Morcheln in der Rodungsfläche (M. esculenta agg.)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 912 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von romana.

  • Grüß euch,


    gestern wurde ich von einem Kollegen aufmerksam gemacht, dass er in einem NSG, in einer Rodungsfläche vom letzten Jahr, einiges an Morcheln gesehen hat. Grundsätzlich hätte mich das ja eher wenig überrascht, aber als ich dann ein Bild von einer Speisemorchel (i.w.s.) bekommen hab war ich doch ziemlich verwundert, also hab ich mich heute mal zu einem Lokalaugenschein aufgemacht.

    In einer Teilfläche von etwa 2000m² war dann wirklich alles voll, sicher an die 200stk.


    Standort: ehemalige Wiesenfläche die in den 70ern mit Fichten aufgeforstet wurde. Zum Zweck der Rückwandlung in extensive Weideflächen (wenn die Fichtenstöcke halbwegs verrottet sind soll dann wieder eine einschürige Wiese draus werden) wurde die Aufforstung letzten Winter (21/22) gerodet und im letzten Sommer etwa 2 Monate mit Barockeseln beweidet.

    Boden: Kalk-Rendzina, oberflächlich versauert



    Ich wollte euch das zeigen mit der Frage ob schon mal wer vergleichbares gesehen hat?

    M. elata (das is doch die Typische Mulch-Morchel, oder hab ich da grade was verwechselt? Hab mich mit der Systematik der Morcheln seit der Überarbeitung noch kaum beschäftigt) hätte mich an dem Standort ja nicht wirklich gewundert, aber eine Art aus der Speisemorchel-Verwandtschaft hätte ich dort wirklich nicht erwartet


    Liebe Grüße

  • Hallo Florian,


    ich war heute gemeinsam mit Romana in Raxgebiet unterwegs und wir haben ganz etwas ähnliches erlebt.
    Auf einer grasigen von kleinen Fichten und vereinzelt auch von ein paar von Föhren und Buchen bewachsenen SO-exponierten sonnenbeschienenen relativ trockenen Wegböschung und oberhalb davon auch noch im Wald (auf Kalkuntergrund) wuchsen immer wieder ganz typische hellgelbe Morchella esculenta. Weit und breit keine Esche in Sicht, ein Standort an dem man nie nach Speisemorcheln suchen würde. Nachdem wir auch zahlreiche Eschen abgesucht haben, hätten wir unserer Tour hätten wir zum Schluss kommen, dass Speisemorcheln ausschließlich bei Fichten und nicht bei Eschen wachsen...


    Schöne Grüße,

    Christian

  • Servus Christian,


    danke für die Antwort, das hört sich ja wirklich nach einem sehr ähnlichen Standort aus... Rax ist geologisch wohl ziemlich vergleichbar und die Vegetation im Rest des Hangs (exposition SSO) ist auch recht ähnlich (Fagus, Picea, vereinzelt Pinus und Acer pseudoplatanus)


    Ich muss in dem Gebiet in den nächsten Tag sowieso noch 1,5km Weidezäune bauen, dann werd ich mal schauen ob in den lichten Waldgebieten weiter oben am Hang auch noch Überreste von Morcheln zu finden sind.


    Interessanterweise hab ich von den Speisepilzsammlern aus der Gegend auch gehört, dass sie an den typischen Eschen-Standorten dieses Jahr kaum was gefunden haben.


    Pilzfreund: das Aussehen der gezeigten Fruchtkörper ist durch die Überalterung und die Sonnenexposition bedingt. Das sind schon ganz typische, alte Speisemorcheln


    Beste Grüße

  • Hallo Florian und Christian,

    ich hab mal im Clowez nachgelesen und da wird die Fichte als Baumpartner angegeben, wenn auch selten. Auch bei Tannen sollen sie vorkommen.

    Jedenfalls verwirrende Pilzchen, diese Speisemorcheln… Da weiß man ja gar nicht mehr wo man suchen soll…

    LG

    romana

    103-15 APR2017+17(3.Platz)+2(Wette)=107-1(OBR)-15 APR2018=91+13(3.Platz)+8(Wetten)=112-2+7(Wette)=117-15 APR2019=102+8(8.Platz)=110-15 APR2020=95+12(3.Platz)+27(Wetten)=134-15 APR2021=119+10(4.Platz)+12(Wetten)=141-15+16 APR2022=142-15(APR2023)=127+18=145-15(APR24)=130