PSV-Prüfungs-Fragen: [288] Nennen Sie drei Pilzarten, die speziell in Auwäldern vorkommen.

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  • Hallo,


    eine weitere Frage die ich schwierig finde.

    Manchmal kann ich mir vorstellen auf was die Frage abzielt, aber wenn mans genau nimmt wirds zuweilen falsch.


    Da diese Fragen für wohlmöglich zukünftige PSV sind kann man im Hinterkopf natürlich davon ausgehen, dass immer die wichtigsten, häufigsten sowie begehrtesten Speisepilze/Giftpilze in den Fragen und Antworten zu finden sein können/sollten.


    Bei dieser Frage könnte ich jetzt so antworten:

    - Speisemorchel (Morchella esculenta)

    - Adriger Morchelbecherling (Disciotis venosa)
    - Roter Kelchbecherling (Sarcoscypha austriaca)

    Aber diese sind ja gar nicht speziell in Auwäldern zu finden, nur dort vielleicht häufiger wobei das nicht mal stimmen muss.


    Ich würde eigentlich so für das PSV-Wissen weniger relevante Arten bei der Frage nennen wollen wenn ich das Wort speziell beachte:

    Erlenschillerporling (Inonotus radiatus)

    Lila Milchling (Lactarius lilacinus)

    Erlen-Täubling (Russula pumila)

    Alle kommen bei Erlen vor, die stehen nun schon meist in Auwaldhabitaten. bis auf den Schillerporling kenne ich diese bisher jedoch nicht aus eigener Anschauung und vielleicht findet man die auch andernorts?


    Welche häufigen, nur (oder fast nur dort) in Auwäldern vorkommenden Arten kennt ihr und wären für die Frage passend?


    Lieben Gruß,

    Lukas

  • Hi,


    Speisemorchel und Morchelbecherling passen doch. Gerade bei den Speisemorcheln gibt es Arten, die nur bei Esche in Auwäldern wachsen. Ansonsten wachsen Erlen auch nicht immer in Auwäldern. Gerade hier in Sachsen gibt es viele Wiesen mit Bächen, die von losen Baumreihen von Erlen umsäumt sind. Ein Auwald ist das nicht. Ansonsten gibt es auch anderefeuchte Stellen, wo Erlen stehen, so dass die ganzen Erlenbegleiter ich sowieso nicht als Auwaldpilze bezeichnen möchte.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Björn,


    meinst Du nicht dass die von Dir genannten Arten für eine PSV Prüfung eher irrelevant sind? Zudem hat Stefan den Erlenansatz zurecht verworfen denke ich.



    Hi Stefan

    die Speisemorchel und der Morchelbecherling sind andererseits auf Streuobstwiesen oder in Gärten bei Apfelbäumen zu finden, dass würde ich jetzt nicht ignorieren wollen. :gkopfkratz:

    Kannst Du mir drei Arten nennen, die explizit auf die Prüfungsfrage passen?


    Lg,

    Lukas

  • Hallo Lukas,


    was ist schon relevant. Es ist ja nur nach Pilzarten und nicht nach Speise- oder Giftpilzen gefragt worden. Wenn wir jetzt also an der Esche hängen, könnte man auch Sclerencoelia fraxinicola, Botryosphaeria stevensii und Phyllactinia fraxini nehmen.


    Björn

  • Hi, zu "speziell" sagt der Duden etwas "dass sich vom Normalfall unterscheidet"

    das schon macht die Frage schwierig. Ich hätte aber auch die Sp.morchel, den Morchelbecherling und die Hochgerippte B. genannt auch die Sarcoscypha, denn die kommen häufiger da vor. Man sollte glaube ich nicht zu genau und wortglauberisch sein. und Deine Antworten passen m.M.n. schon.

    Speziell ist daran aber lt. Def. nix.

    Da gehe ich eher mit Björn mit, obwohl sich der angehende PSV wohl kaum übre Phytos so genau definiert hat und es auch erstmal für die Beratung als solcher nicht so wichtig ist was für Phytos da wachsen.

    LG Hilmi

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • Ich werf mal noch den Erlengrübling in die Runde. Falls man dem je begegnen sollte, findet die Begegnung wahrscheinlich im Auwald statt.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ich werf mal noch den Erlengrübling in die Runde. Falls man dem je begegnen sollte, findet die Begegnung wahrscheinlich im Auwald statt.

    Hallo Claudia,


    oder eben da, wo Erlen wachsen, es muss kein Auwald sein. Wie Stefan schon schrieb, wachsen hier in Sachsen oft viele Bäume entlang kleinerer Bäche/Flüsse. Oft über lange Strecken.


    Auf die Frage würde ich antworten: Speisemorcheln, die Hochgerippten Becher-Lorcheln, div. Verpeln. So in die Richtung.


    LG,

    Steffen

  • Hallo an alle,


    die Hochgerippte Becherlorchel wäre mir jetzt gar nicht in den Sinn gekommen, vermutlich weil meine eigenen Fundorte auf Sand-Trockenrasen liegen.


    Kelchbecherlinge hätte ich wohl gelten lassen, auch wenn ich selbst sie eher in Schluchtwäldern habe, aber zumindest bei hoher Boden- und Luftfeuchtigkeit.


    In den Rheinauen hier gibt es fast nur Holzzersetzer von Weide, Pappel etc. Daher wäre mein persönlicher Auwaldpilz Nr 1 der Adernseitling Rhodotus palmatus, aber von einem PSV würde ich nicht erwarten, dass er von der Existenz dieser Art weiß.


    Am Boden finden sich oft kleine Schirmlingsartige, wie der Blutblättrige Zwergschirmling Melanophyllum haematospermum oder Mehlschirmlinge Cystolepiota, aber die nehmen nicht nur Überflutungsgebiete (=Auen), sondern auch andere feuchte+nährstoffreiche Böden, wie Wegränder in Parks.


    In den Hartholzauen kommt dann oft der Anemonenbecherling dazu. Aber "speziell" in Auwäldern? Eher nicht.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    mir wurde schon oft erklärt, auch von einem PSV-Prüfer, nimm es mit den Fragen nicht zu genau und mache dir nicht zu viele Gedanken...


    Grüße,

    Steffen

  • mir wurde schon oft erklärt, auch von einem PSV-Prüfer, nimm es mit den Fragen nicht zu genau und mache dir nicht zu viele Gedanken...

    Ja, ich kenne die Problematik, war schon Beisitzer und weiß auch, wie unglaublich schwer es ist, Fragen für alle Personen unmissverständlich zu stellen. Daher können und müssen die Prüfer (die ja selbst nicht wissen was der Fragen-Autor im Sinn hatte) kulant sein.


    Umgekehrt könnte man aber auch dem FA PSV spiegeln, dass man das Wort "speziell" in dieser Frage durch "gerne" ersetzen könnte. Dann wären auch Erlen-Begleiter als Antwort richtig.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo


    und Danke für die weiteren Antworten!


    Ansonsten werde ich sicher noch weitere Fragen stellen bei denen es so sein könnte, dass deren Antwort leicht wäre wenn man es nicht so genau nähme.

    Da frage ich aber doch lieber mal nach - es kommen in diesem Forum immer hilfreiche Antworten :)

    Rhodotus palmatus nehm ich glatt, der ist ja auch so schön.


    boccaccio: ist Botryosphaeria stevensii sozusagen häufiger (indirekt) zu sehen nur wenig kartiert? Gibt es für Buche und Birke eigene Baumkrebs auslösende Arten?


    Lg,

    Lukas

  • Hallo,


    gedanklich bin ich nun alle meine "Auwaldgebiete" durchgegangen und gebe zu, dass ich auch in diesen Gebieten eigentlich (fast) alle Pilzarten finden könnte bzw. konnte, die ich so einigermaßen bestimmen kann.


    Ich frage mich ernsthaft, was ein PSV-Prüfling (mit meist noch relativ geringer Artenkenntnis) antworten könnte, damit die Antwort als falsch gewertet wird.


    Gruß

    Peter


    PS: Zitat aus Wikipedia: "Aufgrund des kleinflächigen Mosaiks unterschiedlicher Standortverhältnisse zählen Auwälder zu den artenreichsten und vitalsten Lebensräumen Europas."

  • Hallo zusammen,

    generell muss man sich bei dieser Prüfungsaufgabe - wie bei so vielen ähnlichen - wieder mal fragen, was das Aufzählenkönnen dreier angeblich typischer Auwaldpilze mit der qualitätsvollen Tätigkeit als Pilzberater zu tun hat. Meiner Meinung nach nicht wirklich viel. Eine Prüfung, die mit solchen Wissensschrottfragen bestückt ist, geht an den eigentlichen Anforderungen vorbei.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,

    generell muss man sich bei dieser Prüfungsaufgabe - wie bei so vielen ähnlichen - wieder mal fragen, was das Aufzählenkönnen dreier angeblich typischer Auwaldpilze mit der qualitätsvollen Tätigkeit als Pilzberater zu tun hat. Meiner Meinung nach nicht wirklich viel. Eine Prüfung, die mit solchen Wissensschrottfragen bestückt ist, geht an den eigentlichen Anforderungen vorbei.

    FG

    Oehrling

    Hi,


    was ist verkehrt daran, dass man von bestimmten Pflanzengesellschaften ein paar Pilzcharakterarten kennt? Ich persönlich bin auch der Meinung, dass man als PSV ökologische Grundkenntnisse haben muss.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Dann müsste die Frage aber lauten: "Zählen Sie drei Pilzcharakterarten der Auwaldgesellschaften auf". Der in der Frage verwendete Ausdruck "speziell in Auwäldern vorkommende Pilzarten" ist inexakt und missverständlich. Außerdem ist das Aufzählen dreier Auwaldarten durch schieres Auswendiglernen möglich und hat nichts mit ökologischen Grundkenntnissen zu tun.

    Selbstverständlich müsste in der Pilzberaterausbildung dann auch auf diese Pilzcharakterarten Bezug genommen werden, was aber meines Wissens momentan nicht im PSV-Ausbildungsprogramm drinsteht. Schließlich kann man ja nur Sachen aus dem Ausbildungsprogramm fragen, nicht alles über Gott und die Welt.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Lukas,

    ich werfe mal noch:

    lentinus tigrinus

    Getigerter Sägeblättling

    ins Rennen.

    Diesen Pilz habe ich noch nie außerhalb von Auwäldern gefunden.

    Er ist im übrigen auch essbar, wobei die Meinungen über den Speisewert zum Beispiel in Frankreich und Deutschland sehr weit auseinander gehen.

    Frankreich: guter Speisepilz, Deutschland: ungenießbar in den meisten Büchern.

    Gruß,

    Marcel

  • Doch ich schon am Straßenrand in Arendsee auf vergrabenem Holz; weit und breit kein Auwald in Sicht. Das Seeufer war auch über 1km entfernt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo,


    wie wär's mit dem Gezonten Ohrlappenpilz (Auricularia mesenterica) ?

    Habe ich bisher nur im Auwald gefunden.....


    VG

    Wolfgang

    ----------------------------------------------------
    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hi Björn,


    sind die Kohlewälder nicht sehr feucht gestanden (=Auwald)? :gzwinkern:


    Das Zitat "Pilze lesen keine Bücher" trifft auch hier wieder einmal zu, denke ich.


    LG, Martin

  • Selbstverständlich müsste in der Pilzberaterausbildung dann auch auf diese Pilzcharakterarten Bezug genommen werden, was aber meines Wissens momentan nicht im PSV-Ausbildungsprogramm drinsteht. Schließlich kann man ja nur Sachen aus dem Ausbildungsprogramm fragen, nicht alles über Gott und die Welt.

    Hallo Oehrling, was ist denn das PSV-Ausbildungsprogramm? Habe im Netz nichts dazu gefunden.

    Schöne Grüße und einen guten Start in die Woche wünscht

    Stefan