dass man vorsichtig sein sollte mit Pilzen, die bei Eiben aus dem Boden wachsen (da Eiben extrem giftig sind). Gestern habe ich einen kleinen Hexenkreis mit Maipilzen direkt unter einer grossen Eibe entdeckt. Der Maipilz ist ja ein Saprophyt, da gibt es also keine Mykorrhiza, was bei Eiben wohl gar nicht vorkommt mit fruchtkörperbildenden Pilzen. Die Eibe lässt eigentlich keine toten Äste fallen, aber sicher ab und an Nadeln. Könnte es problematisch (giftig) sein, die Maipilze, welche allenfalls auf Eibennadelsubstrat gewachsen sind zu essen? Seltsamerweise finde ich im Internet auf Anhieb gar nichts zur Problematik von Pilzen, die unter Eiben wachsen. Besten Dank für eure Empfehlungen.

  • Lieber Stefan


    Danke herzlich für den Link. Gibt da wirklich auch sonst spannende Beiträge.


    Liebe Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Lieber Stefan

    Vielen Dank die schnelle Reaktion und den tollen Link. Meine Schlussfolgerung daraus ist, ich probiere die Maipilze nicht. Folgender Absatz von von Sigmar Berndt stimmt mich klar dagegen: "Ich selbst war mit der Vergiftung von drei Erwachsenen konfrontiert, die Steinpilze (Boletus edulis) verzehrt hatten, welche auf Humus von Eibennadeln gewachsen waren. Eine Fichte als Mykorrhizapartner stand in der Nähe (Berndt 2012)."

    Das heisst für mich, dass ich mich künftig gut umsehe beim Sammeln von Speispilzen, denn es gibt hier ziemlich viele Eiben...

    Herzliche Grüsse

    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bei dieser Vergiftung (wie stark, welche Symptome, Schäden,...?) mit Steinpilzen wurde lediglich festgestellt, dass die Pilze auf Eibennadelhumus wuchsen.

    Ob deshalb ein ursächlicher Zusammenhang mit der Vergiftung besteht, stellt eine Vermutung dar, mehr nicht.


    Gruß

    Peter

  • Hallo,


    meine Meinung ist, dass man nicht alles essen muss, nur weil es scheinbar essbar ist!

    Es sind sicherlich Ausnahmen, dass man Speisepilze an/auf toxischem Substrat findet. Auch wenn es scheint, dass diese keine Giftstoffe aufnehmen, würde ich persönlich in solchen Fällen auf einen "Selbstversuch" verzichten. Die große Masse an Speisepilzen wächst schließlich an/auf unbedenklichen Substraten.

    Ich zitiere den letzten Satz von Prof. Berndt des von Stefan verlinkten Beitrages.

    Zitat

    Im Übrigen halte ich aber die Datenlagefür nicht ausreichend um prinzipiell von meiner Warnung vor dem Verzehr von auf toxischem Substrat wachsenden Arten Abstand zu nehmen.

    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo zusammen,

    meine Meinung ist, dass man nicht alles essen muss, nur weil es scheinbar essbar ist!

    Es sind sicherlich Ausnahmen, dass man Speisepilze an/auf toxischem Substrat findet. Auch wenn es scheint, dass diese keine Giftstoffe aufnehmen, würde ich persönlich in solchen Fällen auf einen "Selbstversuch" verzichten. Die große Masse an Speisepilzen wächst schließlich an/auf unbedenklichen Substraten.

    Das sehe ich genauso. Ich hatte zuletzt eine PSV-Anfrage, ob die eingefrorenen Austernseitlinge essbar seien, wenn das Risiko bestünde, dass sie auf Robinie wuchsen. Ich habe der Dame dann geraten, dass sie die Pilze, auch wenn es schmerzt, lieber entsorgt, weil alleine die Möglichkeiten an sich bestand, dass a) die Pilze auf Robinie wuchsen und b) dass die Pilze auf irgendeine Weise Giftstoffe hätten aufnehmen können.

    Ich hab sie dann auf die ganzen alten Buchenwälder verwiesen, wo diese Art ja bei gezielter Suche in der richtigen Zeit problemlos zu finden ist.


    Beste Grüße

    Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Hallo Nobi, Hallo Jan-Arne,

    genau vor dieser Frage habe ich letzten Herbst auch gestanden, als ich unter mehreren großen nebeneinander stehenden Eiben Perlpilze und Täublinge fand, des weiteren standen da Birken, Kiefern und Fichten.

    Habe mich auch dagegen entschieden sie mitzunehmen.

    War mir nicht sicher, ob da eine Gefahr bestehen könnte und im Zweifelsfall lass ich sie stehen.


    LG

    Daniel