Boletus edulis - Aufzucht und Pflege

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 9.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Hallo


    Nach erheblichen Anstrengungen und Fehlschlägen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass sich gezüchteter Boletus edulis in nächster Nähe zu Rosen verschiedener Art am besten entwickelt. Als Substrat empfehle ich nicht zu sauren Torf, eventuell mit Zugabe von Rindenmulch. Am besten gelingt die Zucht, wenn bei der Pflanzung des Rosenstocks gleichzeitig vorgezogenes Myzel ins Pflanzloch eingebracht wird. Nach etwa zwei Jahren ist die Mykorrhiza(Symbiose) von Pilzmyzel und Rosenstock abgeschlossen und es entwickeln sich bei geeigneten Wetterbedingungen die ersten Fruchtkörper.


    Als nicht sehr effektiv hat sich die Reihenpflanzung zwischen Salat im Gartenbeet erwiesen, da dadurch nur in besonderers regenreichen Jahren annehmbare Erträge erzielt werden können.

    Ganz unzumutbar scheint der Steinpilz die Nähe zu Petersilie zu empfinden, hier bleibt der angestrebte Ertrag weit hinter den Erwartungen zurück!

    Gute Wachstumsbedingungen hat Boletus edulis in einem Beet mit Bohnen und Bohnenkraut, wobei noch zu klären ist, welchen Wurzelstock er hier bevorzugt.

    Alles in allem bin ich mit meiner Ausbeute mehr als zufrieden, werde aber meine Forschungen konsequent weiterführen.


    Gute Beute
    Rica

  • Meinst du?
    Ich habe ebenfalls eine Steinpilzkultur, und zwar im Pflanzkorb einer Stieleiche. Sie ist jetzt ebenfalls zwei Jahre alt, duftet beim Gießen schon sehr intensiv und ich hoffe, heuer das erste Mal einen Fruchtkörper bewundern zu dürfen.


    Gänzlich unkritisch bin ich allerdings nicht, was den Beitrag oben angeht: das erste Foto gefällt mir z.B. nicht. Die Erde ist zu frisch, zu flockig, um älter zu sein, und die Pilze sind ausgerechnet auf einer völlig (un)krautfreien "Lichtung" gewachsen. Von Rosen sehe ich da nichts, da stehen ein Ahorn und eine Rotbuche. Auf einem weiteren Bild sind sie mir zu schön in einer Reihe...

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • War natürlich nur ein Scherz, aber es hat viel Spass gemacht!
    Hier ein Foto eines Teils meiner heutigen Ausbeute, man sieht an der Tonne, wo ich wohne:


    Gruss Rica

  • Auf meinem Balkon hatte ich letztes Jahr einen Lacktrichterling (Laccaria proxima) bei ca. 9 Monate alten Quercus infectoria (nicht empfehlenswert, haben so lange Wurzeln), und vor zwei Jahren einen dunkelscheibigen Fälbling bei Quercus coccifera in ähnlichem Alter. Einmal hat mir jemand ein paar dunkelscheibige Fälblinge in einem Planztopf mit einer ca. 1/2 Meter hohen Fichte gezeigt. Und das ist kein Fake ...

  • Oh, der Dunkelscheibige Fälbling besiedelt den Topf meiner Buche, den hat sie vom Feld des Händlers mitgebracht. Im Bonsai-Fachforum werden häufiger Pilze in Bonsaischalen gezeigt, im Laden des Sponsors kriegt man auch Myzel zur Bodenverbesserung, aber das ist mir zu langweilig. Keine Ahnung, was sich da für Pilze zeigen werden und ob überhaupt.


    Versuch mal, ob sich das Wurzelwachstum der Infectoria nicht mit einem Teichpflanzkorb bremsen lässt. Ist natürlich die Frage, ob er Lacktrichterling auch mit dem neuen Substrat kann...

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Nicht, dass man mich nachher nicht ernst nimmt, sollte ich tatsächlich mit einem Steinpilz im Blumentopf aufwarten können... :cursing:


    Wir sind gespannt...
    Trotzdem denke ich, dass wir uns wegen der Ergebnisse noch ein wenig gedulden müssen.


    Gruß Harald

  • Echt netter Beitrag :-))) Im ersten Moment kam ich doch ins Grübeln, aber bei näherer Betrachtung der Bilder :D
    Das Foto beim Putzen erinnert stark daran, wie es bei uns nach der Pilzpirsch aussieht. Zeitung, was zu trinken....jajaaaaaaa, so ist das bei uns Pilzern....

  • Hallo Marion,


    die infectoria haben leider schon das Zeitliche gesegnet. Muss wohl nach Zypern oder so, um neue zu besorgen. Eigentlich sind das immer nur die Fotoutensilien (schöne Eicheln zum Dazulegen), die dann nach dem Urlaub vor dem Waschen noch aus der Jackentasche kullern...

  • *lach*
    Naja, ich wollte mehr darauf hinaus, ob der Baum im Freien stand. Ich würde eine zypriotische Eiche wie die hiesige behandeln - nur etwas trockener und vielleicht besser auch frostfrei, aber einen Winter braucht sie. Da tun es Keller oder Garage, solange dort zwischen 0 ° und +5 ° herrschen - Licht braucht ein Baum ohne Laub nicht.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Danke für die Tipps. Sie waren auf dem Balkon, aber sie werden ja recht groß, und wären früher oder später zum Problemfall (für unten stehende Passanten) geworden.



    Meinst Du, eine halbimmergrüne Eiche darf im Keller überwintern?
    Eigentlich hatte ich ja nur eine Ladung Eicheln in den Topf geworfen und meine Hoffnungen auf die Goldeicheneicheln gelegt. Ein hübscher Strauch, ich hätte eine Zucht für Kleingartenvereine begonnen, um endlich die Thujas abzuschaffen. Da hätte es dann auch Zuchtpilze dran gegeben, ich dachte da an Leccinum lepidum var. alnifoliae var. nova:



    Nun, das Projekt ist nachhaltig gescheitert, und ich hole mir lieber noch ein paar Tipps von Dir zur Zucht von Steinpilzen an Rosaceaen.
    Aber mal ernsthaft, wer hat eigentlich eine gute Erklärung dafür, dass nur eine Rosaceaee (Dryas) vernünftige Ektomykorrhizen bildet???


    In Erwartung der Sendung Anzuchterde für Steinpilze,
    vG

  • *lach* Och naja, das kann man zulassen, muss man aber nicht. Bonsaianer halten den Baum in der Regel auf einer gewissen, vergleichsweise handlichen Größe.
    In einem lichtlosen Raum kann man nur kahle Bäume überwintern - die brauchen kein Licht. Immergrüne und halbimmergrüne Pflanzen muss man halt sonstwie gegen zu tiefe Temperaturen schützen.
    Die Goldeiche ist eine Variante der Stieleiche, da hätte ich ehrlich gesagt auch nicht viel erwartet.


    Ich weiss nicht, im Vergleich zu was bilden Rosenartige vernünftige Ektomykorrhizen? Rosen sind Gehölze und eher mit den Äpfeln verwandt als mit Gemüsen.
    Nicht alle Pflanzen nehmen alle Pilze und umgekehrt. Es sind auch nicht alle Baumarten gleichermaßen erpicht auf einen Symbionten, mit meiner Linde könnte ich Probleme haben, die Rosskastanie brauch ich gar nicht erst zu fragen.


    Anzuchterde abzugeben werde ich mir wohl vorerst nicht leisten können *lach* Ich habe gerade einen Ansatz und noch ein paar hungrige Bäume zum Verpartnern.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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