Zufallsfund im Nadelwald auf bemoosten Holzabfällen - vielleicht Psilocybe crobula?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.091 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Corne.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    ich hoffe der Beitrag ist, trotz der von mir vermuteten etwas "heiklen" Gattung, erlaubt. Folgenden Fund habe ich heute im Nadelmischwald gemacht. Dort wurde vor 2-3 Jahren ein Baum gefällt, zerlegt und mittlerweile ist Moos übers Sägemehl und und die Holzabfälle gewachsen. Ich bin auf den Fund nur aufmerksam geworden, weil dort hunderte FK standen und ich Form, Farbe und Flockigkeit so bisher in der Kombination noch nie gesehen habe. Sah einfach wunderschön aus.


    Normalerweise sind diese "Kleinpilze" überhaupt nicht mein Gebiet und dementsprechend hab ich da so gut wie keine Erfahrung bei der Bestimmung der Selbigen. Eine erste Nachlese zu Hause hat mich zu Psilocybe crobula geführt.


    Fakten zum Fund:

    Geschmack: etwas nach karamellisiertem Einhornfleisch ;) kleiner Scherz: Nicht probiert
    Geruch: Etwas muffig-pilzig, vielleicht eine leichte süßliche Komponente
    Besonderheiten: Allgemein sehr flockig, sowohl am Stiel, teilweise auch am Hutrand. Hut gerieft und orange bis bräunlich gefärbt. Stiel beflockt, oder vielleicht auch etwas genattert, auf jedenfall sehr dünn und trotzdem hohl. Fleischfarbe relativ dunkel / bräunlich.


    Bilder


















    Würde mich über Meinungen zum Fund wie immer freuen und bedanke mich im voraus bei jedem der drüber schaut :)


    Wichtig: Mich interessiert der Missbrauch der Art nicht im Ansatz, aber trotzdem wärs toll zu erfahren, ob meine Bestimmungsversuch in die richtige Richtung geht.


    Viele Grüße

    Michael

  • Servus


    wenn die Hüte klebrig waren (sieht auf den Fotos so aus, hast du aber nicht beschrieben), geht das wohl schon in Richtung Psilocybe/Deconica. An D. crobula glaube ich eher nicht, da müssten junge Fk stärkeres Hutvelum aufweisen und auch die Lamellen scheinen mir etwas zu dunkel. Ohne mikroskopische Merkmale kann nich dazu nicht mehr sagen.


    Grüße

    Hias

  • Vielen Dank trotzdem - wie ist das eigentlich? Dürfte man theoretisch überhaupt einen FK mitnehmen, um den unters Mikroskop zu legen? Würde fast behaupten, da würde man sich strafbar machen?

  • Der Besitz von Psilocybin-haltigen Pilzen ist laut Betäubungsmittelgesetz verboten. Theoretisch bräuchte man also eine behördliche Genehmigung, um die zu wissenschaftlichen Zwecken zu untersuchen. Inwieweit das in der Praxis relevant ist, ist eine andere Frage, weil die Drogenfahndung wahrscheinlich besseres zu tun hat als Pilzsachverständige zu ärgern...

  • Der Besitz von Psilocybin-haltigen Pilzen ist laut Betäubungsmittelgesetz verboten.

    Auf genau das (Betäubungsmittelgesetz) zielte meine Frage ab :) Ich lass aus ärgervermeidungstaktischen Gründen einfach die Finger davon. Wird einfach gedanklich unter Psilocybe/Deconica spec. abgeheftet und gut. Danke für eure Kommentare!


    zu "weil die Drogenfahndung wahrscheinlich besseres zu tun hat als Pilzsachverständige zu ärgern..." -> Würde mich schon interessieren was die sagen würden, wenn die einen zufällig rausziehen, die Pilze finden und man dann einfach trocken sagt "die nehm ich nur zur Bestimmung mit". Befürchte fast, das werden die nicht glauben :)

  • Hallo,

    Wenn du einen einzigen frischen Pilz zum mikroskopieren dabei hast dann müssen die erstmal erkennen, dass das ein Psilo-Pilz ist, ihn selbst bestimmen und dir dann noch nachweisen, dass du 100% wusstest, dass er Psilocybin enthält (das wird nicht passieren). Einen unbekannten Pilz bestimmen zu wollen ist nicht strafbar. Wenn du eine ganze Tüte getrockneter Pilze dabei hast sieht die Sache wahrscheinlich etwas anders aus.

    Viele Grüße

  • Hallo Michael,


    für mich sieht der erstmal wie ein Natternstieliger Schwefelkopf aus. Was lässt Dich eine andere Richtung vermuten ? LG Corne